Freitag, 27. Februar 2009

Aussöhnung mit dem inneren Kind

Meine Klapsen-Tante hat mir die Lektüre des oben genannten Buches empfohlen, da ich nicht im Einklang mit meinem innern Kind stünde.
Meine Klapsen-Tante ist nicht nur Kügelchen verteilende Heilpraktikerin, sondern studierte Psychotherapeutin und obwohl ich dem ganzen Krams eher ablehnend gegenüberstehe, muss ich zugeben, dass mich Ihre Hilfe meist wirklich weiterbringt.
So geht es mir jetzt auch mit dem Gedanken an ein inneres Kind.
Ich habe da einen ganzen Schwung real existierender äußerer Kinder ... und ich habe zuviele Filme mit multiplen Persönlichkeiten gesehen, aber ok, DAS ist definitiv nicht gemeint.
Und so beginne ich eben stachlig und widerwillig mit der Lektüre und hoffe, dass noch so ein Aha-Erlebnis-Sog kommt.
Die zu schluckende Kröte kommt gleich im ersten Satz:
Jeder von uns hat zwei verschiedene Persönlichkeitsaspekte: den Erwachsenen und das Kind.
Mir war nach diesem Satz erst einmal danach, diesen Eintrag hier zu schreiben.
Aber ich werde weiterlesen, denn ich finde mich in dem Nachsatz: ... entsteht in uns ein Gefühl von Konflikt, Leere und Alleinsein.
Mal schauen ... wobei ich in mir weniger ein inneres Kind, als eine verfressene Depressive finde ...


Nachtrag

Ok, ja ...
Starker Tobak und immer nur in kleinen Häppchen zu verarbeiten.
Wenn man sich darauf einlässt, versteht man, das mit dem inneren Kinder Anteil gemeint ist, der zB für Trauer zuständig ist. Bisher war ich der Meinung, dass ich Trauer am besten verarbeite, indem ich handle und so bin ich diejenige, die Beerdigungen organisiert, die Haushaltsauflösung durchzieht etc. Nach der Sprache des Buches übernimmt da aber der innere Erwachsene das Kommando und ignoriert die Bedürfnisse des inneren Kindes, das weinen möchte und Trost braucht.
Ich würde ja gerne sagen, dass ich lieber funktioniere und den ganzen pragmatisch notwendigen Kram durchziehe, wenn in dem Buch nicht so nett beschrieben stünde, dass das vernachlässigte Kind dann zB ein Faible für Suchtmittel, wie zB Essen entwickeln würde und das Mittel der zB Verweigerungshaltung beherrscht. Will sagen: innerer Erwachsener entscheidet sich für Sport zum Abnehmen und staunt darüber, dass er plötzlich dauernd müde ist oder derart herumtrödelt, andere Dinge tut und nicht zum Sport kommt.
3 Seiten aus dem Buch und bei mir legen gerade ein paar Zahnrädchen los mit Rattern.
Ich komme jetzt wieder nicht zum Sport, weil ich das bei einem Spaziergang sacken lassen möchte.

Was mich aber jetzt am Rande freut: ich nehme meine Kinder und ihre Gefühle sehr ernst und vermittle ihnen auch, dass ihre Gefühle und Meinungen sehr wichtig sind.

Mittwoch, 25. Februar 2009

Vital - Bauch, Beine, Po!

Ich habe mir das neue Vital-Heft gekauft, dem eine DVD mit basic-Training beiliegt.
Jetzt geht es rund mit dem Abnehmen ...
Zuerst einmal habe ich mir das Heft mit der CD auf den Bauch gelegt und bin friedlich eingeschlafen. Das wirkt bestimmt ganz doll ...
My intentions are good
Doch, ich habe wirklich immer die allerbesten Absichten, nur scheitert die Umsetzung meist an meiner absoluten Müdigkeit.
Ich bin zuversichtlich, dass das mit steigender Helligkeit besser wird. Wenn es abends länger hell wird, bleibe ich hoffentlich auch länger wach und bewegungsfreudig.

Das Seife-Sieden war übrigens sehr interessant.
Insbesondere, dass in Seifen so eine chemische Keule wie "Ätznatron" ist.
Ob ich jetzt unbedingt zuhause anfangen muss, Seife zu sieden, weiß ich daher gar nicht. Aber es war eine echte Bereicherung, an dem Kurs teilzunehmen.

Sonntag, 22. Februar 2009

Alles auf Anfang: 95 kg

Zielsicher hat mein Körper zu meinem Ausgangsgewicht zurückgefunden und ich muss kichern bei dem Gedanken, als Autorin des erfolglosesten Online-Diät-Tagebuches berühmt berüchtigt zu werden.
Wobei dieses Gewicht absolut kein Wohlfühlgewicht ist.
Und sich an meinem Entschluss, mein Gewicht zu reduzieren nichts geändert hat.
Aber heute gehe ich erst einmal Seife sieden.
Nicht, dass ich Seife brauche.
Dass wir Seife überhaupt nur benutzen ...
Aber auf meinem Selbstfindungstrip wurde mir eben bewusst, dass ich Dinge tun möchte.
Mit Menschen.
Ich möchte niemanden mehr beim Torte essen kennenlernen und beim Torte essen wiedertreffen und dann zum Torte essen zu mir einladen.
Ich möchte Dinge tun und Menschen kennenlernen, die auch Dinge tun.
Sehr gerne würde ich meine Freizeit mit Läufen verbringen und dabei andere Läufer kennenlernen.
Das werde ich auch tun, sobald ich meine Massen in Regionen gebracht habe, in denen ihre Beschleunigung meine Gelenke nicht zertrümmert, ich nicht nach 5 Schritten rotköpfig zu schwitzen beginne und die einzigen Menschen die ich dabei kennenlernte, Sanitäter, Krankenschwester oder regionale Journalisten auf der Suche nach einer Regional-Story wären.
Bis dahin werde ich eben Dinge tun, die weniger schweißtreibend sind.
Seife zu sieden stelle ich mir weniger schweißtreibend vor.
Über diesen Workshop stolperte ich zufällig bei der Recherche über Fernwanderwege.
Fragt nicht ...
Dinge tun, sinnlich sein, Gewicht verlieren - so sieht meine Zukunft aus.
Halt, stopp!
Es ist meine Gegenwart, die so aussieht.

Samstag, 21. Februar 2009

manchmal müssen einfach auch 1,5 km reichen ...

