Samstag, 27. Februar 2010

dreimal Frühsport ...

Doch ja, es hat geklappt.
Ich bin an allen drei Werktagen gegen 5 Uhr morgens auf den Crosstrainer gestiegen und habe mein Sportprogramm durchgezogen.
Das hat sehr gut getan, wenn ich auch Freitag überrascht feststellen musste, dass mich in der letzten Zeit gar nicht mein Sport-Vorsatz so ausgebremst hat, sondern ich mit einer kleinen depressiven Phase zu kämpfen habe.
Wer mit Depressionen zu tun hat, weiß was ich meine.
Dieses "Zeit verlieren". Sich in das Büro zu setzen und mehr als eine Stunde Zeit zu verlieren, bis man tatsächlich mit der Arbeit beginnt.
Nun, damit dürften im Winter einige Menschen zu kämpfen haben.
Ich war bei meiner Heilpraktikerin und wirke mit Kügelchen und Tröpfchen einem tieferen Grau entgegen.

Meine Ernährung habe ich in den letzten Tagen sehr halbherzig betrieben. Einerseits viel Gemüse und Fisch, andererseits viel Eis, Kekse und Schokolade.
Allerdings kein Versagens-Gefresse, sondern eher Nervennahrung gegen das Grau, während ich an den Bahnen für morgen und übermorgen wirke.

Ich laufe leise Gefahr zu vereinsamen, weil ich meine Lebensführung ändere.
Einerseits sortiere ich Menschen aus, die mir nicht gut tun und andererseits werde ich von Menschen aussortiert, die eine immer abrufbare, gutmütige Dicke "gebucht" hatten und keine, die Ansprüche stellt.
Es ist interessant was passiert, wenn man nicht bereit ist, dem halben Bekanntenkreis die Einkommensteuer 2009 zu machen. Es wird einem nicht gedankt, dass man das all die Jahre gemacht hat, sondern verübelt, dass man es künftig nicht mehr macht.

Ich entrümple weiterhin mein Leben und schaffe Platz.
Bei allem und jedem klopfe ich mittlerweile ab, was zurückkommt und wenn das nichts Gutes ist, gebe ich es oder ihn/sie auf.

Donnerstag habe ich mir eine fürchterliche Ohrfeige eingefangen, als ich bei einer dieser Verkaufpartys keinen Likör trinken wollte und auch die Finger vom Kuchen ließ. Ich war vorher mit meinen Kindern in der Eisdiele gewesen und hatte genug Zucker im Körper.
Die gertenschlanke Gastgeberin sagte recht laut und pikiert, dass ihr Kuchen mich nicht dicker machen würde und dass es darauf ankäme, im Alltag Disziplin zu beweisen und nicht nur vor Publikum.
Brauche ich überteuerte Kerzen?
Öffentliche Demütigungen?

Der Gag ist: sie hatte vollkommen Recht!
Kaum zuhause, tunkte ich nach und nach eine ganze Packung Prinzenrolle in Milch und fraß sie auf.
Erbärmlich - nicht erbärmlich?
Ansichtssache.

Ich kann eine derartige öffentliche Demütigung mit einer Packung Keksen kompensieren.
Beim Fressen kann ich meine wunden Gefühle vorsichtig sortieren und heilen.
Anders als ganz früher, hatte ich mir die Kekse auf einen Teller gelegt und die Milch war in meiner Riesen-Lieblingstasse, denn man kann Prinzenrollen-Kekse nicht in alle Tassen stippen.
Ich hatte mir sogar eine Kerze angezündet und Musik angemacht.
Bei meinem Zwiegespräch gratulierte ich mir zu der Fähigkeit, mit ein paar Keksen wieder aus diesem Tief herauszufinden, statt mich darin zu suhlen, was für eine erbärmliche Lachnummer ich doch bin.

Und erneut fasste ich den bereits einmal gefundenen Entschluss, mich selbst aus dieser Art "Nutztierhaltung" zu entlassen.
Ich werde mich nur noch mit Menschen einlassen, die ich selbst auf die Welt gebracht habe, an denen ich Geld verdiene oder die mir ganz eindeutig gut tun.

Leute, die mich einladen, damit sie mehr Gastgeberpunkte bekommen, gehören da eher nicht zu.

Natürlich habe ich Angst zu vereinsamen.
Alleinerziehende, dicke Frauen diesseits der 40 laufen nur wenigen Menschen in der Form über den Weg, dass sich tiefe Freundschaften, Nähe und Gemeinschaft ergeben.

Aber an einem Tisch mit 7 Weibern zu sitzen, die einen gerade mehr oder weniger verstohlen auslachen, ist nicht "nicht einsam".
Hätte ich stattdessen gemütlich mit einem Buch auf dem Sofa gesessen oder gearbeitet oder geputzt ... ich hätte die Kekse nicht "gebraucht".

Ich überlege vage, mich einem Verein anzuschließen oder Kurse bei der Volkshochschule zu belegen um unter Menschen zu kommen.

Sehr vage.

