Samstag, 31. Januar 2009

93,5 - Rubensliebhaber

Ich schulde Euch noch den Bericht über meinen gestrigen Ausflug.
Und zwar war ich bei einem Fotografen, der sich auf die Rubensfotografie spezialisiert hat.
Spätestens seit meinem Eintritt in die Welt des Online-Datings, ist mir das Phänomen der sogenannten Rubensliebhaber begegnet. Männer, die auf fette Frauen abfahren.
Bisher ging ich davon aus, dass es sich dabei um a) Perverse handelt, die die bereits korpulente Frau so lange mästen wollen, bis sie an ihrer eigenen Toilette festwächst, oder b) Loser, die sich von vornherein mit einer Dicken zufrieden geben, obwohl ihnen natürlich eine Dünne lieber wäre, sie aber meinen, da eh nie bis zur Wäsche vorzudringen.
Ich gebe zu, mich muss überhaupt niemand meines Gewichtes wegen diskriminieren: ich kann das ganz fantastisch alleine ...
Noch vor kurzem dachte ich, ich müsse abnehmen, um wieder in der Welt derjenigen, die guten Sex haben und begehrt werden Einlass zu finden, aber so langsam kippt die Gleichung in der Richtung, dass ich begreife, dass die Sinnlichkeit etwas ist, was einen ganz hervorragend davon abhalten kann, den Kühlschrank leerzufressen.
Damit meine ich nun weiß die Waage nicht, dass ich nun einen Versicherungsmakler nach dem anderen vernaschen möchte. Das war ein Intermezzo, das hoffentlich beiden gut getan hat. Ihm die Gewissheit, dass er Frauen sehr wohl befriedigen kann und mir die kleine Überraschung, dass Männer darauf aus sein könnten.
Ich bemerke endlich die doofe Schere in meinem Kopf, dass ich selbst mich ob meines Fettes für minderwertig hielt und Männer mied, da ich davon ausging, dass keine Begegnungen auf Augenhöhe stattfänden, da ich von meinem Gewicht automatisch zwei drei Stufen nach unten gezogen würde.
Alles Quatsch!
Wenn Frauen ihre Blusen öffnen, können die Blicke der Männer so einiges aussagen.
Mir begegnete ein begeisterter "wow, viel! alles meins!"-Blick, an dem ich mich jetzt noch wärme und den ich später mit einem höflichen "oh, meine Güte, bist du guuuuuuut!" beantwortete - öfter.
In diesem Online-Seitensprung-Fleischmarkt, gibt es gleich mehrere Rubriken in denen Dicke sich sehr nackt präsentieren. Einige voller Wonne und ansteckend unbekümmert. Vieles davon finde ich sagenhaft peinlich und schäme mich fremd, aber anderes fand ich regelrecht schön.
Ich blätterte mich durch prall gefüllte Bilder-Galerien, entdeckte Posen, die gehen und andere, die eher nicht gehen und nach dem nächsten Duschen erwischte ich mich selbst dabei, wie ich die eine oder andere Pose vor dem Spiegel nachahmte.
Von dort war es dann nur noch ein kleiner Schritt, Kontakt zu einem Fotografen aufzunehmen, der sich professionell auf die Rubensfotografie spezialisiert hat.

Im Vorfeld hatte ich ein paar wundervolle erotische Phantasien, wie man sie immer nur im Vorfeld irgendwelcher realen Begegnungen haben kann. Meine Lieblingsphantasie beinhaltete große Mengen roten Samtes, Perlen, Champagner und mittendrin drapiert wie ein Schokotrüffel: moi!
Und ein Fotograf - oh, ich sage nur Waschbrettbauch! Sehnig und da es in dem Studio so warm war, damit meine entblößten Üppigkeiten nicht emfpindlich froren, fotografierte er natürlich auch nur dürftig bekleidet. Und irgendwann, wenn der arme Kerl hinter seiner Knipse eh schon rasend vor Verlangen war, sich auf meine Röllchen zu stürzen, würde ich in boshaft erotischer Absicht irgendwas so raffiniert Verlockendes sagen, dass er nicht länger widerstehen könnte ... *soifz*
--- cut ---

Die Realität ist voller Schrankwände ...
Mein professioneller Rubensfotograf ist ein glücklich verheirateter Familienvater mit Ado Spitzengardinen und künstlerischem Anspruch, den er in epischer Breite zu formulieren weiß. Mit leiser, für einen Mann, der mich zu weiteren erotischen Phantasien locken könnte, viel zu hohen Stimme und viel zuviel Körperbehaarung an viel zu vielen Stellen.
Zudem ist er mir zu moppelig als Mann. Als Fotograf hingegen genau richtig ...
Er war zwischendrin etwas enttäuscht, dass ich keine Vorstellungen hätte von meinem Foto und nun fiel ich ihm dann doch mal ins Wort und meinte, dass ich sehr wohl Vorstellungen hätte, aber er mir bisher noch keine Gelegenheit gegeben hätte, diese zu äußern.
Er lachte und erzählte, dass ihm das oft gesagt wird, dass er zu dem Thema ohne Punkt und Komma redet und redete weiter ohne Punkt und Komma.
Es war eigentlich ganz angenehm.
Ich nippte an meinem Kaffee und weil er sprach und sprach, gewann ich trotz des Nippens einen gewissen Vorsprung und so hatte ich 3 Tassen Kaffee und er nur 1 und davon dürfte er 3/4 kalt getrunken haben. Nun, ich hörte 3 Tassen lang zu, wie er große Mengen Bedenken ausräumte, die ich nie hatte und viele Fragen beantwortete, die mir nie in den Sinn gekommen wären.
Zwischendurch musste ich grinsen und brachte ihn damit wohl ziemlich aus dem Konzept, denn mir war plötzlich in den Sinn gekommen, worüber wir eigentlich sprachen und dass das eigentlich doch ziemlich ungeheuerlich war. Wir redeten darüber, mich pudelnackt zu fotografieren.
Ein Thema, wo es schon eines echten Mannes bedarf, eine Frau irgendwann in Grund und Boden zu langweilen.
Was mich hielt, war sein Bildband mit wirklich sehr gelungenen Aktbildern dicker Frauen.
Da will ich auch hin!
Und ich verrate nur soviel: da komme ich auch hin!

Den Abend verbrachte ich dann wieder mit prickelnden Gedanken, statt mich mit der Leerung meines Kühlschranks zu beschäftigen. Prickelnde Gedanken an eine Bäckereifachverkäuferin, die Dank eines vertragsbrüchigen Rubensfotografen der gesamten Samstags-Kundschaft die neueste Ausgabe der Blitz-Illu unter die Nase hält und denen, die ihre Brille nicht dabei haben erläutert, dass ich das sei.
Nackt!

Freitag, 30. Januar 2009

94,1 kg ...

Niederschmetternd, aber dennoch nötig.

