Sonntag, 29. März 2009

96,6 kg - gggg :)

Doch ja, der neue Ticker war eine gute Idee, denn so sind die 400 Gramm, die im Vergleich zu gestern fehlen doch gleich ein netter Erfolg und ich bin ganz klar der Typ, der sich durch Erfolge motivieren lässt.

In den nächsten Tagen werde ich mich intensiver um meinen Look kümmern ...
Gestern hatte ich das gruselige Erlebnis, dass mich spontan Bekannte abholten und ich vorher trotz Schlammwetters im Garten gearbeitet hatte.
Mich mal eben schick zu machen, war ein peinliches Unterfangen.
Insbesondere mit den am Tisch wartenden Bekannten.
Die letzte saubere Jeans in die ich schlüpfte passte zwar, aber der Reißverschluss verabschiedete sich spontan. Es war nicht einfach, diese Hose wieder zu verlassen.
Danach hatte ich nur noch eine saubere 3/4 Jeans, zu der ich zwingend Stiefel tragen musste und die ersten beiden Paare meiner Stiefel bekam ich nicht über die rechte Wade.
Und dann musste ich feststellen, dass mein Pulli am Rettungsring eng saß ...
Demütigend
Am liebsten hätte ich alle aus dem Haus gejagt und mich dann mit einer Tüte Chips vor die Glotze gesetzt.
Es war nicht so einfach aus dieser Endzeitstimmung wieder herauszukommen und im Restaurant war ich vollkommen verunsichert und aus jeglichem Konzept gebracht, was ich nun essen sollte, wollte, könnte.
Im Endeffekt sagte ich "oh, das klingt gut, das nehme ich auch" zu dem, was eine der anderen nahm und bekam dann langweiliges Fleisch mit verkochtem Gemüse und Kartoffeln.
Aber irgendwo in der Mitte des Abends fand ich dann auch meine Mitte wieder und es wurde doch noch sehr vergnüglich.
Was auch an meinen Bekannten lag.
Nette warmherzige Menschen und mein ganzer Stress war doppelt hausgemacht.
Erst einmal der Umstand, dass mein Schrank aus allen Nähten platzt, aber 4/5 der Sachen mir nicht passen und zweitens mein hektisches Bemühen, mich schnell und unauffällig doch noch irgendwie schick zu machen. Ich habe den anderen gehässige, spöttische und abfällige Gedanken unterstellt, die sie gar nicht hatten.
Nö, die hatte ich ganz alleine.
Gruselig, wie ich mich immer selbst runtermache - kein Wunder, wenn mein inneres "Was auch immer" dann verletzt nach Fett und Kalorien hungert ...

Natürlich ist es eine wunderbare Idee, mir solche peinlichen Momente durch Gewichtsverlust zu ersparen.
Aber den Weg zum Normalgewicht sollte ich mir so gestalten, dass weniger Stolperfallen und Verletzungsgefahren bestehen, da ich ja nun weiß, wie schnell ich zum Allheilmittel des Essens greife um mich wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Gab es da nicht mal so eine Sendung mit Klugsch ... - Spruch:
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!?

Also: ran an den Kleiderschrank und raus mit allem was (derzeit!) nicht passt.

Samstag, 28. März 2009

97 kg, aber ...

Gerade habe ich mir einen neuen Gewichtsticker gebastelt, denn der alte hatte ein Startgewicht von 95 kg. Begonnen habe ich meine Diät bei 79 kg. Als Buch dürfte das ein Flop werden ...

Aber ...

Mir geht es gut.
Nicht mit dem Gewicht. Ich habe mich nicht damit abgefunden, knapp 100 kg zu wiegen.
Aber ich sehe in diesem Gewicht nicht mehr das eigentliche Problem, sondern erkenne es als Teil der Lösung an. Mein Fett hat mich gezwungen, mich mit mir zu beschäftigen und das war gut so.
Mein Fett hat mich auf seine Art auch vor weiteren, überhasteten Beziehungen geschützt, denn die wenigsten Männer stehen auf fette Frauen. Und nebenbei hat mir das Anfuttern dieses Fettes wohl Kraft gegeben. Ich gucke stolz auf all das, was ich in den letzten Jahren erreicht habe und denke mal, die letzten Wochen und Monate, in denen ich nicht mehr versucht habe, das Fett schlicht abzubauen, sondern mit Ursachenforschung gefüllt habe, waren sehr sinnvoll.
Ich habe mich besser kennengelernt und was soll ich sagen?!
Ich mag mich.
Ich bin zwar in vielem ein entsetzlicher Tolpatsch, aber ich bin tough, gutmütig, optimistisch und ein echter Beißer, der nie aufgibt.
Woher ich jedesmal die "jetzt aber bestimmt"-Überzeugung nehme, weiß ich nicht, aber ich habe sie auch heute wieder - 97 kg ist der Scheitelpunkt: ab jetzt geht es bergab.
Jawohl ...