Der Crosstrainer ist es heute so gar nicht für mich ... nach 1,5 km bin ich wieder runtergeklettert und grüble nun, ob ich misch schämen soll, nur so kurz drauf gewesen zu sein, oder freuen, dass ich überhaupt drauf war.
tststs ...
Etwas planlos alles ...

Wut ist ein guter Antrieb ...

Unzufriedenheit auch.
Wer unzufrieden ist, packt Dinge an und ändert Dinge, damit er glücklich wird.
Blöd nur, wenn man Dinge angepackt und Dinge geändert hat und immer noch keinen Status erlangt, der Glück wirklich nahekommt.
Wenn dafür drumerherum alle, wirklich alle, die einem je in den Hintern getreten haben - vollkommen zu Unrecht natürlich! - glücklich sind.
Und weniger wiegen.
Ja, selbst der letzte Kerl, der mich abserviert hat, wiegt weniger ...
Es ist ungerecht!
Ich habe meine verstorbene Ehe mit Würde und Anstand beendet, die Scheidung über die Bühne gebracht - ich sage nur "Versorgungsausgleich". Den zu berechnen und alle Unterlagen zusammenzusammeln, sind ein guter Grund für sich, verheiratet zu bleiben!
Ich habe eine finanzielle nahezu funktionierende Basis gefunden, ich habe eine ex-verheiratete Basis gefunden, die meinen Kindern ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater sichert.
Ich habe es geschafft, über meinen Ex moderat zu sprechen ...
Mein Ex hat es umgehend geschafft, eine neue Frau zu finden und nun die Rosinen der Vaterschaft mit angenehmen Pausen dazwischen zu genießen.
Ja, er ist nun Wochenend-Papi und hat noch dazu das nörgelnde, fordernde Weib vom Hals und eine Frau gefunden, die ihn anhimmelt und in Dingen wie Kochen, Haushalt und ihm den Arsch hinterhertragen aufgeht, nachdem sie jahrelang unbemannt durchs Leben gehen musste und jetzt lieber Fliegen schluckt, als je wieder Single werden zu wollen.
Falsches Ende meines Romans ...
Nicht er, ich sollte doch glücklich werden!

Aber gut, das kommt noch.
Vermutlich zusammen mit meiner Taille ...

Mein wunderbarer Vorsatz, was meine Freizeitgestaltung angeht, ist jedenfalls nicht direkt mit Erfolg gekrönt.
Zwar habe ich noch ein Schmankerl eingebaut und bin bei klingelndem Telefon umgehend 20 Minuten auf den Crosstrainer gesprungen, wenn ich den Anrufer im Display als Dickmacher erkannte, statt abzuheben, aber dennoch lag mein Gewicht heute über dem Ausgangsgewicht.
Ich habe diesen Vorsatz beim dritten Anruf der gleichen anrufbeantworterscheuen Dickmacherin dann auch dorthingehend modifiziert, dass ich nicht mehr pro Anruf, sondern pro boykottierter AnruferIn auf den Crosstrainer steige, sonst komme ich zu gar nichts mehr ...

Und dann hatte ich extra das Kulturprogramm gewälzt um meine Freizeit mit anderem zu bestücken, als belanglose Gespräche bei Kaffee und Torte. Ich fand die Vorpremiere eines Films, rief eine kinobegeisterte Freundin an und ähm, habe nun nächste Woche eine Verabredung zu belanglosem Gespräch bei Rotwein.
Am Belanglosen ist diese Freundin nicht schuld, sondern eher ich, denn ich habe noch nichts von Bedeutung vorzuweisen, worüber ich mich unterhalten möchte.
Und sie möchte in der Woche nicht so spät ins Kino und den Film möchte ihr Schatz hihihi mit ihr gucken.
Ich ahne, wie der Abend läuft.
Ich habe nichts zu erzählen, also wird sie ganz viel von ihrem Schatz hihihi erzählen und ich werde den Abend damit verbringen, überzeugend ausdrücken zu wollen, dass ich als 95 Kilo Alleinerziehende genau deshalb Single bin, weil ich meine Unabhängigkeit liebe.
Hm, ich werde meine Tochter bitten, den Kühlschrank abzuschließen, bevor sie schlafen geht, denn ich weiß, welche Gelüste in mir aufkommen werden, wenn meine schlanke, glücklich verliebte hihihi Freundin dann wieder gegangen ist.
Dass ich frustriert klinge, dürfte an real existierendem Frust liegen.
Und der Ausdauer und Geduld meines Fettes.
Ich muss dringend ... - oh ja, welcher Punkt kommt eigentlich als nächstes auf meiner Erotik-Liste?