Mittwoch, 24. Februar 2010

95,4 kg - Frühsport

Die vergangene Woche steckt mir noch sehr in den Knochen.
Durch den sehr realen Sturz auch nicht nur sprichwörtlich, sondern körperlich.
Dennoch habe ich Montag meinen Sport wieder aufnehmen können um dann Dienstag gleich wieder aussetzen zu müssen, da eines meiner Kinder krank war und statt des Crosstrainers ein Arztbesuch und Krankenpflege den Vormittag bestimmte.
Nebenbei schmökere ich seit einiger Zeit in einem Buch herum:
"Ich hab's geschafft"
von Bob Greene und Oprah Winfrey
Ich weiß gar nicht, ob Oprah nun noch schlank ist oder wieder zugenommen hat, wie damals nach ihrer Pulverdiät. Sicher ist nur, dass sie mit dem Personal Trainer Bob Greene aus dem 90 kg Bereich heraus abgenommen hat.
Vieles in dem Buch ist sehr amerikanisch, aber anderes gibt mir wertvolle Anstöße.
Bob Greene schreibt nicht sehr viel über Ernährung, sondern viel mehr über Bewegung und was für mich neu aber einleuchtend ist, sind 2 Punkte:
- man muss mindestens fünfmal die Woche trainieren
- man sollte dabei heftig schwitzen

Oprah musste er morgens um 5 Uhr zum Training abholen, da sie um 7 Uhr bereits geduscht in der Maske sein muss um ihre Shows aufzeichnen zu können.
Oprah ist bei uns nicht sonderlich bekannt, aber dass sie eine rundum schwer beschäftigte Frau ist, ist auch hier bekannt.
Bisher habe ich mich gerne hinter meinem Stress versteckt, aber Bob Greene hat vollkommen Recht:
wenn eine Frau wie Oprah es schafft, täglich Sport zu treiben, sollte ich das auch schaffen.
Oprahs Konsequenz war das Frühe Aufstehen.
In den ersten Kapiteln war ich immer wieder froh, dass ich meinen Sport bequem dann machen kann, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Aber immer wieder fiel mir auf, dass ich nicht dazu kam, meinen Sport zu treiben oder dass ich meine Arbeit, den Haushalt oder im Endeffekt doch die Kinder vernachlässigt habe, wenn ich meinen Sport machte.
Als ich gestern mit meinem bleichen Kind beim Arzt saß, statt auf dem Crosstrainer zu schwitzen, beschloss ich, nun täglich eine Stunde vor den Kindern aufzustehen und schon auf den Crosstrainer zu gehen und zu duschen.
Desweiteren schreibt Bob Greene, dass er es falsch findet, auf niedrigem Level zu trainieren.
Seine Faustformel legt die Herzfrequenz von 220 zugrunde, von der man sein Alter abzieht - und dann soll man auf einem Puls von ca 70 - 80% davon trainieren - mindestens 20 Minuten lang.
Glücklicherweise erwähnt er, dass das nicht alle können, man sich also nach und nach zu 20 Minuten hocharbeiten soll.
Ich hielt mich selbstredend für fit genug, musste aber nach 12 Minuten aufgeben.
Statt also wie sonst 40 Minuten bei Stufe 25 (das ist die niedrigste) in einem Tempo von 9 - 10 kmh zu strampeln, schraubte ich auf Stufe 100 hoch und hielt das Tempo über 10 kmh.
Wie gesagt, nach 12 Minuten war Schluss und ich trainierte dann noch 8 Minuten in dem, was er zo nett den "Zeitverschwenderbereich" nennt.
Als Beispiel führt er sehr nett die Golfspieler an, die tatsächlich stundenlang auf niedrigem Level auf dem Golfplatz unterwegs sind. Es stimmt, die Golfspieler, die ich kenne, sind hochmotivierte Moppel. Während Jogger meist schlank sind.
Also, das ist alles grob vereinfacht.
Überzeugend war aber auch, wie Oprah für einen Marathon trainierte.
Um die komplette Marathon-Distanz zu bewältigen, musste Oprah ihr Training ändern.
Statt wie sonst kurz aber schnell zu joggen, joggte sie nun täglich viel länger aber langsamer - und nahm zu - was ihr aber egal war, denn das Ziel war es, den Marathon zu bewältigen und das hat sie geschafft.
Für mich werde ich übernehmen, dass ich versuchen werde, mich von meinen 12 auf 20 Minuten in das was Bob Greene "Stufe 7" nennt, zu steigern.
Aber ich möchte auch weiterhin Sport im "Zeitverschwendermodus" ableisten, da mir auch alle Argumente dafür einleuchten, mich viel und schonend zu bewegen.
Davon rät das Buch auch absolut nicht ab.
Man liest nur heraus, dass man dringend täglich einmal so richtig ins Schwitzen kommen sollte um seinen Stoffwechsel anzukurbeln.

Mein Frühsport-Erlebnis heute war übrigens cool.
Ich war lange vor der Weckzeit wach und nahezu aufgeregt, ob ich meinen inneren Schweinehund um 5.30 Uhr tatsächlich überwinden könnte.
Was soll ich sagen?
Heute war der Kerl gar nicht da.
Es war wie ganz früh aufstehen, weil man in den Urlaub fliegt.
Die Aufregung überwog die Müdigkeit bei weitem und es war ein Champagner-Gefühl auf den Crosstrainer zu steigen.
Danach fühlte ich mich, als hätte ich etwas ganz Bedeutendes geleistet.
Den Kindern frisch geduscht "nach dem Sport" morgens um 6.30 Uhr Frühstück zu machen, gab mir ein Gefühl, als verdiente ich einen Nobelpreis, einen Oskar und hätte gerade eine Misswahl gewonnen.

Tja, mit anderen Worten:
ob ich das mit dem Frühsport zur Routine machen kann, wird sich erst noch herausstellen.