So bin ich derzeit zwar fetter als noch vor Wochen oder Monaten, aber mir ist so, als hätte ich meine Mitte gefunden (nicht im Kühlschrank), wäre mit mir ins Reine gekommen, hätte die Kommunikation mit meinem *rofl* inneren Kind aufgenommen ...
Wie auch immer man es formulieren möchte:
mir geht es gut mit mir

Fressanfälle -> Joghurt
Konkret sind seit einigen Tagen die abendlichen Fressanfälle ausgestanden.
Damit meine ich dieses hastige Koma-Fressen, das zu realen Völle-Gefühlen auf der einen Seite und tiefer Verachtung auf der anderen Seite führten.
Mittlerweile friere ich mir fröhlich mein Joghurt ein und freue mich regelrecht darauf.
Nach diesem evtl. kindisch anmutenden Ritual fühle ich mich spitzbübisch.
Wie jemand, der dem Schicksal ein Schnippchen geschlagen hat.
Raffiniert, witzig, kindisch, fröhlich albern ...
Das sind deutlich wohltuendere Gefühle, als die die das Verschlingen einer Dose kalter Ravioli auf Ex so hinterlassen.
Eine Dicke, die fröhlich grinsend ein gefrorenes Joghurt verschlungen hat, sehe ich deutlich lieber in mir, als die dicke Käferfrau die grübelt, ob sie die Dose der Ravioli versehentlich mit heruntergeschlungen hat.
Mir hat es also geholfen, diese Fressanfälle als mein Bedürfnis anzuerkennen und befriedigen zu wollen. Natürlich ist das nur eine Krücke. Das eigentliche Bedürfnis dürfte ein ganz anderes sein, aber diese Krücke bringt mich schon mal weiter.
Statt mir abends das Essen vergeblich zu verbieten und mich dann ununterbrochen wie der Fett gewordene Flop zu fühlen, weil ich nicht die Disziplin habe, ab 18 Uhr nichts mehr zu essen, habe ich mir meinen Heißhunger nun also gegönnt und Wege gesucht ihn, hm ... würdiger auszugestalten ... ne, kann man nicht wirklich formulieren ...

aber noch etwas habe ich weiter umsetzen können

Wenn mich mein Fett nervt, mache ich mich derzeit nicht mehr runter, sondern freue mich auf die fettärmeren Tage. Grob gesagt, visualisiere ich mittlerweile mit Bravur die ideale Pfundi.
Derzeit bin ich so fett, dass ich ab dem Abend meine Hosen eigentlich kaum noch ertrage. Auch der BH scheint mich umbringen zu wollen.
Statt der üblichen Selbstvorwürfe, dass ich diese Schmerzen regelrecht verdiene, freue ich mich darauf, wenn diese fettige Nebenwirkung ausgestanden ist und ich auch abends wieder hinreichend Platz in meiner Kleidung finde.
Nebenbei habe ich begonnen, meinen Kleiderschrank zu sortieren.
Ich sortiere dabei alles aus, worin ich mir nie wirklich gefallen habe.
Naja, wichtiger daran ist, dass ich mich auf manches Kleidungsstück regelrecht freue und es besonders liebevoll in Kisten packe, ein Stück Seife mit in die Kiste gebe, denn ich schätze die Verweildauer doch realistisch auf längere Zeiten ein ...
Mich auf diese Sachen zu freuen, fühlt sich viel besser an, als der Gedanke, wie peinlich es doch eigentlich ist, dass ich derzeit nicht hineinpasse.
Herbei zwingen kann man diese Sichtweise sicherlich nicht.
Ich bin einfach drangeblieben und habe mir immer und immer wieder vorgestellt, was das ideale Ich jetzt gerne täte. Dieses ideale Ich ist ein freundlicher Begleiter, der mich mit den Kindern in die Eisdiele gehen und aber fröhlich einen Latte Macchiato statt Eis bestellen lässt.
Nicht mit dem Gefühl, ich sei zu fett und dürfe kein Eis essen - sondern mit dem Gefühl, dass ich gar kein Eis haben möchte.
Da lausche ich gründlich in mich rein.

Oh ja, das muss ich erzählen ...
Also, ich habe letztens mit ein paar Frauen zusammengesessen, von denen eine gerade so eine verbiesterte "ich verzichte auf alles und treibe wie irre Sport"-Diät macht.
Den Nutzen einer solchen Diät kenne ich nur zu gut.
Er lautet: 7 kg runter in 6 Wochen und 9 kg rauf im Monat darauf
Ich wollte sie an meiner grandiosen Erkenntnis, dass man sich selbst bei Laune halten muss, teilhaben lassen und erwähnte freundlich, dass ich in letzte Zeit gerne mal so ein Magnum Temptation esse.

...

Der Blick, mit dem sie jedes einzelne Gramm Körperfett auf meinem Stuhl zu mustern schien, ließ mich schon verstummen. Ihr "ich glaube, das sieht man", war sehr unnötig und beschwor die idiotische Situation herauf, dass sie nun von denen, die eigentlich ähnlich denken, aber viel zu höflich wären, dies je auszusprechen - und zudem neidisch auf ihren Gewichtsverlust sind und sich deshalb freuen, sie mit moralischer Überlegenheit niedermachen zu dürfen, zu einer Entschuldigung genötigt wurde.
Meine Güte ...
Wenn sie noch nicht einmal in der Zeit, wo ihre Pfunde noch abtauen, gut und großzügig gelaunt ist, wie wird es ihr erst gehen, wenn diese Pfunde zurückkommen und Freunde mitbringen?
Ich habe jedenfalls die innere Notiz abgelegt, an ihr in den kommenden Monaten wieder meine "Neins" zu üben, was weitere Treffen angeht.

Gut, aber jetzt hier doch der Magnum-Tipp:
Dieses Eis ist göttlich lecker und schweineteuer.
2,- Euro für so ein kleines Dings - ich wünschte, es kostete 10,- ...
Will sagen: von Zeit zu Zeit und wir reden da von ca. einmal die Woche oder noch seltener, kaufe ich so ein Eis und gönne es mir von Herzen.
Dass es so teuer ist und so sahnig lecker, macht daraus etwas wirklich Besonderes.
Und wenn mir nun irgendwo etwas angeboten wird, überlege ich nicht "eigentlich darf ich das nicht", sondern "will ich das wirklich? ist es gut genug für mich?"
Fühle ich mich danach, als hätte ich mir Luxus gegönnt, als hätte ich mich verwöhnt?
Wenn ja, dann greife ich zu und gönne es mir auch.