Freitag, 20. Februar 2009

Frühjahrsputz im Freundeskreis

Bei Kerzenschein und einem stark alkoholischen Getränk habe ich gestern Abend eine Liste erstellt, auf der ich alle Menschen in meinem Umfeld aufgelistet und bewertet habe.
Mir scheint, dass ich bisher kritiklos Menschen unter dem Aspekt, dass man nie zuviele Freunde haben kann, gesammelt habe. Jeder Mensch ist auf seine Art schön, Gott liebt uns alle, aber Gott hat auch keine Figurprobleme.
Ich schon, ich schwabble und gestern ist mir bei einem Spaziergang der Reißverschluss meiner Jacke aufgegangen, was ich für kein besonders gutes Zeichen halte.
Es war aber der einzige Spaziergang gestern, da ich vom Nachmittag an bei einem Kaffeekränzchen mit Verkaufsveranstaltung war. Tupperartig wurde sagenhaft teurer Modeschmuck verkauft. Ich konnte gar nicht glauben, dass es Modeschmuck war. Meine wenigen echt goldenen Schmuckstücke haben kaum oder gar nicht mehr gekostet ...
Mir gefiel kaum etwas und noch weniger davon wollte ich mir leisten, so dass ich dann die Art Gast war, die Torte frisst, Aldi-Sekt säuft und wieder geht, ohne wenigstens ein Anstandsstück zu kaufen.
Ich habe ein Faible für filigrane Schmuckstücke, zierliche, dezente aber teure Sachen, die an einer Wuchtbrumme wie mir evtl. nicht wirklich zur Geltung kommen, aber es macht mir Spaß, sie zu haben.
Unsere Schmuckberaterin zeigte mir aber lieber Schmuck für Dicke. Schmuck für Dicke ist echt praktisch. Wer zwischendurch mal mit dem Auto liegenbleibt, kann eine der Ketten zum Abschleppen benutzen und fällt die Dicke tot um, hält einer der Klunker an ihrem Ohr dann als Grabstein her.
Gruselig.
Wieder daheim hatte ich leichtes Sodbrennen von der Torte, weshalb ich meinen Giftschrank öffnete und meine Schnäpse sichtete. Dabei kam mir dann der Gedanke, dass ich doch derzeit abnehmen möchte. Meinen Lebenswandel so ändern, dass die Pfunde ohne rigiden Ernährungsplan von selbst schwinden. Gute Idee, lausige Umsetzung.
Bisher habe ich immer dann die Pausentaste in diesen Plan gedrückt, wenn irgendwas war.
Im Leben einer berufstätigen, alleinerziehenden Mutter ist immer irgendwas und so ist es wenig überraschend, dass die Konsultation meiner Waage heute Morgen eine Rückkehr zum Anfangsgewicht zeigte.
Es gilt die Irgendwasse drastisch zu reduzieren.
Ich liebe Pläne, Listen und Tabellen - Berufskrankheit - und so kam es zu der Liste meines Umfelds, die einige sicherlich zynisch finden werden.
Ich bewertete alle rein auf ihren Nutzen für mich.
Wie gesagt, Gott liebt sie alle und ich möchte niemandem irgendwas anderes absprechen, als ihren Nutzen für meinen Gewichtsverlust. Torte ist etwas Himmlisches, Torte macht aber dick.
Zuerst einmal listete ich in der linken Spalte alle Namen auf - auch die meiner Kinder.
In der ersten Spalte daneben notierte ich, ob ich die Person mag, aber das war ein Flop, denn ich brachte es kaum über mich, irgendwen schwarz auf weiß nicht zu mögen.
Also drehte ich es um und notierte in der nächsten Spalte, was diese Person für mich fühlt.
Und siehe da: ich fühle mich von vielen abgelehnt und versuche ständig, es ihnen recht zu machen oder trotte nur hin und sitze meine Zeit ab.
Dabei ging mir auch der Kronleuchter an, dass ich sämtliche Sammelveranstaltungen nicht mag.
Bei Treffen mit mehr als 3 Personen fühle ich mich wie ein Pickel.
Partys verbringe ich krampfhaft lächelnd und in der Hoffnung, dass keiner merkt, dass ich alleine stehe oder mich heimlich an eine Gruppe angeschlichen habe. Wobei ich es aber auch nicht mag, wenn mich jemand zutextet. Bei einer Party erzählte mir mal eine Frau, von all ihren Haustieren und gestorbenen Kindern. Eine krude Mischung und ich sah durchaus Zusammenhänge und konnte mich dennoch dem Sog der von ihr ausging nur schwer befreien.
Langer Rede, kurzer Sinn: Partys habe ich gestrichen, bis ich unter 70 Kilo bin.
Sobald ich unter 70 Kilo bin, werde ich aus dem Grund auf Partys gehen um möglichst vielen Menschen gleichzeitig meine neue Figur zu zeigen.
Mit dem Programmpunkt keine Partys mehr, habe ich meine Umfeld-Liste schon mal gut reduzieren können.
In der nächsten Spalte notierte ich nun, wann ich das letzte Mal herzlich mit der Person gelacht habe. Es ist erstaunlich, mit wievielen Menschen man noch nie gelacht hat.
Dann machte ich die Spalte "Nähe" auf.
Welchen Personen fühle ich mich nah?
Eine Spalte für "wer regt mich intellektuell an? oder bringt mich auf neue Ideen?"
Ich hoffe, es gibt nicht zuviele Gutmensch-Aufschreie in der Kommentarfunktion, aber ich hielt einen Frühjahrsputz im Freundeskreis und habe tatsächlich 6/7 meines Umfelds gelöscht.
Hinter vielen habe ich eine Kilogrenze notiert, zu der ich sie wieder aufzunehmen bereit bin, wenn dann noch eine Nachfrage nach mir besteht, denn natürlich ist mir nur allzu bewusst, dass ich das Risiko eingehe, diese Menschen nachhaltig zu verlieren.
Das Risiko gehe ich ein, denn derzeit habe ich an ihnen nicht mehr als an Menschen, die zufällig mit mir zusammen im Kino sitzen.

Was mich aber freut, ist das Abschneiden meiner Kinder.
Bei jedem einzelnen habe ich das gute Gefühl, sehr viel richtig zu machen, denn ich fühle mich respektiert, geliebt und nahe - auch dem pubertierenden Stachelvolk. Und gelacht wird andauernd mal. Dafür brauche ich nur mein Sportzeug anzulegen ...

Auch Eva wird bleiben.
Ich fühle mich ihr nicht wirklich nahe, aber sie bringt neue Impulse, bringt mich zum Lachen, verführt nie zu Torte ... und gehört zu den wenigen, die eher Pfunde schmelzen lassen, denn neue bringen ...

Donnerstag, 19. Februar 2009

Ich übe meine Neins ...

Wenn ich ehrlich bin, bin ich schlecht drauf.
Aber das bin ich eigentlich schon länger.
Neu ist, dass ich mich einerseits nun dennoch aufraffe und nicht nur meine Spaziergänge mache, sondern heute auch wieder auf dem Crosstrainer war.
Außerdem habe ich mir bei Sheego einen Schwung neuer Klamotten bestellt, der heute gekommen ist.
Und ich unterdrücke die schnelle Linderung für meinen Frust und stopfe keinen Stapel Brote in mich hinein.
Das alles sind Investitionen in eine glückliche Zukunft, denn die Gegenwart ist eher mühsam.
Vor meinem inneren Auge läuft immer der Film, bei dem mich Bewegung glücklich macht und so habe ich nun einige Tage darauf gewartet, glücklich genug für Bewegung zu sein ...
Ich sehe ein, dass ich den Gaul wohl doch eher von hinten aufzäumen muss und so treibe ich nun halt missmutig Sport. Das geht. Wenn man eh übel drauf ist, wird das durch Bewegung nicht schlimmer, nur schwitziger ...