Sonntag, 21. Februar 2010

95,8 kg - mies drauf

Vielen Dank für die lieben Kommentare.
Ich bin aber dennoch mies drauf.
Unzufrieden, bockig und endlos angeödet von einem Leben, das ich sonst ganz gerne mag.
Mich ödet mein Alltag an, mein soziales Umfeld, mein Job, der Schnee und einfach alles.
Gerade habe ich ein Johanniskrautpräparat gegen depressive Verstimmung geschluckt.
Morgen werde ich wieder in mein Sport- und Ernährungsprogramm einsteigen und mir für Sonntag den 28.02. unverdrossen erneut vornehmen erneut unter 95 kg zu kommen.
Und wenn das jetzt allwöchentlich mein Ziel wird ... wiege ich immer noch 5 kg weniger als im Dezember und den Dezember habe ich auch überlebt.

Vielleicht ist es auch ganz gut, einfach mal mies drauf zu sein und dazu zu stehen, statt krampfhaft zu lächeln.
Vielleicht kostet es weniger Energie und treibt einen weniger zum Kühlschrank, wenn man Mistlaune hat und nichts weiter dagegen unternimmt, als einfach mal nur ein pflanzliches Mittel zu schlucken und bessere Laune abzuwarten?

Wie ich mich fühle?
Erschöpft, ausgelaugt, traurig, ein wenig wund und weinerlich und ich finde, da sollten viel mehr Menschen vor meiner Tür herumstehen, die mir Gutes tun wollen.
Um ehrlich zu sein: da steht überhaupt niemand.
Für eine Weile würde ich gerne in eine amerikanische Sitcom ziehen, in der alles immer wieder auf so lustig dramatische Art gut wird.
Stattdessen scheint mein Leben derzeit so ein tschechisch deprimierendes Etwas zu sein, das an den Rändern bröckelt ...

Samstag, 20. Februar 2010

96,3 kg - gestrandet ...



In der vergangenen Woche bin ich hochmotiviert und mit vernünftigen Schuhen losmarschiert um Ende des Jahres schlank zu sein.
Dann rutschte ich auf einem vereisten Stück Bürgersteig aus und stürzte wirklich übel zu Boden.
Gebrochen war zum Glück nichts, aber es war ein rundum schockierendes, demütigendes und demotivierendes Erlebnis.
In den folgenden Tagen hatte ich Schmerzen und konnte mich kaum bewegen.
In dieser angeschlagenen Stimmung erfuhr ich dann auch noch, das eines meiner Kinder zu seinem Vater ziehen möchte.
Er möchte nicht von mir weg, aber zu Papi hin.
Ich musste mich sehr zusammenreißen, um diese Neuigkeit nicht persönlich zu nehmen und mein Kind nicht emotional unter Druck zu setzen bei Mami zu bleiben.
Na, und woher nimmt eine angeschlagene Dicke diese Kraft?
Aus dem Kühlschrank.

Vorhin wollte ich mein "Diättagebuch" löschen.
Wem mache ich etwas vor?
Ich bin ein fettes Wrack und wer hier mitliest, tut dies um sich daran zu erfreuen, wie ich immer und immer wieder scheitere und genau das fette Wrack bleibe, das ich selbst aus mir gemacht habe.

Oh ja ...
Ich muss schwer aufpassen, dass ich nicht vollkommen verbittere und im Selbstmitleid untergehe.
Ja, derzeit ist es einfacher, ein wenig Trost in Schokolade zu finden, als sich meinen schmerzenden, fetten Körper schlank vorzustellen, aber ganz sacht und zaghaft merke ich, dass ich zwar noch im Absturz begriffen bin, aber längst den Fallschirm geöffnet habe.
So war ich heute immerhin auf der Waage,
habe das Tagebuch nicht eingestampft und
lasse zwar noch nicht vom Kühlschrank, stopfe mich aber nicht ganz wahllos voll,
sondern "gönne" mir schweinesauteure Süßigkeiten aus dem Bioladen.
Mit weißer Joghurtschokolade überzogene Sauerkirschen und weiße Schokolade mit Blütenblättern.

Ja, wenn ein Wal strandet, weiß man eigentlich gleich, dass der arme Kerl verloren ist und dennoch kämpfen immer wieder und unermüdlich Menschen um sein Leben - und hin und wieder gelingt es tatsächlich, einen solchen Wal wieder ins Meer zurück zu bringen.
Selten, aber wer weiß?
Vielleicht bin ich der Ausnahme-Wal.
Der eine, der es schafft und irgendwann wieder fröhlich schwimmt.
Und erschlankt und ein Aal wird ...

ok ok ganz doofer Vergleich, aber ich mag ihn dennoch

Sonntag, 14. Februar 2010

Gibt es etwas Unromantischers ...

... als den Tag nach dem Genuss einer Portion Jalapeños?

Ich weiß nicht, was Ihr am Valentinstag macht,
aber ich sitze leise jaulend auf der Toilette.

Samstag, 13. Februar 2010

meinen Stundenplan kann ich wirklich nur empfehlen

Gestern war ich extrem träge und muffelig.
Der typische Tag, an dem man den Sport so lange vor sich herschiebt, bis er hinten vom Rand kippt und ausfällt.
Da ich dem Sport aber einen festen Termin gegeben habe, eine feste Uhrzeit, bin ich widerwillig, aber pünktlich in die Turnschuhe geschlüpft und missmutig auf den Crosstrainer gestiegen, denn mir war klar:

wenn Du das heute ausfallen lässt, dann bleibst Du so fett!