Seit ich die Süßigkeiten meiner Kinder nicht mehr durch den "ich bin eh so fett, das darf ich nicht"-Filter sehe, nasche ich lustiger Weise viel weniger.
Was immer mich nun kalorienreich angrinst, steht nun vor der "macht es eine sinnliche Göttin aus mir?"-Frage.
Ist es meiner würdig?

Kartoffelchips gehe ich allerdings weiträumig aus dem Weg.
Kartoffelchips sind unfair, fuschen und brüllen alles mit "friss mich!" nieder.

Genug ultimativer Sex ...

Der Prickel-Wert des ulitmativen Sex' ist eher gering.
Brav habe ich am nächsten Tag noch das nächste Kapitel gelesen, bei dem die Autorin zuerst einmal auf das Küssen kam und somit natürlich auf die Mundhygiene, Zahnseide, Kaugummi kauen, Petersilie kauen ... diese Frau hält einen ununterbrochen an, Hornhäute abzurubbeln, sich zu säubern und geruchsneutral zu halten.
Die Zielgruppe dieses Buches ist in meinen Augen eher der nette Proll von nebenan und dann dürfte eine Hörbuchausgabe sinniger sein.
Nach dem Küssen kommen seitenweise bebilderte Stellungen gesichts, und genitalbefreiter Strichmännchen mit Idealgewicht. Dazu erotisierende Bezeichnungen wie "offene Elefantenstellung". Bei der Tigerstellung habe ich laut lachen müssen.
Ich hatte mal einen Partner, der eine sehr ähnlich klingende Erläuterung gelesen haben muss.
Die Tigerstellung ist die, bei der Frau vorn über gebeugt auf dem Bett kniet und der Mann sie von hinten nimmt. Vorteil dieser Stellung ist unter anderem, dass der Mann dabei ihre Brüste stimulieren kann. Und natürlich werden Autoren solcher Bücher nicht müde zu erwähnen, dass Frauen allein durch die Stimulation ihrer Brüste zum Orgasmus gebracht werden können.
Persönlich finde ich, dass Männer mit der Aufgabe des "von hinten Nehmens" hinreichend gefordert sind und besser ihre Pfoten von den Brüsten ihrer Partnerinnen lassen sollten, denn je nach Erregung hat man sonst gerne das Gefühl, der Mann habe keine Milch im Haus und versucht Abhilfe zu schaffen, er verwechselt die Brüste mit Haltegriffen in der Straßenbahn oder wolle zumindest eine Brust als Souvenier behalten.
Ich gebe zu, ab den verschiedenen Stellungen, habe ich das Buch nur noch quergelesen.
Wer denkt sich so etwas aus?
"Für Fortgeschrittene: den Bambus spalten"
...
Ganz am Ende des Buches listet sie im Kapitel "Sex für Abenteuerlustige" dann auch noch Möglichkeiten des Analverkehrs auf. In der festen Überzeugung, niemals am Anus meines Partners saugen zu wollen, habe ich das Buch dann endgültig geschlossen.
Dieses Buch vermittelt eine Art Fachwissen, aber der Funke, die Lust zu wecken, irgendwas davon einmal ausprobieren zu wollen, fehlt vollkommen.
Und das aufgezählte Wissen - puh, ich konnte bisher gut ohne leben.

Die DVD Cunnilingus & Fellatio, die ich hier einmal vorgestellt hatte, ist da ungleich charmanter.

Wer es nachlesen möchte: Teil 1 und Teil 2

Donnerstag, 26. März 2009

Der ultimative Sex

Mit dem Hinweis, dass dies hier doch eine Rückbesinnung auf die Sinnlichkeit sein sollte - unter anderem - wurde mir das Buch "Der ultimative Sex" von Charlotte Labouche anvertraut.
Die Lektüre des Klappentextes vermittelte mir den Eindruck, dass dieses Buch auf Lou Paget aufbaut und noch weitergeht, denn dort heißt es:
Dieses Buch kennt das Geheimnis
Sie sind der perfekte Liebhaber oder die perfekte Liebhaberin.
Sie wissen, was Sie tun müssen, um Ihren Partner zur Ekstase zu bringen.
Sind Sie bereit für die nächste Stufe?


Das klingt vielversprechend und so bin ich doch mit hoher Erwartungshaltung an das Buch rangegangen.
Kurz darauf begann das leise Kichern ...
Ich habe jetzt das erste Kapitel Verführen hinter mir und grüble, ob das erotischste an dem Buch evtl. der Name Charlotte Labouche bleibt, denn knapp zusammengefasst, schlägt Charlotte vor, sich die Hornhaut von den Füßen zu raspeln, zu duschen, was zu Knabbern bereit zu stellen, abzuschließen und dann mit geübter Stimme zum Dirty Talk zu kommen, der bei ihr da lautet:
"Dein Hals / Mund / Bauch / Po ist zum Küssen / Anbeißen schön" oder "Ich liebe es, die zarte Haut an deinem Handgelenk / Bauch / Bein / Rücken zu streicheln".
Fallen Dir zu zarter Haut spontan auch ganz andere Stellen ein, als Handgelenk / Bauch / Bein / Rücken?
Und evtl. dann gleich auch noch Schärferes als streicheln?
Charlotte schafft es, auf Seite 24 anzukommen ohne intimere Stellen zu nennen, als Handgelenk / Bauch / Bein / Rücken
Aber ich habe ja noch 136 Seiten vor mir und immerhin scheint Charlotte sich auch mit Fressanfällen auszukennen und weiß sie locker in der Verführung einzusetzen:
Suchen sie sich etwas, das sich sinnlich in den Mund stecken oder streicheln lässt, wie Früchte, Löffel oder Stifte.
Stifte?
Ich muss jetzt erst einmal das Bild der heftig an einer Banane lutschenden Charlotte wieder loswerden ... am besten gehe ich duschen und Daher lohnt es sich, Hornhaut möglichst gründlich zu entfernen und sowohl an den Händen als auch an den Füßen die Nägel gründlich zu säubern.
Hammer das Buch!
Ich werde schon beim Lesen ganz wuschig ...