Nachdem ich den gestrigen Tag regelrecht in Selbstmitleid verging, kamen abends die biggest Loser.
Derzeit würde ich mit Kusshand in diesem Camp einziehen, Hüttenkäse löffeln und was immer die Trainer sagen, widerspruchlos befolgen, denn ich bin mein Fett leid.
Schlechte Phase, denn genau diese Laune führt dazu, dass ich dann gerne mal eine auf Dauer nicht machbare Radikaldiät beginne, aus der mein Körper mit der Fähigkeit rauskommt, seinen Kalorienbedarf durch ein Glas Wasser zu stillen und sämtliche Zusatz-Kalorien umgehend wieder auf die Hüften zu pappen.
Den Losern zuzuschauen, hat mir dennoch einen Motivationskick gegeben:
Biancas endlose Rechthaberei war ein hervorragender Spiegel.
Auch ich bin der Meinung, in meinem Alter keinesfalls bevormundet werden zu müssen.
Mein Wissen über Ernährung ist immens.
Ich koche gesund, ausgewogen - jemand wie ich sollte an einer Schule kochen, damit die Kinder endlich ein gesundes, schmackhaftes Mittagessen bekommen.
Vermutlich müsste ich noch nicht einmal was an den Mengen ändern, die ich zubereite ...
eine meiner Portionen könnte eine gesamte Schulklasse ernähren ...
Jemand, der mir drei Mahlzeiten am Tag zubereitet und mich ansonsten durch das Gelände jagt, bis die Pfunde verschwunden sind, wäre nicht schlecht.
Ich will meinen eigenen Personal Trainer und kochende Ernährungsberaterin haben.
Jawohl.
Gleich mal beim Universum bestellen ...
Mein Schritt auf die Waage heute, war ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber eine schier unüberwindbare Hürde für mich. Ich verschanzte mich hinter dem "Sonntag-Wiegetermin" und einem "man soll sich nicht zu oft wiegen", aber insgeheim verschaffte ich mir damit eben nur eine selbstmitleidige Auszeit. Sport habe ich gestern nicht getrieben - hat ja eh alles keinen Sinn.

Um aus diesem Stimmungstief herauszufinden, habe ich gestern Abend zumindest noch den Creme-Punkt umgesetzt. Bei dem Kaffeeröster, bei dem ich in diesem Leben noch keinen Kaffee gekauft habe, gab es zu diesem Zwecke Füßlinge und Handschuhe.
Alberner kram, aber gekauft und gestern benutzt.
Mit dick gecremten Händen und Füßen schlüpfte ich in die Dinger rein und ja, meine Nagelbetten sehen heute gleich viel besser aus.

Und heute Nachmittag habe ich einen ausgesprochen ungewöhntlichen Termin.
Ich spanne Euch hiermit auf die Folter ...

Donnerstag, 29. Januar 2009

von der Macht diabolisch grinsender Kühlschränke

Dienstag ist es passiert:
ich öffnete den Kühlschrank und traue mich seither nicht mehr auf die Waage.
Runter sind 100 Gramm schon eine Leistung, rauf sind 2 Kilo kein Thema.

Sollte mein Leben einmal verfilmt werden, möchte ich von Renée Zellweger gespielt werden. Zwar sieht sie mir nicht im geringsten ähnlich, aber es macht mir ein gewisses Vergnügen, mir vorzustellen, wie sie daran scheitert, die für meine Rolle angefressenen Pfunde wieder abzunehmen.

Mein Versagen, Scheitern, Fressanfall hinterlässt mich übelster Laune.
Ein Schaufensterbummel brachte mich auf das krude Gedankenspiel, dass ich unsichtbar bin. Grau. Was auch immer ich täte, es gäbe danach keine gescheite Täterbeschreibung von mir, weil niemand Frauen in meiner Gewichts- und Altersklasse einen zweiten Blick gönnt. Zumindest keiner Frau in meiner Gewichts- und Altersklasse im XXL-Tarnlook.
Nähme ich einen Pflasterstein, werfe das nächste Schaufenster eines Juweliers ein und packte die Beute in meine Handtasche, wäre ich 3 Minuten später schon wieder mit der Masse langweiliger Quadratweiber verschmolzen und unsichtbar.
Ich nahm keinen Pflasterstein, sondern zog den Kauf eines kanariengelben Trenchcoats in Erwägung. Leider gab es den nicht in meiner (Über-)größe.
Ja, ich muss ganz schnell wieder raus aus diesem Frusttal. Ob ein Schritt auf die Waage hinauf mich retten würde, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Welcome back on 95!, sieht zwar nur nach einem kleinen Schritt für die Menschheit aus, aber einem zuviel in Richtung Abgrund für mich.
Mich motivieren Erfolge. Entsprechend futsch weg ist sie derzeit, die Motivation.
Sollte jemand sachdienliche Hinweise haben, wie ich zum Nichtstun finde: immer her damit.
Ich bin fantastisch, wenn es darum geht, Rechnungen nicht zu bezahlen (oder auch nur zu öffnen ...), Rückrufe in mein Elternhaus zu tätigen, Fenster zu putzen, Steuererklärungen, Elternabende zu versäumen. Aber dem abendlichen Lockruf meines Kühlschranks zu widerstehen ist scheinbar zuviel.

Dienstag, 27. Januar 2009

der Montag ...

...
Was soll ich sagen?
Ich war NICHT auf dem Crosstrainer, es blieb bei 10 Crunches, ich machte nur einen Spaziergang und mittags gab es Tiefkühl-Salami-Pizza.

Wenig überraschend kam ich aber meinen sinnlichen Pflichten nach und bestellte tatsächlich etwas in einem Sex-Shop.

Ladylike ...

Will sagen, ich suchte zuerst einmal einen Shop, in dem man sich beim Stöbern nicht unsagbar pervers fühlte und fand Femmefatale - erotische Kultur - nicht meine Worte ...

Ich suchte und fand aber erst, nachdem alle Kinder in den Betten und ihrer Tiefschlafphase angekommen waren. Da saß ich nun, mitten in der Nacht und erlebte multiples Erröten.
Stilecht hatte ich mir eine Kerze angezündet und schlürfte Prosecco.
Vom Standpunkt des gewollten Gewichtsverlustes ist es natürlich grundfalsch, sinnliches Erleben an Prosecco zu binden, aber ... ach, die Seite schreit nach Prosecco - oder war es mein innerer Schweinehund, der da schrie?
Und wenn ja, ist es dann nicht schon ein großer Erfolg in Sachen Ernährungsumstellung, dass er nach Prosecco schrie und nicht nach Keksen und einer weiteren Pizza?
Mit glücklich lächelndem Schweinehund schwelgte ich also durch die virtuellen Regalreihen für fatale Frauen. Oh, da war so einiges, das mich schwer reizte ... sozusagen ... wie sehr würde es mich erst reizen, wenn ich es hätte?
Es gibt Frauenpornos!
Ich habe noch nie einen Porno gesehen, schon gar keinen Frauenporno.
Reizvoll, aber ... lacht nicht: ich traute mich nicht.
Ähnlich ging es mir bei den Vibratoren.
Wenn der innere Schweinehund eine gelegentliche Beißhemmung hat, so habe ich Kaufhemmungen.
Im Endeffekt bestellte ich mir einen Perlenstring. Nach kurzem Überlegen auch noch in rosa, nicht in schwarz. Schwarz ist sooooo ... soooo eindeutig.
Dass es ihn in rosa gibt, erinnerte mich an Charlotte bei Sex & the City. Dabei ging es allerdings um einen Vibrator mit Häschenohren.
Sie jubelte "er ist rosa, das ist für Mädchen!" oder so.
So erging es mir mit dem rosa Perlenstring.
Rosa und mit Perlen!
Unschuldiger und anständiger geht es kaum ...

Und nun heißt es warten ...

Montag, 26. Januar 2009

Nix Situp - Crunch!


Ich liebe Fachbücher.
Wer in meinen Schrank schaut, entdeckt folgerichtig, dass hier ein sportlicher Ernährungsexperte lebt. Leider wirken Bücher nicht, solange sie im Schrank stehen.
Aber in Sachen Situp weiß ich nun immerhin, dass ich eigentlich einen Crunch meine und es ca 3 Mio verschiedene Arten gibt.
Ich beginne vollkommen willkürlich auf Seite 83 mit dem Crunch mit Anspannung
Ich muss irgendwo vollkommen willkürlich beginnen, sonst lese ich diese Woche das komplette Buch und mache aber gar nichts.
Dieser Crunch klingt machbar: Oberkörper bis zum höchstmöglichen Punkt aufrichten, Handflächen gegen die Oberschenkel legen (die Beine sind dabei angewinkelt) und dann mit den Händen fest gegen den Oberschenkel drücken.
Wird von denen auch als leicht bewertet.