Was ich derzeit aber ganz bewusst ausfallen lasse, ist das Wiegen.
Ihr werdet hier morgen kein Ergebnis sehen, denn dem bin ich derzeit tatsächlich nicht gewachsen, bzw es könnte meine grottenüble Laune nur noch vertiefen.
Und wer will denn sowas?

Donnerstag, 11. Februar 2010

Ermittlung meiner Meilensteine


Bedeutung BMI bei mir
Normalgewicht 19–24,9 48,7 kg - 63,8 kg
Übergewicht 25–29,9 64,1 kg - 76,6 kg
Adipositas Grad I 30–34,9 76,9 kg - 89,5 kg
Adipositas Grad II 35–39,9 89,7 kg - 102,3 kg
Adipositas Grad III ≥ 40 102,5 kg


BMI heute 37,3 - also Adipositas II
für Adipositas III hätte ich 102,3 kg wiegen müssen - da war ich (noch) nie ...
Mein erster Meilenstein wird also sein, einfach nur dick zu werden ... -> 89,5 kg

95,6 kg *argh*

Wann immer mir zuviel durch den Kopf geht, scheint es mir auch direkt auf den Magen und dann auf die Waage zu schlagen.
Opi hat mich jedenfalls total aus meinem Konzept gebracht, zu dem ich aber mit Wirkung heute zurückkehre. Das Wochenziel ist in so weiter Ferne, dass ich mich wohl mit dem Vorwochenziel erneut befassen muss.
Gedankenstrich
Ja, genau das werde ich tun.
Und ich werde es ohne mit der Wimper zu zucken wieder als Erfolg verbuchen, wenn ich wieder unter die 95 kg komme.
Die Alternative wäre nämlich der Vorsatz nun bis Sonntag zu hungern, was ich dann wieder nicht schaffe, was mich dann wieder frustriert und mit einem "eh alles egal!" zum Kühlschrank treibt.
Und
wer heute den Kopf in den Kühlschrank steckt,
flennt morgen auf der Waage ...

Also unverdrossen wieder ran und die 95 knacken und künftig bleibe ich auf mein Programm konzentriert.
Eva und ihren Ideenkatalog sperre ich für eine Weile aus.