Aber ok, hier das neue Nein:

Meine verruchte Freundin, ich nenne sie nun künftig Eva - so heißt sie nicht, aber es würde sie freuen, denn ist Eva nicht der Inbegriff des verlockenden Weibes? - also, Eva erzählte mir, dass Babette (die selbstredend auch nicht so heißt, aber ich finde, Babette klingt nach gepudertem, hochnäsigen Weib mit Pudel ... oder Hund in der Handtasche ... hat sie zwar beides nicht, würde aber passen ... sozusagen eine natural born Babette ...)
Ok, noch einmal:
Eva erzählte mir, dass Babette eingeschnappt sei, weil sie ihr für den Samstag abgesagt hat.
Babette hat Theaterkarten besorgt, aber einer von Evas Lovern hat ein Hotelzimmer in einem Hilton-Hotel in einer schönen Stadt und wer Eva kennt, weiß was Eva lieber macht ...
Lustig war, dass Babette nun bei mir anrief und erzählte, sie habe zufällig dieses ganz wunderbare Schauspiel entdeckt und uns doch gleich Karten dafür besorgt, bevor diese ausverkauft seien. Eigentlich wollte sie mir nur mitteilen, wann ich wo zu sein hätte und sie schaffte es glatt, auch noch zu fragen, ob mir mein dunkelblaues Kostüm noch passt, denn das wäre dem Anlass angemessen.
Gelgentlich ist es interessant, einmal genau hinzuhören, wie andere mit einem reden.
Ich war mutig und verpasste ihr ein ganz deutliches Nein.
Kein "keine-Zeit"-Nein, sondern ein ganz klares, "keine-Lust"-Nein.
Als Babette mir tatsächlich ein schlechtes Gewissen machen wollte, dass sie mir doch extra schon eine Karte besorgt hatte, weil sie ganz sicher gewesen wäre, es wäre mir eine Freude mit ihnen ins Theater gehen zu können, schlug ich vor, sie solle doch Eva fragen, ob die ihr nicht die Kosten für die Karte erstatten wolle.
Danach hätte ich dann doch fast den Hut vor Babette gezogen, denn sie tadelte mich wie ein Schulmädchen für meine Frechheit, sie so reinlegen zu wollen.
Ein echtes Hochgefühl wollte sich nicht einstellen.
Mit was für Menschen habe ich mich eigentlich umgeben und wozu?

Irgendwann wird dieser Baum Früchte tragen, aber noch buddle ich im Matsch um den Samen zu legen ...

Sonntag, 15. Februar 2009

Wie ich am Valentinstag mein Nein übte, einen Porno guckte und bunte Fußnägel bekam ...

Ich weiß, dass heute Wiegetag wäre, aber statt auf die Waage zu treten, kochte ich große Mengen Kaffee für mich und schreibe Euch nun lieber, wie ich am Valentinstag mein Nein übte, einen Porno guckte und bunte Fußnägel bekam ...

Wie ich gestern bereits schrieb, war ich ganz begierig, ein Nein! loszuwerden.
Natürlich ist es widersinnig, einfach so etwas abzulehnen, aber zu Übungszwecken ist es wohl ok.
Als meine Freundin anrief und einen gemütlichen Weiberabend vorschlug, weil ihre sämtlichen Lover angesichts des Valentintages bei ihren Ehefrauen bleiben mussten, sagte ich Nein!
Ich erklärte, ich hätte gerade das Badezimmer auf ein Vollbad bei Kerzenschein, gutem Wein und Buch vorbereitet und danach wolle ich mir die Fußnägel lackieren und meinen Porno gucken!
Klingt das nach einem Abend für eine verbitterte dicke Alleinerziehende?
Nein, es klingt nach dem Genussprogramm eines unabhängigen, sinnlichen Weibes!
Ich war total von mir beeindruckt und da das alles so gut klang, beschloss ich umgehend, es tatsächlich so zu handhaben.
Meine Freundin weniger. Beeindruckt, meine ich.
Sie schob mein Nein! mit sonniger Unbekümmertheit beiseite und kündigte an, zu Porno und Fußnägeln zu kommen.
Sie kam.
Sie beäugte meinen Porno, stellte fest, dass das kein Porno, sondern eine Blow-Job-Anleitung sei und begann damit, mir meine Fußnägel zu machen.
surreal but nice
Wir hatten Sekt und Limoncello, sie hatte eine riesige herzförmige Pralinenkiste mitgebracht (und ich habe nicht gefragt, welcher ihrer Lover diese geschickt hat) und ich schaltete die DVD an.
Ich konnte zwischen Cunnilingus und Fellatio wählen und noch dazu, in welcher Sprache ich dies gerne sehen wollte. Dass wir es auf Englisch sahen, war eigentlich ein Fehler meinerseits, aber ich tat so, als wäre es Absicht.
Im Endeffekt sahen wir natürlich beides und ich habe jetzt dunkel-lila Fußnägel.
Ein ausgesprochen niedliches, indisches Pärchen verwöhnte sich da sehr ästhetisch aber doch auch sehr eindeutig. Sehr sehr eindeutig.
Und aus dem Off kam eine warme, erklärende, englische Stimme, die meine Freundin dazu inspirierte, dauernd die Musik aus "der Sendung mit der Maus" nachzusummen und Dinge wie "das ist ein Schwanz!" oder "und das war Englisch!" zu sagen.
Als mein indisches Pärchen fertig war, meinte sie, dass es nur an der Jugend des Inders gelegen haben könnte, wenn ihn das tatsächlich zum öhm, ok, sie sagte was anderes, aber ich nenne es jetzt "Höhepunkt" kam.
Die junge Inderin sei viel zu zaghaft, behutsam und lahm.
Sie könne mir Tricks zeigen, die jeden Mann direkt in die Ekstase triebe!
Hast du eine Gurke?
Hatte ich nicht - puh! - Nur ein Glas Cornichons und die waren für ihre Zwecke nicht geeignet ...
Und ich übe jetzt ein überzeugenderes "Nein!", denn:

Nein, ich will auf gar keinen Fall irgendwas an irgendeiner Gurke üben!

Ich werde lange, lange, lange gar keine Gurken mehr kaufen können ...

Als meine Freundin gegangen war, habe ich mir meinen Porno noch einmal ganz alleine angeschaut und finde ihn schlicht schön. Jawohl.

Samstag, 14. Februar 2009

Ich habe noch nie einen Porno gesehen!