Nachtrag:
Ah, jetzt weiß ich, weshalb die Dinger jetzt Crunch heißen:
das ist das Geräusch, das mein Knie macht, wenn ich wieder aufstehe.

Ich werde über den Tag verteilt immer wieder so ein 10er-Crunch-Päckchen machen

gute Vorsätze für die 5. Woche

Bewegung
Zusätzlich zu den Spaziergängen möchte ich diese Woche dreimal auf den Crosstrainer gehen und täglich 50 Situps machen, denn bei dem geplanten enormen Gewichstverlust, sollte ich etwas tun um die wenig dekorative Fettschürze zu vermeiden.
F e t t s c h ü r z e
Ekliges Wort.

Ernährung
Morgens beim Spaziergang 2 Äpfel und eine Flasche Wasser
Abends Salat
Abends Salat ist neu
Ich habe ein Buch mit ca 1.000 fettarmen Rezepten. Dort werde ich mich durch die Salate essen. Den Kindern gefällt das sicherlich auch.

Wellness
Gestern habe ich ein tiefdunkles Schokoladeneis gegessen, das sozusagen den Wellnessfaktor dieser Woche schon abdecken könnte. Das schmeckte so grandios nach Zartbitterschokolade!
Ich bereue nichts.
Den Rest des Tages habe ich in Erinnerung an das Eis schwelgend locker auf alle Versuchungen verzichten und selbst den Kaffee ohne Zucker trinken können.
Wellness ... es ist ja schon ein wenig so, wie équilibriste formuliert. Viel Gutes aus der Küche - für den externen Gebrauch - klingt nach einem Wellness-Erlebnis, ist es dann aber nicht wirklich.
So auf die Schnelle beschließe ich, diese Woche kleingeschnittenen Ingwer aufzukochen und das Wasser zu trinken. Das passt zu der Sch...-Kälte da draußen, macht keine Sauerei und schadet ganz bestimmt nicht. Außerdem habe ich noch ein Riesenstück Ingwer im Haus.
Evtl. gebe ich auch dem belebenden Zitronen-Bad und der dazu passenden Quarkmaske eine Chance. Einen Tipp, den ich in einer Zeitschrift fand.
Ansonsten steht cremen auf dem Plan.
Hände, Füße, Knie und Ellbogen schreien nach Creme, viel Creme

Sinnliches
Diese Woche werde ich etwas in einem SexShop bestellen.
Jawohl.
Anonym im Internet.
Ich taste mich langsam an das Thema ran.
Wer weiß?
Vielleicht spaziere ich in ca 20 kg locker in so einen Shop rein und noch einmal 15 Kilo später schmeiße ich hier eine Toy-Party ...

Sonntag, 25. Januar 2009

Fans meiner erotischen Diätverweigerung

Gelegentlich ist es sehr interessant, woher die Besucher dieses Blogs kommen und was sie auf diese Seite treibt.

Diesem Gast hier möchte ich zB zurufen: ich nicht, ich nicht!

:)

4. Woche - 92,9 kg - 2100 Gramm sind weg :)

Ich liege in meinem 1 Pfund die Woche Plan!
Ich liebe es, im Plan zu liegen!

Kommen wir zu dem doch recht sperrigen Motto:
Pfunde verlieren durch Sinnliches, Wellness, Bewegung und gesunde Ernährung,

Sinnliches in der 4. Woche

Da dieser Punkt neu in meinem Programm ist, bin ich mit typischem Anfängereifer rangegangen und habe ihn nahezu übererfüllt, indem ich a) besagten Versicherungsmakler instand besetzte und b) mit einer Freundin ein Profil in einer Erotik-Community erstellte.
Wie man einen Versicherungsmakler vernascht, muss ich sicherlich nicht weiter erläutern.
Das kann jede!

Anspruchsvoller ist da schon die Sache mit der Erotik-Community, wenn man vermeiden möchte, dass der eigene Nachwuchs auf dem Schulhof gehänselt wird.
Wobei sich solche Online-Angebote gerade für alleinerziehende Mütter anbieten.
Beim Stöbern braucht man keinen Babysitter und was man da findet, bringt einen nicht dadurch in Verruf, das es sich als Papi einer Klassenkameradin entpuppt.
Zuerst einmal braucht frau eine neue Email-Adresse von einem der vielen Gratis-Anbieter.
Mit dieser meldet sie sich nun bei der Community ihrer Wahl an. Die meisten sind für Frauen kostenlos. Wer nur gucken möchte und auf dem Lande lebt, wildert am besten in fremden Revieren und sucht sich als Wohnort eine möglichst weit entfernte Ortschaft in einem möglichst weit entfernten Bundesland aus.
Wer, wie meine Freundin, gelegentliche Treffs nicht ausschließen möchte, wähle die nächstgelegene große Ortschaft oder Kleinstadt/Stadt.
Sollte eine Postleizahl gefragt sein, nimm' nicht die eigene, denn es gibt neugierige Lästergestalten, die alles im engeren Umkreis abchecken und Dich evtl. erkennen (und Kinder in der gleichen Schule haben ...)
So, und nun ist der Weg in die verruchte Schmuddelwelt geebnet.
Da dort aber hauptsächlich biedere Menschen wie Du und ich zu finden sind (mit leiser Macke) wirst Du Dich sehr bald wie in einer Kleingartenanlage fühlen.
Gibt es in Deiner Community Foren?
Unbedingt lesen!
Dann wirst Du das mit der Kleingarten-Kolonie nur zu gut begreifen.

Wellness
Den Montag Vormittag habe ich in der Therme verbracht.
Verschiedene Saunen, Dampfbad, Aufgüsse, Peeling, Sonnenbank - herrlich!

Bewegung
Spaziergänge und dreimal geschwommen: 110 Bahnen insgesamt
Crosstrainer genau 60 Minuten letzten Sonntag - danach sträflich vernachlässigt.
Mit meinem Bewegungsprogramm der 4. Woche bin ich nicht ganz zufrieden.

gesunde Ernährung
Hier schweige ich besser ...

Samstag, 24. Januar 2009

Spice up your Diät ...