Dienstag, 24. März 2009

die kleinen Ahas ...

Doch, hier geht es noch weiter.
Nur nicht so, wie ich das anfangs gedacht und geplant hatte.
Das sollte so ein anpackendes Diät-Tagebuch werden, in dessen Verlauf die Protagonistin wöchentlich ein Pfund abnimmt und am Ende rank, schlank und glücklich ist.
Tüchtig, anpackend und optimistisch wie ich nun einmal bin.

Nun sieht alles ein wenig anders aus:
ich begreife, dass ich (noch?) keine Diät und kein Sportprogramm brauche, sondern mein Übergewicht das Resultat einer Essstörung ist - sofern man alles Essstörung nennen möchte, sobald das Essen nicht dazu da ist, Hunger zu stillen.

Es gilt derzeit etwas langsamer voranzugehen, da in diesem Gewässer nicht nur tolle Erkenntnisse auf mich warten, sondern auch der eine oder andere Eisberg und ich habe keine Lust, mit voller Kraft den Gletscher zu prallen, an dem ich mir vorwerfe, eine fette, gestörte Versagerin zu sein.

Jedenfalls nicht hauptsächlich ...

Ich begreife, dass mein Fett eines der Rädchen ist, das das fragile Gleichgewicht zwischen meiner Rolle als Mami, toughe Geschäftsfrau und ausgeglichenem Single über 40 am Laufen hält.
Wenn das große abendliche Fressen etwas ist, was mir Kraft gibt, sollte ich mich evtl. hüten, meine Figur und das Essen zu schnell auf die andere Seite der Dinge zu schubsen, die mich Kraft kosten.

Und so pendle ich derzeit immer das gleiche Kilo hoch und runter - 95 heute 96 morgen 95 übermorgen 96 danach und so weiter ... und schaue mir dabei zu und probiere hier was und da was und dort was ...

Konkret habe ich zB begonnen, mir jeden Tag ein Joghurt griechischer Art einzufrieren und dies dann zum 20.15 Uhr Fernsehprogramm zu verschlingen.
Da kann ich mit dem Löffel ruhig hektisch vorgehen - das dauert dennoch eine ganze Weile und tumdidum - plötzlich befriedigt sich meine abendliche Schling-Lust mit einem einzigen 150 Gramm Becher Joghurt.

Versuche mit kalorienarmen Ersatzgütern sind dagegen gescheitert - ich will es süß, fettig, lecker.

Zurückhaltung ist auch gescheitert.
Lasst mich in Ruhe mit kleinen blauen Tellern und Kinderbesteck ... kleinen Häppchen und 500 Mal kauen ...

Da muss wohl jeder seinen Weg finden - meiner besteht nun in hektischem - zumindest zielstrebigem Wühlen und Schaben und Löffeln in gefrorenem Joghurt um diese Gier zu befriedigen.

Mittwoch, 18. März 2009

Tage der Wehmut ... bei wieder 95 kg übrigens ...