Sonntag, 7. Februar 2010

94,8 kg ... deprimiert

Gelegentlich ist es gar nicht gut, andere zu nah an sich heranzulassen.
Im besten Fall, wird man gekränkt und ist gerecht empört.
Im schlechteren Fall bekommt man unschön tiefe Einblicke in ausgesprochen deprimierende, leere Leben.
Zeit mit schreiend einsamen Menschen zu verbringen, hinterlässt einen sehr faden Nachgeschmack.
Und bei manchen ist es wie mit ausgetrockneten Zimmerpflanzen:
sie sind so ausgetrocknet, dass das Wasser nutzlos durch die vertrocknete Erde läuft, statt den Durst der Pflanze zu löschen.
Und ich weiß nicht, ob ich jetzt von Opi oder Eva spreche.
Opi muss vor Jahren noch ein ziemlich begehrenswerter Junggeselle gewesen sein.
Gestern war er ein lächerlicher Lustgreis, der mich mit Tränen in den Augen in die Flucht schlug.
Ok von Anfang an:
Eva hatte mich zu einem Glitzerklops mit Rüschen herausgeputzt.
Dazu hatten wir die alten Platten von Madonna gehört und rosa Champagner getrunken.
"Like a virgin!"
Das hätte alles sehr charmant und lustig sein können, wenn ich nur daran geglaubt hätte.
An Eva lag es nicht.
Sie kicherte und gluckste und cremte und zupfte und lackierte.
Ihren Vorschlag, ohne Unterwäsche zu gehen, konnte ich gerade noch abwehren.
Opi machte mir dann auch brav Komplimente, als ich mit der obligatorischen Verspätung bei ihm eintraf. Er hatte sich mit Lederhose, halb offenem Seidenhemd und Goldkettchen auch herausgeputzt und zusätzlich mit einem Herrenduft eingenebelt.
Seine Wohnung flüsterte mir aus allen Ecken und Kanten: früher war ich toll! entgegen, denn überall hingen Fotos von Opi in jung in abenteuerlichen Situationen oder schönen Frauen umrahmt.
Auweia!
Opi auf einem Berg, Opi mit einem riesigen Fisch, Opi am Ruder eines Schiffes, Opi mit teuren Autos und dann Pokale und Urkunden ...
Während er in der Küche verschwand trat ich an das Bücherregal und fand einen Schwung Gedichtbände. Viel Fried. Viel "es ist was es ist, sagt die Liebe"
Ein Buch von Fried war gleich doppelt vorhanden, was mich neugierig machte.
Nun, jedes Buch war von einer anderen Frau sehnsuchtsvoll oder schicksalsergeben signiert.
Oh ja, Opi hatte in diesem Leben seine Chancen bei der holden Weiblichkeit gehabt und hatte sie vielleicht noch immer, aber ergriffen hatte er wohl keine.
Keine Kinderbilder nirgendwo.
Ausschließlich Spuren vergangener Heldentage hinter Glas mit Goldrahmen.
Und überall schwarzes Leder.
Opi ist übrigens sehr idealfigürlich.
Ich sagte ja schon: er wirkt wie Peter Maffey oder Mick Jagger: bei lebendigem Leibe mumifiziert.
Zu essen gab es erst einmal eine französische Zwiebelsuppe, entsetzlich salzig mit Weißbrot und Käsekruste und danach dann Ziegel mit Öl und Tennisbällen.
Ok, es war ein Stück Wildschwein mit Sauce und dazu Knödel.
Meine Knödel neigen dazu auseinanderzufallen, weshalb ich sie gerne mit weniger Wasser koche um sie notfalls als Püree servieren zu können. Seine waren hingegen so zäh, dass ich sicher bin, sie wären getitscht, hätte ich sie geworfen.
Mir tat es um jede einzelne fettige Kalorie leid, dennoch aß ich ausführlich und langsam, da sehr deutlich im Raume hing, dass es nach dem Essen noch einen "gemütlichen" Teil gäbe.
Ich fühlte mich wieder einmal wie die prämierte Preiskuh und Opi war das schlaue Bäuerlein, das mich günstig erworben hatte.
Soviel zum Seelen-Streichelwert seiner begehrlichen Blicke auf mein Euter - ähm, meine Oberweite ...
Nach dem Hauptgang, bereitete er das Dessert vor und ich ging ins Bad um mir ein totes Schwein aus den Zähnen zu puhlen. Gerne hätte ich Opi gebeten, sein Schwein auch aus den Zähnen zu zupfen, denn der eine Goldzahn war schon gruselig genug.
Auf dem Weg zum Bad kam ich am Schlafgemach vorbei und ein Blick durch die offene Tür gab mir sozusagen DEN REST.
Schwarze Satinlaken unter getigerter Satin-Bettwäsche in einem schwarz gold verspiegelt gehaltenen Zimmer. An den Fenstern eine spannende Mischung aus schwarzem Samt und Gardine mit Goldkante.
Der Knüller wartete aber auf dem Nachttisch: ein Stapel Kondome und gleich 2 Dildos.
Mit einem entsetzten Quieken verschwand ich im Bad und forderte Eva auf, mich gleich, umgehend, sofort anzurufen und eines meiner zahlreichen Kinder zu spielen.
Mit allerhöchstem Mami-Bedürfnis!
Eva hatte die Ruhe weg ...
Was das denn für Dildos seien?
Hallo?!
Spielt das eine Rolle?
Der eine lila, der andere schwarz, aber beide riesig!
Und überhaupt!
Ah, erfuhr ich - das eine war kein Dildo, sondern ein "Analstöpsel".
Das Ding will er mir in den Hintern rammen?
Eva meinte, dann habe er sicher auch noch irgendwo Handschellen und hey, das wäre doch mal eine ganz neue Erfahrung ...
Wäre das kein Kunde, bräuchte ich nicht den einen oder anderen Auftrag:
ich hätte den Mann rechts und links geohrfeigt und wäre gegangen!
Aber so kehrte ich an den Tisch zurück, warf auf dem Weg noch einen Blick in die Folterkammer und war dem Obstsalat gegenüber wenig aufgeschlossen, den Opi gerade flambierte.
Flambierte!
Wann war das eigentlich modern?
Eva, das Biest ließ mich warten.
Opi hatte an seinem Hemd noch einen Knopf geöffnet und bot nun noch mehr Einblick auf sonnenbankgebräunte, schlaffe Haut mit Goldkettchen und gekräuselter Körperbehaarung.
Den Rest des Abends kann ich nicht wirklich schildern, da meine Sicht durch die Riesendildos irgendwie getrübt war.
Egal, was er sagte, ich sah nur noch einen mageren Sadisten vor mir, der mir einen Stöpsel in den Hintern jagen wollte und war ihm gegenüber irgendwie voreingenommen.
Wie ein freundlicher Vampir einem Kerl gegenüber, der Hammer und Pflock in den Händen hält ...
Gerade als er mich zu einem Cognac auf das Sofa komplimentieren wollte und uns passende Musik auflegen wollte (ich tippe auf "Je t'aime' und "Voulez vous coucher avec moi" ...), klingelte endlich mein Handy und mein verzweifeltes Eva-Kind war dran.
"Mama! Ich will nach hause!", plärrte sie gekonnt.
"Papa will seinen neuen Analdildo an mir ausprobieren!"
"Eva!", rief ich entsetzt.
Nun weiß Opi ja, dass meine Kinder nicht Eva heißen und so rief ich noch "kann dir vielleicht helfen!"
Eva blieb in der Rolle und plärrte schön laut lauter kruden Unfug in mein Handy, von dem glücklicherweise nur "verzweifelte Tochter" herauszuhören war.
Meine Güte, war ich froh, als ich ungepflockt in mein Auto geflohen war und dieser schaurige Abend hinter mir lag!

Samstag, 6. Februar 2010

Gelüste

Genau jetzt hätte ich Lust, ein Glas Bockwürstchen zu öffnen und in Windeseile sämtliche Würstchen in mich hineinzustopfen.
Wie bei der Robbenfütterung im Zoo.
*schlörp*
Wohl eher die Walrossfütterung ...
Noch nicht einmal der Gedanke, wie enttäuscht die Kinder wären, wenn eine essentielle Hot-Dog-Zutat heute Abend fehlt, bremst mich wirklich.
Nein, ich werde nicht auf mein "Bauchgefühl" hören ... ich habe mir streng:
dann musst du aber auch die Brühe aus dem Glas trinken!
gesagt und hey: das ist ein so ekliger Gedanke, dass das Würstchenglas nun zwar nicht mehr prall mit Würstchen gefüllt in der Küche steht, aber immerhin weiterhin prall gefüllt im Keller.