Letzte Woche erzählte mir meine Freundin etwas aufgebracht, dass einer ihrer Lover einfach eine trübe Tasse sei. Um den Sex mit ihm einen gewissen Kick zu geben, habe sie extra einen Porno ausgeliehen und was ist geschehen?! Der Kerl guckte wie gebannt den Porno und war für die restliche Welt verloren. Angedacht war der Film wohl eher als Beiwerk, denn als Hauptspeise.
Ich glaube, der Kerl hat noch nie einen Porno gesehen! So fasziniert war der!, schimpfte sie in drolliger Verzweiflung.
Ich habe noch nie einen Porno gesehen!, sagte ich und fing mir wieder diese Sorte Blick ein, mit der sie mich gerne bedenkt! Ich meine, ich habe schon viele Filme gesehen, in denen Leute Pornos gucken und es wird immer sehr gut herausgearbeitet, dass Pornos allesamt blöd sind und eigentlich nur Loser die keiner Frau habhaft werden so etwas brauchen.
Zumindest ist mein Eindruck, dass das Anschauen eines Pornos weniger verrucht, denn vielmehr ein Armutszeugnis ist.
Meine Freundin stellte fest, dass ich doch zumindest mal einen anschauen sollte um mitreden zu können und da das natürlich zu gut ins Thema Sinnlichkeit passt, schaute ich beim nächsten Einkauf auch in der Vidothek vorbei. Und lieh uns "Free Willy" aus.
Natürlich habe ich dies nicht für einen Porno gehalten, obwohl zu Schenkelklopfern neigende Gestalten dies angesichts des Titels vermuten könnten. Aber es war so, dass in der abgetrennten Ecke der Videothek ausschließlich pickelige "Gerade 18er" waren, von denen einer einer meiner Töchter den Hof macht. Er versteckte sich recht verzweifelt zwischen den Regalen und um uns allen weitere Peinlichkeiten zu ersparen griff ich in das Regal mit den veralteten Filmen, das zwischen Schmuddel und Jugendfrei stand und setzte den Gesichtsausdruck auf, den Mütter bekommen, wenn sie gerade den Herzenswunsch ihrer Kinder erfüllen.
Jaja, daheim saß meine Kinderschar und würde vor Freude schier Kopfstand üben, dass Mami "Free Willy!" mitbrachte.
Um meiner Freundin aber die Steilvorlage zu nehmen, mir ganz gönnerhaft einen besonders drastischen Film mitzubringen, schaute ich bei Amazon rein.
Der Gedanke, dass mir ein unauffälliges Amazon-Päckchen in den Briefkasten gesteckt würde, gefiel mir sehr viel besser, als nun dauernd um unsere Videothek zu kreisen, bis mir die Situation behagte, selbst einmal den Schmuddelbereich zu betreten.
Ich entdeckte unter dem Suchbegriff "Porno" den Film "Frühstück bei ihr". Schon klar, dass das kein Porno ist, aber heruntergesetzt auf knappe 6,- ein Film mit 2 meiner Lieblingsschauspieler?
Ab damit in meinen Einkaufswagen!
Danach präsentierte mir Amazon eine breite Schmuddel-Pallette und am ästhetischsten erschien mir das Cover von Cunnilingus & Fellatio.
Um jugendfrei zu bleiben, habe ich das Cover übrigens zartrosa zensiert.
Naja und jetzt DIE Überraschung: wirklich diskret liefert Amazon nicht.
An einem Tag fand ich "Frühstück bei ihr" im Briefkasten und am nächsten Tag, als ich meine Nachbarinnen zum Kaffee hier hatte, kam der andere Film.
Der Postbote schien mich mit anderen Augen zu sehen, aber das kann auch Einbildung sein.
Jedenfalls wollte er nicht nur eine Unterschrift für das Päckchen, sondern verlangte meinen Ausweis zu sehen. Meinen Ausweis!
Seit über 2 Jahren bringt mir der Knabe die Post und ich habe hinreichend Falten um für über 18 durchzugehen. Ich musste also von der Tür weg und meine Handtasche holen, während sich die Nachbarinnen mit dem Postboten unterhielten. Mit dem Postboten, der mein Amazon-Päckchen in der Hand hielt. Mit den Nachbarinnen, die auch öfter mal bei Amazon bestellen, aber noch nie auch nur unterschreiben mussten. Mir ging es gut ...
Ich zeigte dem Postboten kurz meinen Perso und grabschte nach dem Päckchen, aber er nahm den Ausweis und begann nun umständlich Ziffer für Ziffer die Ausweisnummer in sein hm, Dings einzutippen.
Die Zeit verstrich und die Damen spekulierten, was wohl in dem Päckchen sein könnte.
Sie kamen messerscharf auf "Porno!" und kugelten sich vor Lachen über diesen grandiosen Scherz.
Ja, klar, Porno!, lachte ich mit und improvisierte dann, ich habe eine Sendung mal nicht erhalten und nun schikaniere mich Amazon gelegentlich mit dieser Übergabe-Prozedur. Dem Postboten signalisierte ich mit Blicken, dass ich ihm ohne zu zögern in den Schritt träte wenn er dies als glatte Lüge entlarven wollte, weshalb er mir nach einem weiteren sehr nachdenklichen Blick auf das Päckchen endlich ging.
Mein Päckchen warf ich achtlos auf die Küchentheke und lenkte die Damen dann mit der Feststellung, ich hätte ja noch eine Flasche Champagner im Kühlschrank von weiteren Fragen ab.
Bis die Gläser geholt, die Flasche geöffnet und *wusch* leergetrunken war, hatten sie das Päckchen tatsächlich vergessen.
...
Mein schöner Champagner!

...

Abends, bzw spät in der Nacht und in meinem gut verschlossenen Schlafzimmer habe ich den Film ausgepackt, den Packzettel in kleine Fetzen gerissen und verschluckt und mir die Hülle des Films genauer besehen.
Danach legte ich die Kassette in meiner Nachttischschublade zum Perlenstring-Schächtelchen.

Mir schwebt vor, mich heute an die DVD selbst heranzuwagen ...

Wohin jetzt mit all der Meinung?

Sehr schön, ich habe ein Fazit.
Allerdings muss ich es gut festhalten, denn eigentlich ist es ein derartiger Allgemeinplatz, dass er mir einfach so durch die Finger flutschen will, so selbstverständlich ist er eigentlich.

1. künftig werde ich in Erwägung ziehen, Unmut zu äußern, wenn meine Gefühle verletzt werden. Bisher habe ich da immer gerne das Gefühl, dass ich zu schnell einschnappe, dass das alles sicher gar nicht so gemeint war und und und ... ich habe mir selbst Argumente gesucht, die das Verhalten meines Gegenübers erklärten und statt meine eigenen Wunden zu lecken, habe ich mich nahezu geschämt, dass ich überhaupt so albern bin, gekränkt zu sein, weil es entweder gar nicht böse gemeint sein könnte oder wenn es böse gemeint war, albern wäre, demjenigen auch noch eine Träne nachzuweinen.
Künftig möchte ich dieses Verfahren abkürzen und nur schauen, ob ich verletzt wurde, ob mich etwas stört. Und dann kann der Verursacher das Erklären übernehmen und Auswege suchen.