Nein, keine Sorge, das wird kein weinerlicher Eintrag.
Ich habe damit begonnen, milder mit mir umzugehen.
In den letzten Jahren gab es vieles, wofür ich die Ärmel hochkrempeln und zupacken musste.
Immer mit dem Ziel, dass alles irgendwann besser wird.
Bei der Trennung von meinem Mann, war meine größte Sorge natürlich, dass die Kinder darunter leiden könnten und ich wagte den Schritt nur mit dem klaren Ziel vor Augen, dass diese Trennung auch für meine Kinder ein Gewinn sein müsste.
Ich gebe zu, dass ich ganz naiv dachte, dass ich irgendwann einen neuen, viel besseren Partner fände und dann das wohlige Gefühl, dass sich das alles gelohnt hätte eintreten würde.
Und ich glaube, dass ich bis zum Eintreffen dieses Prinzen unbeirrt in meinem Hamsterrad aus Arbeit, Haushalt, Kinder weitergelaufen wäre.
Die letzten Jahre habe ich tatkräftig verbracht.
Immer mit dem prüfenden Blick, was jetzt das beste wäre für - Arbeit, Haushalt, Kinder - nicht in dieser Reihenfolge, aber immer tatkräftig und immer mit festem Ziel, etwas für diese 3 Bereiche zu tun. Natürlich stehen die Kinder im Vordergrund. Ich muss Geld verdienen, damit genug für die Bedürfnisse der Kinder da ist. Der Haushalt muss gemacht werden, damit die Kinder in einem sauberen guten Umfeld aufwachsen und ich habe dauernd geschaut, welches Kind nun gerade was braucht.
Tatkräftig, unermüdlich und natürlich immer irgendwie fröhlich, denn nichts ist schlimmer, als eine verbitterte trostlose Mutter.
Dieses Anhalten ist nicht einfach. In vielen Aspekten meines Lebens ist einfach sagenhaft viel Energie gefragt. Die Dringlichkeit, Geld zu verdienen ist in Tagen dieser Wirtschaftskrise nicht unbedingt milder geworden und ein kindereicher Haushalt mit Haustieren macht sich auch nicht nebenbei. Die Kinder helfen immer schon mit, aber dennoch ...
Ich merke, wie achtlos ich mich behandelt habe, einfach weil es Zeit spart, weil ich genug am Hals hatte und mich nicht auch noch um mich kümmern konnte oder wollte.
In dem Bestreben, alles zu schaffen und auch noch ein wenig Zeit für mich zu haben, habe ich vollkommen versäumt, dieses bisschen Zeit für mich auch für mich zu nutzen.
Ein Fressanfall ist eine schnelle, hastige Angelegenheit - beginge man sie langsam, könnte man auch gar nicht soviel in sich hineinschlingen ...
Letzte Woche also, habe ich begonnen mir für mich und meine Fressgelüste Zeit zu nehmen.
Eher gesagt, sie mir noch näher zu begucken:
sie finden immer abends statt, wenn die Kinder im Bett sind - nicht, weil ich heimlich fressen muss, sondern weil meine Bedürfnisse die Gute-Nacht-Küsse meiner Kinder als Freischein nehmen, mich jetzt nicht mehr um die Kinder zu kümmern. Zum Arbeiten ist es nun auch zu spät und nachts noch ein wenig putzen?
Daher also das abendliche Fressen ... und evtl. auch diese Gier dahinter?
schnell, schnell, schnell, mehr, mehr, mehr
Die Sperrstunde in englischen Pubs führte auch zum schnellen Trinken von vermutlich mehr Alkohol, als man in mehr Zeit gemütlich getrunken hätte ...
Ich merke also, dass ich mit diesen Fressanfällen wohl eine Art zeitsparendes Ritual eingeführt hatte, mich um mich selbst zu kümmern, mir etwas zu gönnen, mich zu belohnen, mich zu trösten ...
Es ist jetzt gar nicht so einfach, dieses Ritual wieder abzulegen.
Keine Schnullerfee bringt mir ein Geschenk, wenn ich es unter den Kissen lege ... und auch die Titanic konnte nicht einfach in 3 Zügen wenden.
Mir hilft der Vergleich mit dem inneren Kind dabei, obwohl ich zugeben muss, dass ich in dem Buch nicht weitergelesen habe.
Wenn eines meiner Kinder bedrückt wirkt, öffne ich auch nicht den Kühlschrank und sage, ok, leg los, du hast die ganze Werbepause Zeit!
Ich gehe auf meine Kinder ein, bis auf den Tisch kommt, was es bedrückt.
Denn das ist das nächste Problem: meine Bedürfnisse erkenne ich schon gar nicht mehr.
Es äußert sich schlicht als Hunger. Egal wonach mir ist, was mir fehlt - es äußert sich als Hunger. Frust, Müdigkeit, Trauer, Langeweile, Freude - Essen!
So ganz sehe ich auch noch keinen Weg dies zu ändern.
Langes in mich Reinhorschen, wonach mir denn bitteschön ist und dann die Umsetzung ... entweder ist keine Zeit da, kein Geld oder kein Mann ;-)
Was soll ich tun, wenn mir nach Zärtlichkeit ist, nach Anerkennung, nach geistreichen Gesprächen, nach bewundernden Männerblicken?
Dies alles in mir selbst zu finden und mir selbst zu geben, ist evtl. nicht so einfach, wie für eine Weile die Kühlschranktür zu öffnen und mir eine Portion Ersatzbefriedigung mit Kalorien zu gönnen.

Aber ich bleibe dran ...

Dienstag, 10. März 2009

1 Dose kalte Ravioli auf Ex ...

Ich bin ja nicht blöde, also habe ich messerscharf kapiert, dass meine allabendlichen Fressattacken etwas mit meinem stetig steigenden Gewicht zu tun haben könnten.
Deshalb habe ich beschlossen, künftig um 18 Uhr die letzte Mahlzeit zu mir zu nehmen und danach nur noch Tee zu trinken.
Soweit so gut.
Das Problem daran ist nur, dass ich das bereits vor Monaten beschlossen hatte und abends eine Art Virus die Herrschaft über meinen Körper übernahm, mich zum Kühlschrank führte und erst mit einem klitzekleinen Happen hiervon, der nicht schaden könnte und einem Bröckchen hiervon, der den Braten nicht fett macht ... einlullte, bis wir zu "nun ist es auch schon egal und morgen bin ich aber vernünftig ..."-Portionen landeten.
Verrückt.
Sonntag dann wieder.
Aber irgendwas war anders.
Wie fremdgesteuert habe ich mir ein Müsli gemacht.
Müsli ist gesund.
Und auch die süßen Dinger mit viel Schokolade heißen Müsli ...
2 Portionen davon gingen noch als nahezu unschädlich durch.
Nach soviel süß gierte mein Magen natürlich nach herzhaft und irgendwas in mir empfahl die Dose Ravioli, die im Schrank stand.
Natürlich nicht die ganze Dose, sondern nur ein paar Häppchen. Den Rest würde ich den Kindern morgen servieren. Und dann war es, als guckte ich mir selbst zu, wie ich natürlich doch die ganze Dose kalt verschlang.
Danach fühlte ich mich, als hätte ich die Dose mit geschluckt.
Danach lag ich wie ein fetter Käfer im Bett und fühlte die übliche Mischung aus Scham, Selbstekel, Übelkeit, Machtlosigkeit und leiser Panik.
Aber irgendwas in mir notierte diese Stationen.
Und gestern Abend waren sie abrufbar.
Mich lockte kein kleines Häppchen zum Kühlschrank.
Stattdessen sah ich mich als fetten Käfer hilflos auf dem Rücken liegend mit einer Dose Ravioli im Magen.
Ich stellte mir meine innere Sportskanone vor, wie sie erschlankend und fröhlich wieder durch die Wälder joggte. Davon bin ich noch weit entfernt, aber es gibt sie und ich mag sie soviel lieber als die ächzende Käfer-Frau.
Immer wieder sah ich das schlankere Pfundi vor mir, wie beweglich sie ist, wie nett man einen drallen Körper kleiden kann und wieviel angenehmer es ist, ein nicht ganz so fettes Gesicht zu schminken.
Ich reizte die Situation ewig aus, arbeite noch ein Stündchen und noch ein Stündchen und ging erst gegen 2 Uhr morgens zu Bett. Die letzte Mahlzeit war die um 19 Uhr mit den Kindern gewesen.
Vielleicht war es gut, richtig gut, diese Ravioli in mich hineinzuschlingen.
Ich muss nur immer wieder daran denken und überlegen, ob ich so jemand sein will.
Psychotantenmässig visualisiere ich derzeit gerne die ideale Pfundi (die übrigens nicht dünn, faltenfrei und perfekt ist)