"I will survive ..."

Mein Date mit "Peter Maffey"

Ich mag es gar nicht erzählen, aber heute habe ich eine Date mit besagt betagtem Kunden.
Als er mich diese Woche wieder einmal einlud, für mich zu kochen, sagte ich zu und wir einigten uns kurzfristig auf den Samstag.
Eva findet das alles total prima.
Ich fühle mich sehr unwohl in meiner Haut.
Hoffentlich färbt Evas Einstellung auf mich ab, sonst wird es ein gruseliger Abend.
Sagte ich schon, dass ich abnehmen möchte?
Der einfache Grund: ich gefalle mir so dick nicht.
Falsch: mir gefällt meine Optik nicht, mein Aussehen, mein Volumen.
Ich finde, dieses Aussehen passt einfach nicht zu so einer umwerfenden Frau wie mir. So!
Und ich weiß nicht recht, ob ihre Rechnung aufgeht, dass mir ein wenig Bewunderung gut tun wird.
Sinkende Zahlen auf der Waage tun mir gut.
Sie kommt nachher und wir spielen Schönheitssalon, bevor ich los muss.
"Essen Sie gerne wild?" hatte er gefragt und ich habe mich dazu hinreißen lassen:
"Nein, lieber ruhig und gesittet!".
Er fand das köstlich.

94,9 kg - und weiter ...

Die 95 habe ich heute schon geknackt und so laufe ich jetzt mit 22 Päckchen Butter weniger herum.
22 Päckchen Butter!
Das muss man sich einmal vorstellen.
Gestern habe ich am Kühlregal mal einen Schwung Butter gestapelt, musste aber nach nur 8 Päckchen schnell wieder aufhören, da mir eine Verkäuferin hilfreich versicherte, dass die alle das gleiche Haltbarkeitsdatum hätten und sie würde die Butter immer einfrieren, damit sie länger hielte.
Upps ...
Ich habe ihr natürlich nicht erzählt, dass ich einfach nur einmal meinen Gewichtsverlust anlächeln wollte, sondern bedankte mich für den Tip.
Ohne Drumherum friert sie die Butter übrigens ein und das klappt immer.
Also ohne zusätzliches Drumherum - das Papier lässt sie natürlich dran.
Oje, ich dachte, ich komme da nie wieder weg.
Man sieht es natürlich nicht, dass ich diese 22 Butterpäckchen los bin. Ich selbst sehe noch keinen Unterschied und Dritte schon gar nicht. Und naja, da sind sozusagen auch noch 159 Butterpäckchen "to go"

Freitag, 5. Februar 2010

Stundenplan für die Dicke :)

Angesichts der neuen Stundenpläne meiner Kinder kam mir ein neuer Gedanke und ich habe ihn gleich einmal umgesetzt und mir meinen eigenen Stundenplan geschrieben.
Neben meinem Job, dem Haushalt und den Kindern, kam mein Ernährungs- und Sportprogramm nämlich zu kurz.
Den Sport schob ich mit besten Absichten täglich vor mir her, bis ich selbst vom Tag schlicht zu erschöpft war um auf den Crosstrainer zu gehen oder etwas für meine Bauchmuskulatur zu tun.
Jetzt habe ich mir für den Alltag einen Plan geschrieben, in dem der Sport und auch das Trinken von Cranberry-Schorle, Zitronenwasser und den Flohsamen einen festen Termin hat.
Den Stundenplan wende ich so an, dass ich ihm täglich so lange wie möglich folge.
Wenn Job, Kinder oder irgendwelche Haushaltskatastrophen wie explodierende Waschmaschinen oder undichte Haustiere dazwischen kommen, wird die jeweilige "Stunde" eben gekürzt oder fällt komplett weg.
Mein Stundenplan endet in etwa mit dem der Kinder.
Lediglich die Essensplanung für den nächsten Tag, samt der Erledigung der notwendigen Einkäufe steht nach dem Mittagessen noch drin.
Dass ich selbst nach dem Mittagessen nur noch Brokkoli und Fisch zu mir nehme (und Tee und Wasser ...), hat den Diätprogrammen gegenüber den Riesenvorteil, dass ich auf einen Blick weiß, ob ich noch genügend Lebensmittel für mich im Haus habe oder nachkaufen muss.
Wer schon einmal die Brigitte-Diät gemacht hat oder ähnliches, weiß was ich meine ...
Sport/Bewegung habe ich in den frühen Vormittag gelegt.
Gleich, sozusagen :)
Und der Witz ist, dass mir im Endeffekt nach dem Sport die gleiche Arbeitszeit bleibt, die ich auch vorher hatte.
Mir scheint, dass meine Morgende bisher zwar hektisch aber sehr wenig strukturiert waren und ich viel Zeit schlicht versickern ließ.
Oh, 8 Uhr.
Mein Spaziergang steht an!

Mittwoch, 3. Februar 2010

Was für ein dämlicher Ratschlag!

Sorry, aber ein "Hör auf deinen Bauch!" ist ja wohl das mit Abstand Blödeste, was man einer Essgestörten mit Heißhungerattacken raten kann.

Das ist wie ein "spring doch!" an einen Freund, der aus unerklärlichen Gründen auf der falschen Seiten des Brückengeländers steht oder ein fröhliches "Prost!" an den Alkoholiker von nebenan.