2. ich werde mich mehr um meine Bedürfnisse kümmern. In einer idealen Welt gibt es ein Geben und Nehmen, aber wenn man sich wie ich Freunde sucht, die allesamt hervorragend für sich selbst sorgen können, macht man sich irgendwann zum Dienstmädchen.
Und das sind nicht die Freunde schuld, sondern man selbst.
Ich werde mir mehr bei ihnen abgucken.
So rief ich vor ein paar Tagen eine Freundin an, ob sie mir helfen könnte, einen Spiegel aufzuhängen. Mit ihr habe ich im Sommer sozusagen ihr Haus renoviert und nach meinem Denken hätte sie glücklich sein müssen, sich endlich mal revanchieren zu können.
Falsch!
Sie ist glücklich, dass ihr Haus nun so schön ist und für diesen Abend hatte sie ein Schaumbad geplant. Sie fühlte sich nicht im geringsten verpflichtet, mir bei meinem Spiegel zu helfen, sondern nahm ihr Schaumbad. Und nein, ich verüble das nicht, sondern nehme mir das zum Vorbild:
mein Schaumbad ist mir künftig wichtiger als dein Spiegel.
Denn danach bin ich frisch gebadet, entspannt und rieche gut.

Jetzt gibt es nur ein Problem:
hier stehe ich mit dieser sagenhaften Entschlusskraft, allein sie wird nicht abgeholt ...
Keiner da, dem ich die Meinung oder ein Nein! mitgeben könnte oder sollte.
Vielleicht rufe ich gleich mal meine Freundin an und sage ihr einfach so, dass sie heute nicht mit mir rechnen sollte, da ich mir die Zehen lackieren und einen Porno gucken möchte!

Freitag, 13. Februar 2009

Das innere Kind kommt in die Trotzphase ...

Ich weiß nicht, wie es Euch nach einem Besuch beim Therapeuten geht, ich brauche danach immer erst einmal eine ganze Weile Zeit um wieder auf die Beine zu kommen.
Innerhalb dieser Weile schwöre ich jedesmal tausend Eide, mich nie wieder derart aufwühlen zu lassen, aber nach dieser Weile merke ich dann immer, wieviel mir diese innere Einkehr gebracht hat und ich bin froh, dass ich es getan habe.
Mir ist ein Rätsel, wie Therapeuten das machen.
Ich fühle mich, wie einmal umgegraben - aber gut, da ist mittlerweile das Wissen, dass daraus was Gutes entsteht.
Meine Erkenntnisse bringen mich persönlich viel weiter, klingen aber in den Ohren anderer vermutlich nur nach einem kleinen Katzenpups.
Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass es mir nicht besonders guttut, dass ich mich von Menschen, die mir übel mitspielen einfach schweigend abwende. Bisher dachte ich, ich zeige damit Größe und zerbreche gleichzeitig nicht noch mehr Geschirr, gebe mir keine Blöße und und und ...
Evtl. ist das alles auch richtig, aber es tut mir nicht besonders gut.
Evtl. sollte ich mich mal plärrend auf dem Boden wälzen und Unmut äußern.
Allein der Gedanke, auf eine Kränkung (von jemandem, an dem mir etwas liegt) zu reagieren, schnürt mir alles zusammen, könnte aber etwas bringen.
Zum Beispiel Abstand zu der Formulierung des "alles in sich Hineinfressens".
Nach einer Ohrfeige nicht einfach abwenden und gehen, sondern ihr nun meinerseits vor das Schienbein treten und gehen (bzw rennen ...)
Mir zumindest von so jemandem nicht weiter in Dulderinnenhaltung auf der Nase herumtanzen lassen.
Um es auf den Punkt zu bringen:
einfach mal die Klappe aufmachen, wenn mich etwas stört!

Habe ich heute sogar schon.
Ok, nur per Email und jetzt traue ich mich nicht, die Antwort zu lesen, aber immerhin habe ich meinen Unmut in Worte gefasst und geäußert.

Auf langen, verschlungenen Wegen gehört auch das dazu, meine Bedürfnisse wahrzunehmen, ernstzunehmen und mich um deren Erfüllung zu kümmern, statt mich halb meiner eigenen Bedürfnisse zu schämen. (und damit meine ich rein gar nichts Sinnliches ;-)

Gut ja, gebt mir noch ein paar Tage zum Wundenlecken, dann höre ich mit dem Psychogesabbel auf und komme wieder zu Sport, Ernährung und Sinnlichem ... hier wartet eh noch ein Päckchen auf mich, aber es passt so gar nicht zu meiner derzeitigen Grübelstimmung und muss warten.

Nachtrag
Ich verspüre ein erleichtertes "Mama, Mama, er hat gar nicht gebohrt!", nachdem ich soeben todesmutig die Antwort auf mein "Klappeaufmachen" gelesen habe. Sieh an, andere kochen auch nur mit Wasser.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Wenn das innere Kind Hunger hat ...

Heute habe ich mir einen Termin bei meiner psychotherapierenden Heilpraktikerin gegönnt und sichte nun die Ergebnisse zu denen wir kamen danach, ob mir irgendwas daraus weiterhilft.

Ihr Fazit ist, dass mein inneres Kind nach Aufmerksamkeit schreit. Nach Nähe und Zuwendung.
Der Punkt mit der Aufmerksamkeit bringt mich weiter, denn es kommt hin, dass ich mich mehr um mich selbst kümmere, seit ich so fett bin.
Mich plagt kein Selbsthass angesichts meiner Massen - vielmehr begreife ich, dass ich mich mal um mich kümmern muss und nicht dauernd um andere. (aus diesem andere klammere ich meine Kinder aus)
Ich bin viel zu sehr und viel zu schnell bereit, eigene Bedürfnisse zu ignorieren, wenn es darum geht, für andere auf der Matte zu stehen. Leider fehlt es den anderen nie an Nahrung ... vielmehr fressen sie Aufmerksamkeit, vergessen dann aber gerne, sich zu revanchieren.
Es ist ganz interessant, wenn man sich mal seinen Freundeskreis anschaut und feststellt, dass man sein Herz immer wieder gerne an den gleichen Menschentypen verschenkt. Mich scheinen magisch Menschen anzuziehen, die fantastisch für sich selbst sorgen können, das Leben genießen und Lebensfreude -gier ausstrahlen.
Ich sollte mir von diesen Freunden aber auch dringend mal abgucken, wie man a) nimmt was man haben möchte und sich b) gegen die Wünsche und Bedürfnisse anderer abgrenzt, denn sonst verwandelt man sich irgendwann in jemanden, der immer nur gegeben hat und daran verbittert, dass er nichts zurückbekommt.
Zu nehmen wird nie wirklich meins sein - leider - ich bin kein insgeheim stolzer Märtyrer - aber ich arbeite seit langem recht erfolgreich daran, nichts mehr rauszurücken, was ich selbst brauche.
Und wir reden hier nicht unbedingt über Materielles.
Aber sagen wir mal, es geht Dir so lala - wenn Du dann zulässt, dass jemand seinen Seelenmüll bei Dir ablädt und es Dir danach dann mies geht, dann geht es Dir so, wie es mir öfter ging.
Bis eine meiner Susi Sorglos' mir von einem tollen Abend erzählte und ich doch mal nachfragte, weshalb sie mich nicht einfach mitgenommen hatte.
Ihre Antwort war sehr ehrlich, dass sie da gar nicht drauf gekommen sei.
Ich sei ihr Fels, wenn es ihr mal mies ginge ...
Nö, mag kein Fels sein.
Ich bin gerne bereit, die Regentage mitzutragen, wenn ich bei Sonnenschein dann auch mit an den Strand darf.