Donnerstag, 5. März 2009

Crosstrainer

Eigentlich stehen dort ja nur 1.000 km als Ziel, weil ich keinen Counter gefunden habe, mit dem ich einfach meine Kilometer hochzählen konnte, aber klar, wenn das da schon mal steht, dann fängt man an zu rechnen.
Wenn ich künftig täglich 3,120598007 auf den Crosstrainer gehe, habe ich die 1.000 km bis zum Jahresende geschafft.
3,120598007 ist nicht viel, aber ziehe ich das tatsächlich 301 Tage lang durch?
Auch bin ich ja gelegentlich gar nicht hier ...
Na, zur Sicherheit habe ich heute gleich 5 km gemacht.
Ok, ich wollte 7 machen, aber dann hatte ich eine akute Unlust-Attacke und wollte wieder den Kopf ins Klos stecken.

Einer dieser Tage ...

Heute ist einer dieser Tage, die mit wenig guter Laune beginnen.
Einer dieser Tage, an denen es sehr schwer ist, sich daran zu erinnern, dass man ja auf dem Weg ist. Evtl. deshalb, weil die Waage einem zeigt, dass man es geschafft hat, mal wieder über das Diätanfangsgewicht zu schwuppsen, statt zumindest eine Stagnation nach den üblichen 3 Anfangserfolgskilos zu erreichen.
Ein Tag, an dem man den Kopf ins Klo stecken und abziehen möchte.
Ein Tag, an dem man sich daran erinnert, dass man, wenn man alles richtig macht, am Ende dieses Lebens übrigens tot ist.

Mein inneres Kind ist eindeutig in die Pubertät gekommen und mein liebevoller innerer Erwachsener ist verkatert und braucht eine Zigarette.

Wisst Ihr was?
Ich stopfe jetzt die Sportskanone in das Tchibo-Fitnessdress und gehe auf den Crosstrainer.
Denn immerhin bin ich auf dem Weg, jawohl ... und meinen Weg kann heute rein gar nichts besser symbolisieren als der Crosstrainer.

Mittwoch, 4. März 2009

Perfekt gekleidet zum 90. Geburtstag

Nicht, dass Ihr jetzt meint, der Perlenstring wäre eine Fehlinvestition gewesen ...
Erst am Sonntag hatte ich wieder die passende Gelegenheit ihn zu tragen.
Ich war nämlich zum 90. Geburtstag meiner Ex-Schwieger-Oma eingeladen worden und ich glaube nicht, dass ich an dem Tag ohne meinen Perlenstring auch nur den halben Spaß gehabt hätte.
Wer jetzt einen schlüpfrigen Bericht erwartet, in dem der eine oder andere Mann vorkommt, liegt falsch.
Weiterhin kein Mann in Sicht.
Schade eigentlich.
Und das sinnenfreudige Weib in mir hat gestern entschlossen sämtliche mittlerweile entstandenen Kontaktanzeigen gelöscht, was ich Eva noch ganz schonend beibringen muss. Mir ist aber so, als würde sich zu dieser Gewichtsklasse eher die Art Mann bei mir melden, die mir nachhaltig die Freude an der Lust nehmen könnte.
Zurück zum Geburtstag.
Dies war nämlich DER Anlass, meine ganze Ex-Familie nach der Trennung von meinem Ex wiederzusehen und ich gebe zu, ich wäre dort gerne anders hingegangen.
ZB bemannt und nicht 20 Kilo schwerer als beim 85. Geburtstag der alten Dame.
Ich konnte mir die Blicke und Kommentare meiner lieben Ex-Verwandten lebhaft vorstellen und während ich zwischen als meinen kaschierenden Säcken das geringste Übel suchte, tippte mir ein Teufelchen auf die Schulter und mit einem Kichern schlüpfte ich in den String.
Haben Eure Mütter auch diesen Gedanken verbreitet, dass es wichtig ist immer angemessene Unterwäsche zu tragen, falls man unerwartet vom Bus überrollt wird?
Und was sollen dann die Leute denken, wenn man da liegt, total zermatscht und an einem Dienstag ein Höschen trägt, auf dem zB Donnerstag steht?
Nun, hätte mich am Sonntag ein Bus überfahren, hätten die Leute mir posthum ein erfüllteres Sex-Leben zugestanden, als ich real habe und den Gedanken mag ich.
Ich hatte mir extra für den Geburtstag ein sehr hübsches zeltartiges Oberteil zugelegt, das meinen Körper locker umspielen sollte. Tat es auch, aber es hielt meine Lieblings-Ex-Schwägerin dennoch nicht ab, mich zu fragen, wann es denn soweit sei.
"Juli!", sagte ich ungerührt und sonst gar nichts.
Mein Ex fragte mich später leicht verwundert, ob ich seiner Schwägerin tatsächlich gesagt hätte, dass ich schwanger sei, was ich wahrheitsgemäß verneinte.
Doch, so mit den Perlen ließ sich der Nachmittag mit leisem Lächeln ertragen, ja fast genießen, denn sie erinnerten mich immer wieder an die Freiheiten, die ich mir jetzt nicht mehr immer mühsam herausnehmen muss, sondern schlicht habe.
Mag sein, dass Dinge wie Freiheit und Unabhängigkeit manchmal Dingen wie Einsamkeit und Leere ähneln, aber einmal kalt geduscht und der Blick ist wieder schärfer ...