Was ich die ganze Zeit noch erzählen wollte:
nach einem durchkicherten Wochenende mit einer guten Freundin,
bekam meine Nicht-Diät ein Konzept:
Pfunde verlieren durch Bewegung und gesunde Ernährung,
ist gut, aber langweilig.
Als meine Freundin anrief, wollte sie mit mir vermutlich nur über ihre neueste Eroberung im Reich der Männer plaudern, aber da sie ein höflicher Mensch ist, fragte sie erst nach meinem Befinden und so schwallte ich sie umgehend mit meiner Nicht-Diät zu, bevor sie auf ihre Männer zu sprechen kommen konnte.
Um also doch noch auf ihr Thema zu kommen, riet sie mir, mein eher fades, fettes Leben mit Sex aufzupeppen. Kurze Logik: ich bin übergewichtig, weil ich irgendwas kompensiere. Wenn ich das irgendwas statt mit Essen mit Sex kompensiere, nehme ich ab.
Na, wenn sie dachte, sie könnte mir jetzt endlich von ihrem Aufriss erzählen, hatte sie sich getäuscht, denn ich nötigte sie, mir zu verraten, wie eine derart alte, dicke Frau wie ich an Sex kommen sollte.
Sie liebt Herausforderungen und nun konnte sie hilfsbereit wirken UND von ihrem Aufriss berichten:
sie schubste mich dahin, meine Anzeige im Friendscout zu vergessen.
Der Friendscout kämpft um ein einigermaßen seriöses Image, wird aber dennoch liebevoll Fickscout genannt und hat sich daher auch gleich die Domain gesichert.
Guckt selbst: http://www.fickscout.de/
Unter dieser Adresse findet man aber (noch?) nicht, was man sucht ... aber wer bei Google ein wenig weitersucht und den Begriff Seitensprung oder ähnliches einsetzt, findet Kontaktbörsen, fern der Halbherzigkeit des Fickscouts ...
Dort wird es dann zum Erröten konkret.
Gemeinsam mit einer Freundin errötend herumzukichern macht natürlich einen Riesenspaß und so gaben wir bald das Telefon auf, saßen dann gemeinsam am Bildschirm und erschufen eine dauerlüsterne Rubensfrau auf Männersuche.
Du brauchst ein Bild von Dir!, stellte sie knapp fest, zückte ihre Digicam und köpfte die zweite Sektflasche des Abends.
Natürlich habe ich protestiert, aber nicht zu stark, denn was soll die Ziererei? Wir hatten einen wunderbar verruchten, fröhlichen Weiberabend. Wenn keine Männer anwesend sind, es aber um Männer und Sex geht, sind Frauenabende eine Wucht.
Und so wühlten wir uns quer durch meine Dessous, die Faschings-Kiste und die Nachthemden auf der Suche nach einem verruchten Outfit.
Da das gewählte Sortiment farblich nicht harmonierte, wurden es im Endeffekt Schwarzweißbilder, die wir produzierten.
DIE Stellung für die Dicke Dame von heute: Ann Nicole Smith bei H&M
Man werfe sich auf den Rücken und strecke die Beine hoch.
Klingt nicht sexy ... ist es aber ...
Ok, ok ...
Es gab da einen ungeplanten Trick: anders als Ann Nicole (atme ich noch ...) warf ich mich nicht auf den Boden, sondern rücklings auf mein Bett. Dort konnte ich meine Füße dann auch bequem an der Wand abstützen. Da ich dennoch nach kürzester Zeit rotköpfig in Atemnot geriet, war es wirklich eine hervorragende Idee, Schwarzweißbilder zu machen.
Und meine super weiche Matratze sorgte für einen sehr schmeichelhaften Nebeneffekt, den meine Freundin Freud sei Dank den "Titanic-Effekt" nannte.
Natürlich meinte sie eigentlich den Eisberg-Effekt, da sich bei Eisbergen 80% unsichtbar unter Wasser befinden, so wie mein Körper tief in die Matratze sank. Fast hätte mich ihr Titanic-Fehlschluss ernüchtert.
War sie auf die Titanic gekommen, weil ich so tief gesunken war ... nicht nur in der Matratze sondern der Moral?
War ich ein altes, verlorenes Wrack?
Ich, die ich so hoffnungsfroh von meinen Eltern in dieses Leben gesetzt wurde, so wie die Titanic einst ... Cut!
Nein, alles was meine Freundin im Sinn hatte, war ein Tausch:
ihr schwebte länger schon eine besonders gewagte Pose vor, die sie mittels Selbstauslöser nicht hinbekam.
Schwer errötet bekam ich die Bilder hin.
Ich werde meine Freundin künftig mit ganz anderen Augen sehen ...
Wir luden also meine Bilder hoch und lasen uns den Rest des Abends begeistert durch die Profile der Männerwelt.
Da ist man in einer ganz ganz bösen, verruchten, verdorbenen Welt und kichert ohne Unterlass, denn der Anteil der Männer, die nicht erotisch, sondern unfreiwillig komisch wirken, ist nicht zu unterschätzen.
Eine bei den Männern sehr beliebte Pose ist die, einen großen Wandspiegel in ihr Wohnzimmer zu schleppen und dann vor ihrer Gelsenkirchener-Barock-Schrankwand zu posieren.
Dann wird in den Spiegel hineingeknipst, der brav Schrankwand und Mann spiegelt und fertig ist das Erotikfoto. Gerne bleibt die Hose an und nur das beste Stück wird dekorativ aus dem Reissverschluss geangelt. Dazu ein hochkonzentrierter Blick, denn jetzt mit der seitlich gehaltenen Kamera das Spiegelbild zu treffen ist eine Herausforderung für sich.
Zweit liebste Pose ist vor dem Badezimmerspiegel.
Allerliebst, wenn unser Nackedei da neben der Duschhaube und dem geblümten Frottee-Bademantel seiner Frau posiert. Bestenfalls ist es der geblümte Bademantel der Frau ...
Hättet Ihr mich vor diesem Ausflug in die Schmuddelwelt gefragt, so hätte ich mir sicherlich nicht auch nur annähernd vorstellen können, dass man auf so einer Seite einen solchen Spaß haben könnte.
Kann man aber.
Und so entstand am nächsten, wieder nüchternen Tag der Plan, all jenem verdorbenen Kram eine echte Chance zu geben, der bisher in meinem sehr vernünftigen und gesitteten Leben keine Chance hatte und damit den Spaß-Faktor meiner Nicht-Diät drastisch zu erhöhen.

Neues Nicht-Diät ein Konzept:
Pfunde verlieren durch Sinnliches, Wellness, Bewegung und gesunde Ernährung,

Freitag, 23. Januar 2009

Looking for Motivation?

Ich gucke mir gerne diese "Transformationen" der 3. Staffel der US-Biggest-Loser an.
Jennifer

Mittwoch, 21. Januar 2009

93,1 kg - versuchter Titten-Mord

Um auf mein gestriges Date zurückzukommen, so möchte ich meinen Ruf doch wahren und darauf hinweisen, dass ich den Versicherungsmakler gar nicht vernaschen, sondern ermorden wollte.
Das ist gesellschaftlich evtl. auch nicht ganz als moralisch hochwertiges Verhalten anerkannt, aber zumindest bei den Emanzen wahre ich damit mein Gesicht.
Mein Versicherungsmakler saß nämlich gemütlich in sein Sofa gekuschelt und schwafelte so wie Versicherungsmakler dies in ihrer Freizeit halt tun auf mich ein.
Natürlich hätte ich mir das vorher denken können, aber - ach die Vorgeschichte kommt später - eine Alleinerziehende diesseits der 40 mit gestern immerhin noch 93,8 kg auf den Rippen (und den Hüften und dem Arsch ...) hat keine sooo große Auswahl in Sachen Dates.
Und so kann ein sportlicher Versicherungsmakler aus der Ferne verlockend wirken.
Ich sah auf seinen Mund und wie von selbst entstand der Plan, mich auf seinen Schoß zu setzen, meine Bluse aufzuknöpfen und ihm meine linke Brust in den Mund zu schieben.
Dann würde ich mich mit der Macht meiner 93 kg nach vorne lehnen, ihn damit unrettbar in die Tiefen seines Sofas drücken und darauf warten, dass er erstickt.
Männer sollen im Erstickungstod noch eine Erektion haben.
Das habe ich in einem James-Bond gesehen.
Und so hätte ich sogar noch Sex.
Nicht nur, dass ich der Frauenwelt einen Gefallen täte: dieser Mann langweilte keine mehr von uns!
Nein, ich hätte eine Erektion genau dort, wo sie allgmein willkommen sind.
Also stand ich auf, setzte mich auf seinen Schoß, knöpfte meine Bluse auf, befreite meine Brüste aus dem BH und wollte gerade ans Werk gehen, als der Versicherungsmakler von selbst verstummte und ungeahnte Fähigkeiten in Sachen prall gefüllter Bluse entwickelte.
Er machte seine Sache erstaunlich gut.
Unsere Konservation beschränkte sich auf kurze Sabbelansätze seinerseits und ebenso knappen "halt die Klappe und fick mich!"-Kommentaren meinerseits.
Und statt eines gemordeten Versicherungsmaklers serviere ich diese Gattung nun eher als erotischen Geheimtipp.
Mir dämmert, dass Versicherungsleute alle gute Liebhaber sind, denn es ist ja so, dass Frauen mit Männern, die sie wiedersehen wollen, in denen sie sich einen potentiellen Lebenspartner vorstellen können, nicht beim ersten Date ins Bett gehen.
Na, und wer verkraftet schon mehr als ein Treffen mit einem Versicherungsmakler?
Meine Theorie krankt auch daran nicht, dass kaum eine Frau sich überhaupt auf ein solches Date einlässt. Die Jungs kommen ja regelmässig frei Haus.
Und keiner hört ihnen je wirklich zu. Sobald sie zu reden beginnen, hoffen wir, dass sie wieder aufhören und wir beim Kreuzchen unterschreiben dürfen.
Ich sehe wahre Heerscharen von alleinstehenden Frauen, die sich auf ihre Versicherungsvertreter setzen, damit diese zu reden aufhören.
Und da sich Ehemänner gerne verdrücken, wenn es unangenehm wird, sprich ein solcher Vertreterbesuch im Kalender steht, sieht es mit verheirateten Frauen sicherlich nicht anders aus.
Also, wer einen routinierten Liebhaber für Zwischendurch sucht, sollte sich vertrauensvoll für eine Glasbruchversicherung oder ähnlichen Blödsinn interessieren.