Zurück auf Anfang:
es ist tatsächlich so, dass ich mir schon seit dem Durchbrechen der 80er Kilogrenze mehr Gedanken um mich selbst mache.
Gedanken um meine Bedürfnisse.
Vielleicht muss ich darin noch etwas besser, geduldiger und ausdauernder werden, damit dieses Kind das Fett wieder gehen lässt.
Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass mir von außen gar nichts fehlt - oder das was mir fehlt auch nur von mir gestillt werden kann.
Ich futtere nicht den Kühlschrank leer, weil mir der Traummann fehlt, sondern um mich für mich zu interessieren.
Ja, das ist so verdreht, dass es schon wieder zu mir passt.

Sonntag, 8. Februar 2009

ganz schön vermessen ...

Lustig, ich bin immer noch in der "Auja!"-Aufbruchstimmung.
Ich weiß nicht, WAS anders ist, aber irgendwas IST anders und fühlt sich saugut an.
Mein Gewicht ist es eher nicht, aber die Waagenstagnation reißt mich nicht herunter, sondern inspirierte mich zu dem was jeder erfolgreicher Gewichtsverlust ganz dringend braucht:

Vorherbilder und -eckdaten





Und da wäre es doch sowas von kontraproduktiv, wenn ich jetzt schon abgenommen hätte ...

Also hier die ganze Wahrheit:

Umfänge:
Hüfte 129 cm
Taille 113 cm
Oberweite 108 cm
Oberschenkel 72 cm
Wade 45,5 cm

Und das bei einem Gewicht von 93,9 kg

Bei 90 kg wird neu vermessen und geknipst.

Samstag, 7. Februar 2009

Mir geht es gut

Irgendwas hat "Klick" gemacht und ich habe begriffen, dass der Weg tatsächlich das Ziel ist.
Ich muss nicht schlank sein, sondern nur damit beginnen, schlank zu werden, bewusst zu leben um mit mir zufrieden und glücklich zu sein.
Mein Glück ist das Hier und Jetzt zu genießen, optimistisch und neugierig zum Morgen zu stehen und mit dem Gestern im Reinen zu sein.
Ich merke, dass es mir Spaß macht, mir so kleine Tupfer Sinnlichkeit, Sport und Äpfel auf diesen Weg zu streuen. Scheinbar reicht es (derzeit) nur einmal bewusst hinzuschauen.
Mir ist, als wäre mein Leben heiter und sonnig und ich hätte das aber bisher nicht wahrgenommen, weil ich mit dauerndem Rückblick auf Düsteres und diffusen Zukunftsängsten beschäftigt war.
Mag sein, dass das gerade schon wieder arg nach Psychomist klingt, aber diesen inneren Sonnenaufgang, den ich dieser Tage erlebe, musst ich doch einmal niedertippen.
Jetzt wühle ich mir eine DVD hervor und gehe auf den Crosstrainer.

Freitag, 6. Februar 2009

Mein Perlenstring und ich

Schluss jetzt mit der Hobby-Psychologisiererei und zurück zum sinnlichen Teil des Abnehmens.
Das Sinnliche gelingt mir weitaus besser als das Abnehmen.
Meinen Perlenstring hütete ich in seinem Schatzkästchen wie ein Juwel, bis meine Freundin kam.
Wir machen uns mittlerweile ein Spiel daraus, dass sie ihre Rolle als hm, verdorbene Schlampe etwas überzeichnet und mich wie einen ahnungslosen Backfisch zu schockieren sucht. Zumindest hoffe ich, dass sie überzeichnet und nicht alles ihr tiefer Ernst ist.
Als sie mich nach meinem Einkauf im Shop der fatalen Frauen befragte, holte ich das Kästchen herbei, wo der Perlenstring noch im Dornröschenschlaf lag.
Prompt kam ihr Kommentar, wo man ihn bitteschön einschaltet.
*seufz*
Ich klappte die Schachtel energisch wieder zu und holte sie erst wieder hervor, als ich alleine war. Es mag unsinnig erscheinen, aber ich holte ihn aus seiner Schachtel und zog ihn zum Fernsehen an. Nein, kein erotischer Film.
Etwas überrascht war ich über die Perlen.
Ich weiß nicht, WAS ich erwartet hatte, wo die Perlenkette landet. Vermutlich habe ich mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht, aber ich sage nur, so ein Perlenstring ist sehr nah an der Natur dran, was die Positionierung der Perlen angeht, wenn man denn so Mädchenhaft sein möchte, von einer Muschel zu sprechen. (hierzu passt nun wirklich nur ein kleinmädchenhaft verschämtes Kichern)
Ob meiner Massen ist der Perlenstring noch kein Augenschmaus, denn die Spitze liegt nicht sanft auf meiner Hüfte auf, sondern rollt sich panisch zusammen.
Ich zog also ein Kleid über und es dauerte gar nicht lange und ich vergaß die Perlen und die Spitze. Beim Fernsehen passierte, was abends gerne passiert: es zog mich zum Kühlschrank.
Ein kleines hungriges Sehnen ... wurde ausgebremst, als ich mich vom Sofa erhob und dieses Erheben die Perlen sanft aber bestimmt bewegte.
Nichts was mich laut vor Lust aufstöhnen ließe, aber doch etwas, das mich daran erinnerte, dass ich eine Frau bin. Eine sinnliche Frau. Sinnliche Frauen fressen ihren Kühlschrank nicht leer!
Es war lustig.
Werbepause, ich stand in meinem Wohnzimmer und war mir meiner Weiblichkeit bewusst.
Magen verliert gegen Muschel (auch hier bitte mädchenhaft verschämtes Kichern)
Statt meinen Söhnen die Fleischwurst wegzufressen, überlegte ich, ob Männer evtl. deshalb so triebgesteuert sind, weil ihr außen befindlicher Intimbereich sich auch bei jeder Bewegung bemerkbar macht?!
Ein tiefes Verständnis für Männer wurde in mir wach - und die Lust, mit einem beherzten Griff meine "Kronjuwelen" zurechtzurücken.
Meine Güte, vielleicht sollten viel mehr Frauen gelegentlich einmal einen Perlenstring tragen um die männliche Denke zu verstehen?