Mir ist eher nach einem "Hör auf Dein Hirn!" und wenn man die 100 kg Grenze erreicht, ist das ein verdammt guter Moment, sich mit dem "essen, essen, essen" mal mental zu beschäftigen, als einfach dem Lockruf des Bauches folgend zu "essen, essen, essen".

Und ja, ich behalte mir vor, auf Kommentare unwirsch zu reagieren, wenn sie derart geistlos abgegeben werden.

Hör auf deinen Bauch ... weia ...

Dienstag, 2. Februar 2010

Vielen Dank, aber ...

... eure Kommentare in den letzten Tagen waren super lieb und aufbauend, aber ...
Ich bin wohl gerade dabei, mir selbst in den Hintern zu treten und möchte gar nicht hören, dass ich auch so dick wie ich jetzt bin, ein ganz wundervoller, einzigartiger, liebenswerter Mensch bin.
Nein, ich möchte abnehmen!
Das wollte ich letztes Jahr auch schon, muss aber rückblickend erkennen, dass es noch zu viele Baustellen gab, die dringlicher waren oder zumindest schienen, als meine Figur.
Und da ich mit Essen wohl ganz hervorragend kompensieren und entspannen kann, habe ich dies auch getan. Für 2010 streiche ich mir diesen Trost und diese Entspannungsmöglichkeit, indem ich mir immer wieder die Konsequenz dessen um die Ohren haue: ich bin fett und ich bleibe es auch, wenn ich mich überernähre!
Einige von Euch brauchen ihr Fett vielleicht noch oder sind einfach noch nicht an der wirklichen Startlinie in ein schlankeres Leben.
Ich hoffe, ich bin es.
Andere wiederum kommen von einem noch höheren Übergewicht herunter und wären froh, schon so ein "UHU" zu sein, wie ich es bin. Die könnte meine Unzufriedenheit demotivieren.
Ich aber brauche sie, die Unzufriedenheit, denn ich bin ehrgeizig und wenn ich unzufrieden bin, ist das für mich der beste Weg, etwas zu ändern.
Wenn ich also gerade etwas gnadenlos mit mir selbst ins Gericht gehe, seht es bitte als Anlauf auf den Crosstrainer, als ein "Auf-die-Finger-hauen-die-gerade-gierig-in-den-Kühlschrank-grabschen-wollen".
Einige müssen sich sagen, dass sie wundervoll sind, damit sie sich selbst eine Diät wert sind - ich gehöre zu denen, die sich selbst halt heftig treten müssen um trotzig zu werden und ihre Massen wütend in Bewegung zu setzen, damit sie abschmelzen.
Insgeheim liebe ich mich abgöttisch, keine Sorge.
Und Brokkoli mit Fisch mag ich einfach super gerne!
Dazu kommt, es ist fix zubereitet.
Im letzten Jahr habe ich ständig nach einer einfachen Nahrungsroutine gesucht.
Der Reis schien vielversprechend, aber ich habe mich selbst beschummelt, da ich immer mehr Sachen in meinen Reis geschnibbelt oder drübergekippt habe.
Brokkoli mit Tiefkühl-Balance-Fischfilet ist eine klare Ansage und noch dazu mag ich es gerne.
Dazu kommt, dass Brokkoli und Fisch in fast allen Diäten als besonders taugliche Lebensmittel genannt werden. Mal werden beide gelobt, weil sie kaum Kalorien und Fett haben, dann wieder führen sie die Listen der Sattmacher an.
Irgendwas wird wohl dran sein und daher werde ich mir diese Kombination schmecken lassen, bis ich sie leid bin.
Mittags esse ich übrigens sehr abwechslungsreich mit den Kindern und befolge dabei nur eine Regel:
nicht nachnehmen!
Sollte ich nach einer Portion aber noch Hunger haben, mache ich mir mittags schon Brokkoli mit Fisch fertig und esse dies.

Ich möchte Euch keinesfalls von weiteren, netten Kommentaren abhalten:)
Insgeheim tun sie mir natürlich sehr gut!

Montag, 1. Februar 2010

Neu vermessen ...



Umfänge 08.02.09 01.02.10

Hüfte 129 cm 126 cm
Taille 113 cm 117 cm
Oberweite 108 cm 114 cm
Oberschenkel 72 cm 72 cm
Wade 45,5 cm 43 cm
Oberarm 37 cm
kg 93,9kg 95,9kg


Ok, mit Mini-Kommentar:
dass meine Daten vom vorigen Jahr noch zutreffen, hat DEN Riesenvorteil, dass ich das gleiche Vorherbild benutzen kann :)

Veränderungen im Januar:
- Ich kann abends den Reißverschluss meiner Hosen geschlossen lassen ohne sterben zu wollen.

Was mich am meisten nervt:
- der Bund der passenden Hosen schlägt gerne nach außen um
- mir rutscht dauernd der Träger der Handtasche von der Schulter
- diese Speckrolle über dem Hosenbund ist wirklich kaum zu kaschieren
- ab 19 Uhr bin ich so erschöpft, dass ich nur noch auf dem Sofa liegen und mich berieseln lassen möchte

Hallo Februar!