Bewegung am Dienstag

Auch heute bin ich sehr zufrieden mit meinem Bewegungs-Pensum.
Zwar bin ich nur eine Stunde spazieren gegangen - das Wort Walken kommt nicht über meine Lippen und Stöcke nicht in meine Hände - aber nachmittags bin ich noch 40 Bahnen geschwommen und abends habe ich einen Versicherungsmakler vernascht.
Ich weiß, dass anständige Frauen das nicht beim ersten Date tun, aber hätte ich mich nicht auf seinen Schoß gesetzt und meine Bluse aufgeknöpft, hätte er mich mit seinem Gerede zu Tode gelangweilt und dafür sind mir die raren kinderfreien Abende einfach zu kostbar.

Dienstag, 20. Januar 2009

Zwischenwiegen zur Ehrenrettung: 93,8 kg

Ich weiß, der Wiegetag ist der Sonntag und man soll auch nicht zu oft auf die Waage steigen.
Tue ich auch nicht, wenn ich nicht das Gefühl habe, dass mich das Ergebnis aufheitern wird.

Am Sonntag war ich abends eine ganze Stunde auf meinem Crosstrainer.
Eigentlich wollte ich 90 Minuten machen, aber die Kondition habe ich derzeit nicht.
Ist einfach nicht.
Kann aber auch sein, dass mich der restliche Spaß, den wir am Wochenende hatten, davon ablenkte, aber davon erzähle ich ein anderes Mal.

Montag habe ich mir freigenommen und komplett in der Sauna/Schwimmbad verbracht.
Zwischendurch bin ich im Sportbecken auch 30 Bahnen geschwommen.
Schwimmen ist langweilig.
Aber die Sauna und das Dampfbad war wunderbar.
Montags scheint es dort ruhig zuzugehen.
Ein Club aus Rentnern und Hausfrauen, zwischen denen man sitzen kann, ohne Blessuren am Selbstbewusstsein davonzutragen.
Und ich habe mich so richtig verwöhnt. 3 Aufgüsse in den Saunen genossen und im Dampfbad ein wunderschönes Peeling mitgemacht. Mit so gut vorbereiteter Haut bin ich dann auch noch auf die Sonnenbank gegangen. Gute Idee, denn jetzt habe ich einen Sonnenbrand am Hintern.
Nicht das Schlechteste, was man bei dem Wetter haben kann: ein hummerroter Hintern.
Und das, wo ich nur 7 Minuten auf der Bank war, denn ich wollte es mit meiner winterweißen Haut nicht übertreiben.

Heute steht auch wieder Schwimmen auf dem Plan.
Hoffentlich klingt die Haut-Rötung bis dahin ein wenig ab.

Sonntag, 18. Januar 2009

3. Woche - 94,7 kg - 300 Gramm sind weg :I

300 Gramm in 3 Wochen.
Ernährungsfachleute wären jetzt sicherlich begeistert, denn sie finden es eh vernünftiger, langsam Gewicht zu verlieren, als durch brutale Hungerkuren.
Wer langsam abnimmt, nimmt nachhaltig ab, ohne JoJo-Effekt.

Nein, es hilft nichts, ich gehe ein Ründchen weinen und dann kommt heute endgültig
a) der Crosstrainer mit auf den Tagesplan
b) abends ein Schloss an den Kühlschrank

Samstag, 17. Januar 2009

Am Vortag der Wahrheit ...

Gerade bin ich auf die Waage gestiegen und es wäre gelogen, dass mich das Ergebnis von 94,4 kg nun wirklich überrascht hätte.
Das sind 900 Gramm über den 93,5 kg, die ich morgen haben sollte und da ich kein Biggest Loser bin, kann ich mir auch jetzt schon eingestehen, dass ich nicht im Plan liege.
Wobei ich mich aber jetzt nicht ganz und gar niedermachen möchte, denn was die Bewegung angeht, habe ich mein Pensum von 2 langen Spaziergängen täglich und 2 x schwimmen mehr als erfüllt.
Nur: es reicht nicht.
Ich denke mal, ich habe die viele Bewegung als Freischein zum "all-you-can-eat" genommen.
Noch etwas habe ich aber in den Griff bekommen: das zielstrebige auf den Kühlschrank stürzen, wenn die Kinder im Bett sind, unterlief mir auch nicht.
Hm, oder kaum ...

Ich verstehe, dass die Spaziergänge nicht reichen.
Daher werde ich doch versuchen, den Crosstrainer in meinen Tagesablauf einzubeziehen.
Da ich im Job gerade Hochsaison habe, ein nicht ganz einfaches Vorhaben.
(hihi, dieses Hintertürchen hat mir mein innerer Schweinehund diktiert ...)

Und ich brauche dringend eine Abend-Routine.
Am liebsten eine Mahlzeit, die ich jeden Abend zubereite und nach der dann Schluss ist.
Ich werde doch einmal tiefer in die Tiefkühl-Regale schauen.

Weiteres Vorhaben: einen Arzttermin ausmachen für einen Checkup.
Als Ü40 müsste mir so etwas ja trotz aller Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen zustehen.

Dienstag, 13. Januar 2009

Stolz on a rainy day

Heute war einer der Tage, für die dieser Blog hier gedacht ist.
Ich war müde, hatte viel zu arbeiten und das Wetter war irgendwas Übles in Grau und Nass.
Und dennoch habe ich beide Spaziergänge gemacht und war heute Abend noch 30 Bahnen schwimmen.
Allerdings geht mein Bewegungsprogramm langsam zu Lasten des Haushalts.
Job und Kindern werde ich gerecht: der Haushalt verdreckt leise.
Morgen kommt eine Putzfee ins Haus.

Unnötiges ...

Gestern Abend bin ich dem Lockruf einer Tüte Wasabi Peanuts erlegen.
Umhüllte Erdnusskerne mit scharfem Wasabi-Geschmack.

Wenig Erdnuss, viel Hülle, viel scharf ...

Montag, 12. Januar 2009

Männer für die dicke Dame von heute ...

Haken und Ösen, sage ich nur ...
Wer in meinem Alter und in meiner Gewichtsklasse eine ehrliche Kontaktanzeige aufgibt, erlebt viel Amüsantes.
Ich werde hier gelegentlich möglichst ohne zu werten das Feedback spiegeln.
Heute zB bekam ich eine nette Zuschrift von ihm hier:



Ich habe ihm geantwortet, dass das Dienen eher nicht meins ist.
Nö, eher gar nicht.

Teenager in Nöten

Meinem festen Vorsatz folgend, mehr auf meine Bedürfnisse zu achten UND für mehr Bewegung zu sorgen, bin ich gestern mit sämtlichen Kindern in ein Schwimmbad mit Wellnessbereich gegangen.
Erst ein paar Bahnen schwimmen und dann geht Mami in die Sauna, war der Plan.
Und was soll ich sagen?
Ich habe ihn auch genau umgesetzt.
Bin erst 30 Bahnen geschwommen und war dann erst im Dampfbad und dann noch in so einer Salzgrotten-Sauna. Sehr schön.
Erstaunlicher Weise hatte ich in der Salzgrotte noch kalte Füße und es dauerte 3 Ewigkeiten, bis ich überhaupt zu schwitzen begann.