Die Sportskanone ...

... in mir wird übrigens immer aktiver.
Heute Morgen versuchte mein innerer Schweinehund eine Allianz mit der Geschäftstüchtigen einzugehen und um den Crosstrainer herumzukommen, indem er klarmachte, dass soooooviel zu tun sei, dass doch eigentlich gar keine Zeit für den Crosstrainer sei und überhaupt waren wir von gestern (7,1 km Crosstrainer, lange Hunderunde und abends 20 Bahnen im Schwimmbad! (und dreimal Wasserrutsche mit den Jungs)) doch noch so schön frisch geduscht, dass man früher zur Arbeit gehen könnte ... und ...
Er kam fast damit durch!
Ich kochte mir einen Kaffee und dann machte irgendwas "nichts da!", sprang in die Tchibo-Sportklamotten und strampelte sich 3,5 km auf dem Crosstrainer ab.
Und das ist gut so.
Ich bin nicht schlanker, nicht schöner, nicht straffer - aber auf dem Weg und es heißt doch so schön, der Weg ist das Ziel!
Was den Weg angeht, müsste ich jetzt nur noch das Wesen in den Griff bekommen, das auf so perfide Ideen kommt, mal eben einen halben 55% fetthaltigen Camembert in das Tiefkühlgemüse zu schnibbeln.
(war aber lecker ...)

Pfundi verhindert die Klimakatastrophe ...

Das 3. Kapitel des inneren Kindes ist gruselig amerikanisch.
Ich habe es halbiert und werde es erst morgen beenden.
Gestern noch dachte ich, dass die Formulierung inneres Kind doch geschickt sei.
Denn sämtliche Selbsthilfebücher in der Richtung "lieb dich selbst", einem einfach falsch erscheinen, wenn man lange genug darauf getrimmt wurde, sich erst einmal um die anderen zu kümmern.
Selbst die Sache mit der Nächstenliebe wurde ja dahingehend verdreht, dass Christen gerne meinen, es sei ein Gebot um andere zu lieben - richtig gelesen ist die Relativierung darin, dass man andere so wie sich selbst lieben soll - nicht mehr!
(das ist ein wunderbares Diskussionsthema)
Dahingehend ist es prima, den Schubs, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern in der Form verpasst zu bekommen, dass da ein armes, ungeliebtes Kind ist, das man vernachlässigt.
Das geht ja gar nicht!
Meine Hemmschwelle, mich mir selbst zu widmen wurde damit jedenfalls gut rundgeschliffen und ich lausche tatsächlich aktiver in mich rein. Nicht für mich. Nein. Für ein armes, vernachlässigtes Kind ... :)
Aber das 3. Kapitel geht mir dann doch zu weit.
Jetzt geht es gleich noch um göttliche, direkt aus dem Universum kommende Weisheit, die wir nur in Verbindung mit unserem inneren Kind (rumms, wird es auch noch das göttliche Kind genannt ...) erhalten etc.
Wah!
Pfundi will keine kosmische Weisheit! Pfundi will eine Taille!

"Wir werden nie in der Lage sein, die Probleme von Kindesmißbrauch, Kriminalität, Krieg, Hunger und Umweltverschmutzung ganz zu lösen, wenn nicht genügend Menschen ihre seelische Arbeit leisten und lernen, aus ihrem höheren Selbst heraus zu leben."

arghs

"In der inneren Verbundenheitheit des höheren Selbst sind wir voller Liebe, Empathie und Vergebung. Wir sind dann in dem wunderbaren Zustand, der uns befähigt, aus unserer Weisheit schöpfen zu können, aus der Weisheit, die direkt aus dem Universum fließt."

etc etc etc

Dienstag, 3. März 2009

Die Sportskanone ...

... in mir rümpft übrigens einfach nur ihr Näschen über innere Kinder und Sex-Göttinnen.
Sie hat beide in den Hintern getreten und das Tchibo-Sonderangebot genutzt.
Nun habe ich neue Sport-Tights, Sport-Sneakers, Sport-BHs und weil die Göttin gerade nicht guckte auch noch ein knastmäßig gestreiftes Tchibo Nachthemd, das mein Nachwuchs mit fröhlichem "oh, ein Zelt!" begrüßte.
Und ... die Sachen liegen nicht alle noch original verpackt im Schrank sondern wurden eben bei 7,1 km auf dem Crosstrainer würdig eingeschwitzt.

Die Sportskanone fordert zu all den Persönlichkeiten noch eine Diät-Köchin dazu.
So langsam begreife ich, wie diese multiplen Persönlichkeitsstörungen zustande kommen ...

