Mittwoch, 9. September 2009

95,1 kg Herbst, Herbst, Herbst

Es wird Herbst und ich habe schwer zu kämpfen.
Ich erinnere mich in Sachen Charme und Ausstrahlung an ein Fass Ätznatron und muss aufpassen, dass ich wegen meiner Stimmungsschwankungen kein Schleudertrauma erleide oder über meine Mundwinkel stolpere, wenn es mich tränenblind zum Kühlschrank zieht.

Wah!

Ich reiße mich zusammen. Mehrfach täglich.
Schlucke Johanniskraut und mache mir bewusst, dass ich bewusst nicht zum bewussten Tröster, dem Essen! greifen möchte.
Ist es Fluch oder Segen, wenn Essen kurzfristig antidepressiv wirkt?
Sinnkrisen kann ich kauend lösen.
Die einen zieht es zum Alkohol, die anderen schlucken Tabletten - ich esse.
Bzw. ich könnte essen und wäre besser drauf.
Das geht sicher vielen so, weshalb im Winter alle so zunehmen.

Ich merke, dass ich letzten Winter irgendwelche Hoffnungen auf den Sommer gesetzt hatte.
Im Sommer wird alles besser als Grundgefühl.
Im Sommer ist nichts schlechter geworden und dennoch graust mir vollkommen irrational vor dem Winter.

Ich probiere es derzeit mit der Hamster-Methode.
Hamster im Laufrad.
Ich akzeptiere einfach, dass ich mies drauf bin und wenn ich mies drauf bin, kann ich ebenso gut auf den Crosstrainer gehen. Ohne die Erwartung, dass ich da das Runners High finde ...

Es kann ganz entspannend sein, Mistlaune zu akzeptieren.
Wenn ich keinen Weg aus dem Tief suche, komme ich auch nicht aufs Essen, sondern denke eher:
wenn ich eh schon mies drauf bin, kann ich genauso gut jetzt aufhören zu essen - schlechter wird meine Laune dadurch auch nicht mehr.
Weg von dem "sich was Gutes gönnen", ist es besser als man denkt ...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Den Frust mit Essen zu bekäpfen ist allemal besser als mit Alkohol (sag ich jetzt mal so aus leidvoller Erfahrung).

Ich gesteh ich liebe den Herbst. Mich macht eher der Sommer depressiv. Liegt warscheinlich daran, dass ich mir jeden Winter vornehme "bis zum Sommer bist du schlank", um dann im Sommer festzustellen, dass ich grandios gescheitert bin.

Ich bewundere Ihre Stärke, statt Essen den Corsstrainer zu wählen und wünsche beim Training ganz, ganz viele Endorphinausschüttungen :-)

Anonym hat gesagt…

bekämpfen sollte es natürlich heißen - und sollte ich noch mehr Buchstaben unterschlagen haben reiche ich die so rein prophylaktisch hier mal alle nach ;-)

Anonym hat gesagt…

Wie ähnlich Gefühlsempfindungen doch sein können, mir geht es auch so.
Bin eine trockne Schokoholikerin, die wohl niemals in Maßen Süßigkeiten essen kann. Ganz oder gar nicht, eine andere Lösung ist im Moment nicht drin.

Ich wünsche Dir ganz viel Stärke weiterhin - 2010 wird alles besser ;o))

Schaue jetzt gern öfter mal vorbei.