Noch erstaunlicher aber war die Reaktion einer meiner Töchter auf meine Schwimmbad-Ankündigung.
Der Jubel blieb aus.
Im Gegenteil: sie war der festen Ansicht, keinen Badeanzug tragen zu können, weil sie darin unmöglich aussieht!
Sie findet übrigens nicht, dass ihre schwergewichtige Mutter im Badeanzug unmöglich aussieht.
Nicht, dass sie mich schön findet - es ist wohl eher so, dass Frauen diesseits der 40 in den Augen einer 14Jährigen in Sachen Attraktivität nicht mehr mitspielen.
Meine Tochter ist nicht dick.
Sie wurde als Schulkind pummelig, nachdem sie noch im Kindergarten untergewichtig war.
Gegen das Pummelige bin ich mit viel Obst, Gemüse und Bewegung angegangen, so dass sie nie wirklich dick war. Ich habe immer darauf geachtet, meiner Tochter klar zu sagen, was an ihr alles bildschön ist, wenn sie Selbstzweifel entwickelte, denn eine Freundin hat ein magersüchtiges Kind. So hatte und habe ich nie Ängste gehabt, irgendwann einmal dicke Kinder zu haben. Mein klares Feindbild war und ist die Magersucht.
Das Pummelige ist in meinen Augen längst Vergangenheit:
bei einer Größe von 1,78 m wiegt das Mädel gerade mal 74 kg.
Sie hat dort noch Beine, wo ich schon Bauchnabel habe ... und die schönsten Augen der Welt.
Ihre Figur ist noch nicht sehr fraulich. So hat sie mittlerweile kaum noch Bauch, dafür etwas Hüftspeck, dann aber einen ausgesprochen kleinen Hintern und darunter wieder dralle Oberschenkel.
Der schmale Hintern sieht dazwischen tatsächlich ulkig aus, aber keinesfalls schlecht, schlimm, peinlich und welche harten Worte meine Tochter auch immer fand.
Mit der Bemerkung, dass sie sich wohl meinen dicken Hintern wünscht, brachte ich sie herzlich zum Lachen und Einlenken.
Wir standen bei der Diskussion beide im Badeanzug vor dem Spiegel.
Ich muss zugeben, dass dies von mir nach und nach zum echten Opfer wurde, denn ich weiß gar nicht, wann ich mir zuletzt derart viel Haut derart lange im Spiegel angeschaut habe.
Ein Glück nur, dass mich jetzt nicht die töchterlichen Komplexe ansteckten, sondern eher der tiefe Wunsch, dem Geschwabbel mittels Schwimmen und Sauna auf den Pelz zu rücken.
Im Schwimmbad hat dann eine Horde jugendlicher Südländer viel viel für das Ego meiner sämtlichen Töchter getan. Sehr nette Südländer, die mit vielen Worten und Blicken den töchterlichen Körpern Bewunderung zollten.
Das mag ja irgendwann mal lästig werden, aber gestern kam das sehr gut, insbesondere da diese jungen Männer sich selbst noch in der Lebensphase befanden, in der sie in einer Gruppe stark sind, aber in Sachen Mädels doch in sicherer Entfernung blieben, statt in Grabsch-Nähe zu rücken.

Sonntag, 11. Januar 2009

2. Woche - 94 kg - 2 Pfund sind weg :)

So, ich habe beschlossen, dass der Sonntag der offizielle Wiegetag wird, damit ich hin und wieder mal genau gucken kann, ob ich noch im Plan liege.

Mein Plan - ich liebe es, nicht planlos zu sein ... - sieht einen Gewichtsverlust von 1 Pfund die Woche vor. Und so liege ich genau im Plan ...

Bisher habe ich es gut umsetzen können, mich viel zu bewegen.
Angesichts der Massen sehe ich derzeit von ehrgeizigen Sport-Ideen wie Joggen und ähnlichem komplett ab, denn anders als die biggest Loser auf der Hazienda habe ich hier noch Kinder, Job und Haushalt und so muss ich mit den Kräften haushalten.
Mein Gewicht raubt mir derzeit schon viel Energie.
Mit 10 kg weniger auf den Rippen war ich noch ein Kraftpaket - mit über 90 mutierte ich ernsthaft zur Couch-Potatoe und zwar derart, dass ich ab Sonnenuntergang nur noch schlapp in den Seilen hänge. An mehr als an Kauen ist nicht zu denken :)

Bisher bin ich jede Woche Donnerstags schwimmen gegangen. Künftig soll auch noch der Dienstagabend dazu kommen. Ich bin gespannt.
Die beiden Spaziergänge täglich, konnte ich bisher gut hinbekommen - damit bin ich immerhin 2 Stunden am Tag in der frischen Luft in Bewegung.
Sollte das zeitlich nicht durchzuhalten sein, werde ich wohl doch mal die Altkleidersammlung auf dem Crosstrainer auflösen und mich dort schlank strampeln.

Vom Essen her bin ich nur halb zufrieden.
Zwar habe ich vernünftig gekocht, aber doch nebenbei zuviel und zu wahllos ... Ihr wisst schon ... kein Grund, sich darin zu suhlen ...
Ich gedenke dieses Zuviel und Wahllose künftig damit ein wenig einzuschränken, dass ich es hier aufliste. Evtl. wird mich der Gedanke, so etwas wie "1 Bounty, 1 Salamischeibe, 1 Familienpizza und 3 Kekse" hier zu verkünden, doch vom nebenbei abbringen ...

Mal schauen, wie die nächste Woche läuft

Samstag, 10. Januar 2009

Januar, DER Diätmonat


In jeder Dicken steckt eine Schlanke und ganz viel Schokolade, schrieb Terry Pratchett einmal.
Die Medien sehen uns Dicke eher als prall gefüllte Sparschweinchen und haben damit gar nicht so Unrecht. ZB habe ich mir den neuesten Stern gekauft, weil ich meinen Neujahrsvorsätzen folgend gerade abnehme, weil das vermutlich die meisten echten und eingebildeten Dicken Deutschlands gerade tun und weil die Leute vom Stern deshalb ein schlankes Model in einer Übergrößen-Jeans fotografiert haben, die die Frau sicherlich noch niemals tragen musste.
Und obwohl ich das natürlich durchschaue, habe ich das Heft dennoch gekauft und war nicht sonderlich überrascht, dass der zu dem Cover passende Artikel reichlich öhm, mager war.
Keine Infos, die ich nicht schon zigfach im Bücherregal hätte.
Hm, vielleicht sollte ich diesen geldmachenden Januar-Trend nutzen und meine sämtlichen Diät-Bücher bei Ebay verticken?
Zeitgleich begann im Fernsehen "the biggest Loser".
Echtes Bildungsfernsehen, das hoffentlich dazu beitragen wird, dass sich die Leute künftig nicht immer gegenseitig als Looser beschimpfen, sondern die Einsamkeit des Mittel-Os hängenbleibt.
Ansonsten behagliche Big-Brother-Stimmung, die das "alle Dicken sind dämliche Prolls" Bild nicht unbedingt ändern wird.
Ich ändere an dem Bild ja auch nichts ... immerhin bin ich dämlich genug den Stern zu kaufen, nur weil darauf eine Dünne in einer Hose hulahupt ...
Es wäre spannend mal herauszufinden, wieviele von uns Riesenärschen den Klassiker "Bauch, Beine, Po" im Regal stehen haben. Mit leiser Staubschicht. Den könnte ich als nahezu neuwertig bei Ebay einstellen. Aber es war ein gutes Gefühl, das Buch zu kaufen. Mit jedem Diätbuch, mit jeder Sportanleitung, mit jedem Fitnessgerät, gewinnt man in der Anschaffung ein wenig Selbstbewusstsein. Man sieht auf die nächstbeste Normalgewichtige regelrecht herab, denn es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass man deutlich schlanker und ah, ich mag das Wort: sehniger ist, als jene Normalgewichtige. Eine Frage der Zeit, dass man sich den Gatten dieser Langweilerin kaum vom Hals oder aus dem Bett halten kann ...
Daher noch ein nachgeschobener Diät-Vorsatz: 2009 werde ich keinerlei Schlank-Produkte anschaffen!
Keine Schlank-Werd-Bücher, keine Schlank-Werd-Zeitschriften, keine Sportgeräte (ich glaube, ich habe eh alle - selbst granulatgefüllte Hanteln, Crosstrainer und ein riesiges Trampolin, Springseile, diesen langen wobbelnden Stab und und und )
keine Pülverchen.
Ich schwöre hingegen nicht, keinen Wodka, keine Schokolade, keinen Champagner, keinen Kuchen, kein Eis ... nö, das ist ein Schwur, der den Februar eh nicht überlebt ...