Eva weckt die Sex-Göttin

In Sachen inneres Kind habe ich mich ohne größere Aha-Erlebnisse durch das 2. Kapitel gelesen.
Insgesamt scheine ich wohl in den letzten Wochen unbewusst eine Art Vorarbeit in Sachen inneres Kind geleistet zu haben. Ich und Eva.
Wenn man mal von der Formulierung inneres Kind wegkommen möchte, kann man an diese Stelle auch so etwas wie Bedürfnisse und Gefühle setzen. Am besten jene, die wir eben ganz gerne verleugnen.
Da ich sehr unlustig bin, mich auf eine neue Beziehung einzulassen - nicht, dass da Nachfrage bestünde - habe ich nicht nur mein inneres Kind, sondern auch meine innere Sexgöttin mit Stubenarrest belegt um in Ruhe arbeiten zu können.
Denn bitte nicht vergessen, es gibt auch noch Mutterpflichten und die Notwendigkeit zum Geldverdienen in meinem Leben. Und einen staubigen Haushalt samt Wäschegebirgen, Flecken und Haustieren. Krams, den ich hier aber nicht thematisieren werde.
Auf mein inneres Kind bin ich nun in der Form eingegangen, dass ich eine Postkarte gekauft habe. Das Blag vermisst nämlich einen Freund. Einen Freund mit Stacheln. Während das Kind der Meinung ist, wir sollten hingehen und für Versöhnung sorgen, hat mein erwachsener Anteil eine ganze Schriftrolle an Gegenargumenten.
Die Stacheln zB, die man schon öfter schmerzhaft in die Nase gerammt bekommen hat.
Ich habe also gesucht und einen Kompromiss gefunden, der im Versenden von Geburtstagskarten bestehen wird. Ohne schwülstigem Text!
Jaja, ich schildere das hier so flapsig, weil das etwas ist, was jeder für sich selbst herausfinden muss. Nicht umsonst haben die Amis da die Umschreibung des inneren Kindes gesucht und gefunden, denn es geht eben um Kindliches fern der erwachsenen Souveränität.
Wann immer die souveräne Erwachsene da ein Kapitel endgültig abschließen will, beginnt das Kind ganz bitterlich zu weinen und ich fürchte, dass einiges an meiner Verfressenheit daher stammen könnte.
An meinem Impuls, das Kindliche, Sentimentale und somit verdammt verletzliche in mir zu verleugnen. Ich habe wohl die Stacheln in meiner Nase gegen Fett auf meinen Hüften eingetauscht und bin nicht ganz sicher, was nun besser ist. Pest oder Cholera?
Und natürlich ist mir klar, dass ich nicht mit dem Versenden einer einzelnen Geburtstagskarte - noch dazu erst im Sommer - davon komme.
Es gilt künftig genauer zu horchen, ob ich etwas gerade tue, weil ich es für angemessen halte. Bzw nicht tue ...
Aber wie gesagt, ich denke, ich habe Vorarbeit geleistet, denn erst im Dezember habe ich bei einem unvermeidlichen Zusammentreffen meine Hand gereicht und Stacheln geerntet.
Lustig, wie klar ich sehe, dass die Erwachsene das vorher, währenddessen und hinterher voraussehbar und doof fand und sich aber dennoch gönnte, weil dieses Handreichen eben zu mir gehört. Ich habe sogar eine zugeknallte Tür wieder geöffnet und laut und deutlich ein "meine Tür steht dir weiterhin offen" in die Nacht gesagt.
Wer nun meint, ich habe wohl gar keinen Stolz, sollte nachgrübeln, ob er sich hinreichend um sein inneres Kind kümmert ...
Meinem jedenfalls tue ich keine kalten Abschiede mit Menschen an, die wir lieben. Weshalb die Erwachsene aber hinreichend intelligent ist, Zusammenkünfte mit stachligen Freunden weiträumig zu vermeiden.
Ich gehöre definitiv nicht zu den hinterherlaufenden Wesen dieser Welt.

Ok, da ich also nebenbei die Sache mit dem inneren Kind brav angegangen bin, dies aber wirklich tödlich verquastes Gesabbel mit sich bringt, habe ich als nächsten Punkt auf der sinnlichen Liste die Lektüre eines erotischen Romans in Angriff genommen.
Gewagte Spiele von Alison Kent - ausdrücklich als erotischer Roman gelistet.
Bisher habe ich nur das erste und eher nicht erotische Kapitel hinter mich gebracht, in dem die Protagonistin sich nur nach einem Nachbarn sehnt und in einem Nebensatz befriedigt.
Ich bleibe gespannt.
Online hat sich ein 28jähriger bei mir gemeldet, in dessen Anzeige er scheinbar sein Konfirmationsbild eingebaut hat. Nein, ich möchte noch nicht einmal herausfinden, was ihn ausgerechnet auf mich bringt. So brav wie er aussieht, gehört er zur Gattung: männliche Jungfrau mit ständig steigendem Panikpegel angesichts der eigenen mitalternden Jungfräulichkeit.
Und der Gedanke an einen unerfahren in mir herumstochernden Grünschnabel macht mich in etwa so heiß, wie mein eigener Nachwuchs mit Brechdurchfall morgens um 4 Uhr ...

Montag, 2. März 2009

Unser Morgen wird anders sein, wenn wir das Heute verändern ...

Örks ...
Mir deucht, ich muss dieses dämliche Buch wirklich lesen.
So unwohl wie ich mich dabei fühle, muss wohl was dran sein.
Jedenfalls geht es mir heute mies und weinerlich.
Einer anrufenden Bekannten habe ich in dieser etwas zynischen Stimmung abgesagt, da ich mich heute um mein inneres Kind kümmern müsse und ich durfte feststellen, dass Menschen immer das hören, was sie erwarten. Kind kümmern, ist etwas dass sie erwarten und ein inneres etwas, das sie locker überhören können :)
Von meinem Gegrübel werde ich hier nicht viel äußern.
Hoffe ich.
Aber immerhin hat mich obiger Sinnspruch heute begleitet und ich habe es so umgesetzt, dass ich bereits 7 km auf dem Crosstrainer und eine große Runde spazieren war. Gleich gehe ich auch noch die nächste Runde.
Dabei singe ich.
Allein, allein ... wir sind alle allein ...
Pfundi sings the Blues ...