Ich schließe folgenden Vertrag mit Dir:
In den 28 Februar-Tagen werde ich mindestens 20 Mal auf den Crosstrainer gehen und 20 Spaziergänge machen. Dazu kommen täglich 20 Crunches.
Im gesamten Monat werde ich nur ein einziges Mal Alkohol trinken und zwar in Maßen.
Täglich werde ich rechtzeitig ein Mittagessen für 13 Uhr und ein Abendessen für 18.30 Uhr für mich vorbereiten.
Ich werde insgesamt maximal 35 Becher Kaffee mit Milch und Zucker trinken.
Außerdem werde ich darauf achten, dass ich mir täglich eine halbe Stunde ungestört Zeit nehme, in der ich mich mit einem Buch aufs Sofa setze. Weitere 30 Minuten täglich werde ich in zusätzliche Körperpflege investieren.
Diese Zeit kaufe ich meinen Kindern ab, die dafür etwas mehr im Haushalt tun und sich damit höheres Taschengeld verdienen können.
Ich werde diese gewonnene Zeit nicht in Arbeit stecken!
Zur Belohnung, lieber Februar, reichst Du mich dann mit 92 kg an Deinen Kumpel, den März weiter.

Liebe Grüße,
Pfundi

95,9 kg - Tschüß Januar

Ein Monat ist um und 4,5 kg sind weg.
Kleiner Wermutstropfen: das waren 4,5 kg, die auch erst kurzfristig dazu gekommen waren, so dass ich jetzt wieder beim Stand September '09 angekommen bin.
Ich sollte das lassen ...
Hier ist die Möglichkeit, mich über 4,5 abgeworfene Kilos zu freuen und ich doofe Nuss lasse sie vorbeiziehen.
Wirklich wichtig im Januar war eher die Erkenntnis, dass mein abendlicher Heißhunger nichts mit der über Tag gegessenen Menge zu tun hat. Der Auslöser meines Heißhungers ist nicht der Magen, sondern irgendso ein Psychogedöns.
An ein paar Abenden habe ich nun gegen den Heißhunger gesiegt und bin am Kühlschrank vorbei direkt ins Bett gekommen. Ok, dort saß ich dann eher schlaflos und habe gefroren, bis es ca 4 Uhr morgens wurde, aber immerhin hat die Waage dann auch Erfolge gezeigt.
Nachdem ich einen Wasserkocher in meinem Schlafzimmer deponiert habe und mir nachts Tee kochen konnte ohne in die Küche zu müssen, wurden die Nächte auch einfacher.
Eine Runde "Tee schlürfen und im Impressionen-Katalog blättern" führte zu einer angenehmen Stimmung. Ich habe mich selbst ein wenig damit eingelullt, wie schön es sein wird, wieder normale Größen kaufen zu können. In normalen Boutiquen stöbern zu können. Mitreden zu können.
Sport treiben zu können, mich im Fitness-Center anmelden zu können, ausgehen können ohne belächelt zu werden, fotografiert werden zu können, in der Masse untergehen zu können oder vielleicht sogar halb neidische Blicke auf mich ziehen zu können.
Ich habe nachts mit Schlank-Wunschträumen gegen die "nur mal eben in den Kühlschrank gucken"-Impulse gehalten und mich wirklich gut gemacht.

Gestern kam dann die Rache des Heißhungers ...
Den Kindern hatte ich den Besuch in einer ihrer Lieblingsrestaurant-Ketten versprochen, nachdem ich ihre Zeugnisse gesehen hatte. Sehr ordentlich!
Wir beschlossen schon um 17 Uhr essen zu gehen, um abends noch spielen zu können.
Da wir schon so früh essen würden, beschloss ich, auf Brokkoli und Fisch zu verzichten.
Dummer Fehler!
Gegen 14 Uhr war ich soooooo hungrig und habe ein gekochtes Ei gegessen.
Und noch eins und noch eins ... 5 gekochte Eier wurden es und als ich plötzlich einen Schwung leckerer Ideen bekam (mach doch mal den Kühlschrank auf und tunk das Ei in die Mayonnaise und dann noch ein Häppchen Käse dazu ...), erkannte ich glücklicherweise, dass ich mich mitten in einer Fressattacke befand und nicht etwa ganz vernünftig meinen Hunger stillte.
Ihr ahnt nicht, wie schnell ich den Brokkoli aus der Truhe in den Topf gekippt, den Ofen vorgeheizt und den Fisch hineingeschoben hatte.
Die halbe Stunde, bis der Fisch fertig war, ging ich in Socken und normaler Kleidung auf den Crosstrainer. Bloss weg aus der Küche!

Dieser Heißhunger ist ein Arsch! und lauert überall ...
Die Aktion mit dem Crosstrainer hat mir schwer dabei geholfen, nicht völlig an meiner Fressgier und mir selbst zu verzweifeln. Gut ja, ich hatte 5 gekochte Eier auf Ex verschlungen. Das ist durchaus erbärmlich, andererseits war es nicht zur üblichen Orgie ausgeufert und hey, ich befand mich soeben auf dem Crosstrainer!

Meine mittlerweile idealgewichtige Tochter kam dazu, als ich dann gegen 15 Uhr irgendwie schwitzig vor Brokkoli und Fisch saß. Sie macht sich leise Sorgen um mich und nachdem ich es geschafft habe, sie beim Abnehmen in vernünftigen Diät-Gewässern und Sport zu halten, nimmt sie es sich gerne heraus, nun auch mich zu beraten.
"Mama, wir gehen in weniger als 2 Stunden essen!"
Ja, stimmt ...
Jeder normale Mensch würde wohl einfach noch 2 Stunden warten, aber ich war heilfroh, dass ich da gerade Brokkoli und Fisch verspeiste. Es hat etwas von einem Rettungsboot.
Ich denke mal, der Heißhunger erwartet mich: jeden Abend
jederzeit, wenn ich es zu Hunger kommen lasse!