Freitag, 9. Januar 2009

leckerer Knabber-Ersatz für Chips entdeckt


Ich bekenne mich zu einer Art Chips-Sucht: eine einmal geöffnete Chips-Tüte leere ich gleichtägig und als ich einmal 3 Tüten Chips aus dem Sonderangebot mit nach hause brachte, habe ich sie an einem Wochenende gegessen.
Bei Partys schiebe ich konsequent Chips-Schüsseln von mir weg, denn wenn ich einmal anfange, finde ich kein Ende mehr.
Und jetzt habe ich zufällig im BioLaden einen würdigen Ersatz für Cips gefunden:
Bio Hirsebällchen - glutenfrei - von der Rosenfellner Mühle
Pro 100 Gramm 364 Gramm - abgepackt in Tüten zu 75 Gramm.
Sie treffen genau meine Knabbergelüste und was genial ist:
die Kugeln sättigen!
Statt immer mehr davon in mich hineinzustopfen, bin ich nach einem Beutel pappsatt.
(naja, für eine Weile ...)
In unserem Bioladen sind die Bällchen derzeit im Sonderangebot und kosten so um die 90 Cent pro 75 Gramm Beutel.

dicker Hintern: Dinge, die kein Mensch wissen möchte ...

Heute Morgen habe ich laut und heftig geflucht, nachdem ich mir nach Open-Air-Pinkeln die linke Schulter gezerrt habe und in den Schnee geplumpst bin bei dem Versuch, mir von links den Hintern abzuwischen.
Bin ewig froh, dass ich kein von Paparazzi belauerter Promi bin ...

93, 8 kg diätloser Abnahmealltag ...

2009, so habe ich beschlossen, wird das Jahr, in dem ich mich meiner Figur widme und zugleich das erste Jahr seit langem, in dem ich keine Diät machen werde.
Ein Widerspruch in sich?
Nö.
Wenn ich richtig rechne, bin ich seit 17 Jahren auf Diät oder voll des schlechten Gewissens, weil ich gerade nicht auf Diät bin, gepaart mit dem Vorsatz, Montag die nächste Diät zu starten, mit der ich dann aber endgültig wieder abnehme.
Abnehmen ist theoretisch das einfachste der Welt.
Man muss rein gar nichts tun um abzunehmen. Man muss nur eine Sache nicht tun ... essen ...
Und es ist erstaunlich, wieviele Bücher und Zeitschriften man mit unterschiedlichen Methoden, nichts zu essen, füllen kann.
Wir Dicken sind ein wunderbarer Markt.
Es gibt einen Markt, der sich darauf spezialisiert, Kindern das Taschengeld aus der Nase zu leiern, einen Markt, Singles zu melken und dann wieder einen großen Markt, Dicken das Geld abzuknöpfen.
Wobei sämtliche Hersteller bemüht sind, ihre Klientel nicht zu verlieren.
Keine Kontaktbörse möchte, dass ihre Kunden möglichst schnell Partner finden und kein Diäthersteller möchte ernsthaft, dass seine Kunden abnehmen.
Nichts geht über Stammkundschaft.
Einmal bei Weight Watchers, immer bei Weight Watchers - dafür gibt es die Goldcard. Als wären erschlankte Dicke ähnlich wie Alkoholiker auch dann noch Dicke, wenn die Waage etwas ganz anderes sagt.
Wer 2005 die Brigitte Diät gemacht hat, soll sie auch 2006, 2007, 2008, 2009 und ganz sicher auch 2010 machen. Damit nimmt man immer und immer wieder gut ab ...
Ich habe mit jeder einzelnen Diät immer gut abgenommen.
Kein Problem.
Nur sind Diäten sehr zeitraubend und wenn man keine Zeit für eine Diät hat, nimmt man lustiger Weise wieder zu und dann gleich noch ein paar Kilo mehr, als man je abgenommen hat.
Meine erste Brigitte Diät habe ich mit 62 kg begonnen.
Sollte ich dort je wieder hinkommen, gebe ich eine Party!
Einen Tag vor meiner letzten Geburt, wog ich 83 kg und wollte nie wieder über 80 kg wiegen ... Jetzt ist die 83 sozusagen mein erste Etappenziel.
Wie ich dorthin gelangen will?
Einerseits über Bewegung.
Bisher habe ich meinen Vorsatz, der Bewegung immer die Priorität zu geben, gut durchgehalten, aber heute ist auch erst der 09.01.
Andererseits möchte ich auf meine Bedürfnisse eingehen.
Im Vordergrund soll nicht mehr eine bestimmte Ernährungsform stehen, sondern ich.
Was will ich, was tut mir gut?
Statt nun feste Diätmahlzeiten aus Dingen zuzubereiten, die ich nicht mag, koche ich nun gezielt Dinge, die ich mag oder widme die Zeit lieber Dingen, die ich gerne tue und öffne einen Bofrost-Beutel. Wenn ich Lust zu kochen habe, stöbere ich in einem dicken Buch mit über 1.000 fettarmen Rezepten und bereite daraus ein Mittagessen für alle zu.
Morgens esse ich eh ungerne, habe mir aber angewöhnt, 2 Äpfel und einen Liter Wasser mit auf den ersten langen Spaziergang zu nehmen. Äpfel kann ich nur im Gehen essen. Und dass ich sie esse, verhindert die erste Heißhungerphase mittags beim Kochen.
Mir ist es immer gerne passiert, dass ich das Frühstück ausfallen ließ und dann beim Zubereiten der Diätmahlzeit nebenbei den Kühlschrank leerfutterte ...
Mein Problem sind nie die Mahlzeiten, sondern das Nebenbei.
Das Abendessen habe ich bisher immer gerne ausfallen lassen und dann nur ein kleines Stück Käse gegessen. Und noch eins. Und ein Stück Wurst. Und noch eins. Und ein paar Kekse. Und den Rest der Packung. Und noch ein kleines Stück Käse. Und noch eins. Und ich weiß wirklich nicht, weshalb ich zunehme, ich esse wie ein Spätzchen. Und noch eins.
Jetzt mache ich mir abends auch eine Mahlzeit.
Einen regelrechten Berg aus lecker Gemüse und Reis oder Kartoffelpüree.
Und lustig.
Wenn ich den ganzen Berg Gemüse und Reis aufesse, habe ich noch immer weniger Kalorien in mich hineingestopft, als mit meiner Spätzchen-Art ...
Gefährlich wird es nur, wenn ich zu lange aufbleibe, der gegessene Berg längst in Vergessenheit geraten ist und das Spätzchen in mir erwacht ... Und noch eins ...