Donnerstag, 5. Februar 2009

das dicke fette Aschenputtel ...

Wer nun meint, ich hätte es heute auf den Crosstrainer geschafft, der irrt.
Aber auch den Keller habe ich nicht weiter entrümpelt.
Ob dieses Nichtstun ein Fortschritt ist?
Sagen wir mal, ich habe tatsächlich eine Liste der wirklich dringenden Dinge angefertigt und der Crosstrainer stand erst auf Platz 3.
Als ich mich Platz 1 zuwandte, nämlich einem dringenden Telefonat um meine Unterlagen für die Einkommensteuer 2007 (!) zu vervollständigen, klingelte mein Telefon.
Ein lustiger Moment, wenn man gerade zu wählen beginnt und das Telefon klingelt.
Dran war meine Schwester und wurde damit umgehend zu Punkt 1 auf der Dringlichkeitsliste.
Wenn ich eins im Leben gelernt habe, dann Zeit für die Menschen zu haben, die ich liebe.
Kompromisslos.
Denn manchmal lernt man auf die drastische Tour, dass gerade Menschen, die man für selbstverständlich nimmt, sich plötzlich in eine Urne mit Tippfehler zurückziehen und wie froh man ist, wenn man viel schöne Zeit miteinander hatte.
Und so verüble ich mir heute mal den ausgefallenen Crosstrainer nicht, denn den habe ich zeitlich nicht mehr hinbekommen. Wohl aber die Sache mit den Unterlagen und auch den 2. Punkt auf der wirklich dringenden Liste.
Das Aschenputtel kam von meiner Schwester.
Ich fragte sie, ob sie das kennt, dass man sich dauernd auf eher unsinnige Aufgaben stürzt, statt die wirklich anstehenden zu erledigen und sie meinte, ich sei wie Aschenputtel, die erst Erbsen sortiert, bevor sie auf den Ball kommt. Und ich brauche noch nicht einmal die garstige Stiefmutter und Schwestern um mich von dem Ball abzuhalten.
Ja, das hat was.
Gedankenfutter für die Nacht.

diffuse Gedanken ...

Mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass ich tatsächlich viel zu wenig für mich tue.
Damit meine ich nicht ausschließlich das persönliche Verwöhnprogramm, sondern meinen kompletten Alltag. Das, was ich wichtig finde, ist nicht automatisch das, was ich dann auch wirklich umsetze.
Mir scheint, ich handle nahezu zwanghaft kontraproduktiv um nur ja einen gewissen Selbsthass-Pegel beibehalten zu können und nur ja nicht zu den Dingen zu kommen, die ich wirklich tun möchte oder wirklich wichtig finde.
ZB beschließe ich, dass der Crosstrainer dringend in die Tagesroutine gehört, bin aber erst ein einziges Mal auf dem Crosstrainer gewesen, weil ich stattdessen begonnen habe, den Keller zu entrümpeln.
Darauf, dass der Keller nun ordentlicher wird, bin ich aber nicht stolz, denn der Keller ist mir gar nicht wichtig.
Und so geht das weiter: ich möchte unbedingt meinen Kleiderschrank einmal komplett ausräumen und alles rausnehmen, was mir derzeit nicht passt und endgültig rausschmeißen, was mir auch in schlanken Tagen nicht mehr gefällt.
Stattdessen beginne ich damit, Kinderspielzeug aus dem Keller bei Ebay einzustellen.
Das bringt nur Pfennige, macht aber höllisch viel Arbeit.
Und natürlich liegt mir der Kleiderschrank ebenso auf der Seele, wie der Crosstrainer.
Am Ende jedes Tages bin ich selbstredend erschöpft, habe aber immer das gute Gefühl, nichts von dem geschafft zu haben, was wirklich anliegt.
Und wer sich jetzt gegen die Stirn patscht und sich fragt, weshalb ich dann nicht einfach mal in die Gänge komme: es ist gar nicht so einfach.
Ich fühle mich, wie ein Pendel, das dringend einmal kurz nach links abbiegen möchte, aber stur vor- und zurückpendle.
Eine Lösung habe ich dafür noch nicht, aber immerhin bemerke ich diese Schere in meinem Kopf.
So, und jetzt muss ich mich um den Keller kümmern ...

Sonntag, 1. Februar 2009

Nein, auf meine Waage steig ich nicht ...

Soeben habe ich dem Rubensfotografen eine hoffentlich nette Absage geschickt.
Es hatte seinen Charme, mit der Idee zu spielen, mit all den Pfunden am Leib dennoch oder gerade eben ein Modell zu spielen, aber so mancher Tagtraum bleibt besser ein Traum, da Realitäten gelegentlich grausam billig sein können.
Wer das nicht glaubt, kann sich ja mal ein niegelnagelneues weißes Satinbettlaken und einen großen Beutel roter Rosenblätter besorgen. The morning after kann sooo grausam sein.

Nebenbei habe ich gestern Post bekommen.
Da ich nicht im Haus war, wurde mein Päckchen bei einer Nachbarin abgegeben und ich kann nur bestätigen, dass die fatalen Frauen ausgesprochen diskret verpacken. Auf dem weißen Karton war auch im Absender kein Hinweis auf fatale Frauen.
Und der Inhalt ist niedlich!
Ich habe stilecht ausgepackt.
Mein CD-Player dudelte französische Chansons, auf dem Tisch brannte eine Kerze und ich fand auch noch ein Glas Sekt im Kühlschrank.
Der Inhalt war ausgesprochen liebevoll eingepackt.
China-Papier und noch ein Kärtchen mit einem Sinnspruch und im Karton dann noch mehr China-Papier und dieser Hauch von Nichts und Perlen.