Sonntag, 4. Januar 2009

93,8 kg ... Äußerlichkeiten

An 95 kg verteilt auf 1,60 m ist übrigens rein gar nichts attraktiv und ich bin auch nicht mehr die vor Energie strotzende Dicke, die ich noch vor 10 kg war.
Ne, diesseits der 90 ist es einfach nur gruselig.
Und meine Handlungsmöglichkeiten sind auch eher eingeschränkt, wenn ich den Rest des Alltags auch noch irgendwie bewältigen möchte.
Mein Aktivprogramm beinhaltet daher derzeit keinen Sport - morgens die Socken an und abends wieder auszuziehen, ist neben dem Besteigen des 2. Hosenbeins schon hinreichend tricky - sondern nur 2 flotte Spaziergänge täglich.
Einmal vormittags eine lange Runde alleine und einmal nachmittags mit Teilen meines Nachwuchses im Schlepptau.
Bei der Morgenrunde verspeise ich 2 Äpfel. Die Dinger kann ich nur im Gehen essen. Und ich leere eine 1 Liter-Flasche Mineralwasser. Mittags wird fettarm gekocht und abends gibt es Gemüse mit Reis oder Kartoffeln und irgendeiner leckeren Beilage im Miniformat.
Das kann eine Scheibe Käse oder ein Klacks Salatcreme sein - wenn ich die weglasse, finde ich einfach kein Ende beim Futtern.
Ha! Kommt mir nicht mit Disziplin ... die gibt es diesseits der 90er auch nicht ...
Es gibt jede Menge Willen, der leider feste Bürozeiten hat und abends geht.
Tagsüber bin ich ein vernunftbegabter Mensch, der etwas gegen sein Übergewicht tut, abends bin ich eine Fressmaschine, die sich wahllos durch den Kühlschrank frisst.
Ich weiß, dass ich damit irgendwas kompensiere, aber ich habe ganz ehrlich keine Lust auf Suhlen in Psychokacke, woher mein Übergewicht stammt, sondern möchte es schlicht und ergreifend wieder loswerden. Wobei ich es aber ganz angenehm finde, dass ich mit Essen kompensiere und nicht mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten. Wenn ich sehe, wie schwer mir hier der Ausstieg fällt, möchte ich nicht wissen, wie unmöglich es mir wäre, jemals wieder aus einer Tablettensucht oder so auszusteigen.
Meine einzige Konsequenz aus dem Begreifen, dass mit dem Essen etwas kompensiert wird, besteht darin, sorgfältig so zu leben, dass ich nichts mehr zu kompensieren habe.
Ich hinterfrage nun oft, was ich selbst gerne möchte und wann immer möglich, komme ich meinen Wünschen nach, sofern diese nicht das unverzügliche und gründliche Aufessen von irgendwas beinhalten.
Die Optik ...
Mein Gesicht ist derzeit einfach so fleischig, dass daran wenig attraktiv zu finden ist.
Dazu kommt, dass ich im Winter austrockne, schuppe und gleichzeitig öle, dass es zum Davonlaufen ist. Meine Poren sind riesengroß und scheinen einen Wettkampf in Sachen "wer die meisten Entzündungen bekommt, hat gewonnen" auszutragen, so dass ich derzeit nur creme und nicht schminke.
Meine Kopfhaut juckt und schuppt - sehr hübsch ... Monsterschuppen und rote Stellen dort, wo ich geknibbelt habe zu pickeligem Mondgesicht.
Was meine Haare angeht, wirkt es auf dem aufgedunsenen Gesicht, als hätte ich kaum welche. Mein Sinn für Ästhetik schlägt "abrasieren und Kopfhaut eincremen" vor.
Dem komme ich aber nicht nach.
Ich weiß, dass sich alles wieder beruhigt, sobald die Tage wieder länger werden und nach meiner Planung werden dann ja auch die Pfunde wieder weniger ... vielleicht fallen mir dann wieder sinnvollere Frisuren als: Zopf! ein.
Bis dahin watschle ich wie eine dicke Marktfrau meine Runden.
Ah, Kleidung.
Am liebsten wäre mir derzeit eine Mode, die wie ein Zelt vom Hals nach unten führt - Reifröcke vom Hals an, sozusagen - denn mein Geschwabbel ist schwerlich nett zu kleiden.
Mein Hintern ist riesig und mein Bauch kommt nicht prall, sondern in Pirelli-Reifen.
Wir haben da die Speckrolle in der Hose, die Speckrolle über dem Hosenbund und dann noch die Speck ... ne, ist ja der Busen ... von hinten dann dito.
Die Rollen gehen derzeit rund.
Und dann auch noch der Speck, der umgehend versucht unten aus dem Höschen zu flüchten, wenn man besagtes Höschen zum Kaschieren des oberen Speckröllchens zu weit hochzieht.
Wah!
Und als wäre das noch nicht genug, bin ich nun auch noch behaart wie ein Bär.
Dunkle Haare an den Rückseiten meiner Beine und meine Schambehaarung strebt die Vereinigung mit den kleinen Härchen auf den Knien an!
Ich rasiere tapfer dagegen an.
Überhaupt bin ich tapfer!
Leute!
Statt die Nase über Kugelfrauen wie mich zu rümpfen, müsstet Ihr jeden Schritt eher so anerkennen, als ginge dort eine zierliche 50 kg Frau, die ihren 45 kg schweren Sohn durch die Gegend schleppte.
Würdet Ihr so einer auch noch vorschlagen, zu joggen? Weniger zu essen? Mehr Disziplin aufzubringen?

Samstag, 3. Januar 2009

Happy 2009

Ich finde, es hatte Stil, wie ich da mit 95 kg ins neue Jahr kugelte.
Vor mir ein Feuerwerk, Schiffsgetut und glückliche Menschen, in der Hand ein Glas Sekt und das Konto so tief in den Miesen, dass die Hotelrechnung bei der Abreise nicht abgebucht werden konnte.
Na, wozu habe ich jahrelang bei der Versicherung gearbeitet?
Ich guckte verständnislos auf das Gerät, das sehr sicher "Abbuchung nicht möglich!" attestierte und wies die Hotelangestellte an, es auf Lastschriftverfahren umzustellen.
Die Dame an der Rezeption war Profi genug, kaum mit der Augenbraue zu zucken und mir dann Beleg und Kugelschreiber zu reichen.
Und ich war Profi genug, nach hause zu eilen und für Deckung auf dem Konto zu sorgen, indem ich ein anderes ganz hoffnungslos überzog.
Die Bank rächte sich umgehend und gab die Lastschrift der Bank zurück, der unglücklicherweise unser Haus noch gehört. Nun, mit denen werde ich nächste Woche sprechen, wenn hoffentlich mein amerikanischer Lieblingskunde endlich gezahlt hat und meine Konten nur noch so weit im Soll sind, dass die Dispo noch einen gewissen Spielraum lässt.
Da ich das Ganze eher belustigend finde, dämmert mir ganz nebenbei, dass ich meine Depressionen wohl überstanden habe, denn hätten die mich noch im Griff, säße ich jetzt nägelkauend von Weltuntergangsängsten gelähmt in einer dunklen Ecke des Hauses, statt meine wogenden Massen um die Häuser zu scheuchen.
Beim gestrigen Besuch auf der Waage, leuchtete mir eine glatte 95 kg entgegen.
Da ich wohl nicht nur skandalös ruinöse Tendenzen habe, sondern auch einen Hang zu glatten Zahlen, hat mich das nicht wirklich entsetzt sondern nahezu erfreut.
95 kg - das ist eine schön runde Zahl.
Sie erlaubt so wunderbar einfache Rechenspiele.
Da ist eine wunderbare Symmetrie, wenn ich jetzt mein Ziel umsetze, monatlich 5 kg abzuwerfen. Ich weiß, dass ich dann mit 75 kg am Maifeuer sitze und mit 70 kg an den Strand gehe.
Und jajaja mit 65 kg ins Jahr 2010 schreite ... wartet es nur ab ...