Freitag, 28. Dezember 2012

101,7 kg 1. Zitronensaft-Tag

Mein Wiedereinstieg in die Diättagebücher-Welt ist etwas zornig gelungen.
Das ist wohl das, was Weihnachten aus einer Alleinerziehenden macht, die sich wochenlang krumm legt für ein harmonisches Fest mit ihren störrischen, pubertierenden Kindern.
Das Essen war wunderbar - ich kann das beurteilen - da aber nicht all die gewünschten Geschenke unter dem Baum lagen, waren die Kinder nicht gewillt eine Festtagsstimmung auch nur zu heucheln.
Wäre es nach ihnen gegangen, hätten wir auf Baum, gemeinsames Mahl und Bescherung verzichten können. Im Gegenteil, ich hätte mir die Arbeit und das Geld sparen und ihnen das Geld einfach überweisen können.
Da war ich nun betont heiter, übersah alles Geflunsche, überhörte das unablässige Handy-Melden neuer wichtiger Botschaften der wirklich wichtigen Leute und die Kinder ließen Weihnachten über sich ergehen.

Nun sind sie bei ihrem Vater, der dann die wirklich coolen Geschenke präsentierte.
Zu seiner Frau haben sie auch einen viel besseren Draht. Kein Wunder, die Guteste ist praktisch in ihrem Alter.
Auf einem Familienfest, bei dem wir alle anwesend waren, sagte eine betagte Tante denn auch, dass "unsere Tochter" aber wirklich eine hübsche junge Dame geworden sei.
Unsere wirkliche Tochter stand am Buffet und meiner Nachfolgerin war es durchaus nicht unangenehm, mit einer 17jährigen verwechselt zu werden.
Auch meinem Ex schwoll sichtlich der Kamm, aber er hatte doch soviel Selbstbeherrschung, der Tante nicht zu erklären, dass Sex mit diesem Wesen hat.
Viel Sex, oft Sex, ja - er, mit ihr, die locker seine Tochter sein könnte.
Männern ist das nicht peinlich.
Ich stehe nicht gerne neben den beiden, da ich unablässig das Gefühl habe, dass mein Ex Blickkontakt mit allen anwesenden Männern aufnimmt und die Bestätigung sucht, WIE sehr er sich verbessert hat.
Vom Brontosaurus im Bett hin zu Barbie.
seufz

Die Welt ist nicht fair.

Um all diese negativen Gefühle und ein paar Pfunde gleichzeitig loszuwerden, der Entschluss zum Fasten. Wobei es eher so war, dass ich das Bedürfnis zu Fasten bemerkte und dem nachgab.

Habe ich gestern die Zitronensaft-Ahornsirup-Wasser Mischung tagsüber noch kalt getrunken, trinke ich sie heute vom ersten Glas an warm.
Mein Körper hat also mitbekommen, dass Notstand angesagt ist und hat schon mal die Heizung runtergefahren.

Die Zitronensaft-Diät ist natürlich gar keine Diät, sondern ein Fasten.
Kennengelernt habe ich sie schon in den 80ern.
Die Priese Cayenne-Pfeffer soll zusätzlich die Fettverbrennung ankurbeln und der Zitronensaft die Vitaminversorgung sichern, während dem Ahornsirup in den 80ern nahezu magische Fähigkeiten zugesagt wurden.
Käme die Diät heute groß raus, dann bestimmt mit Chili, aber das war da noch nicht in.

Da sie lecker ist, kommt sie immer mal wieder auf.
Mein Magen-Darm-Trakt ist glücklicher Weise sehr robust und ich vertrage solche Kuren nicht nur ganz gut, sie tun mir tatsächlich gut.
Wichtig beim Fasten ist nur, dass man es sich gönnt.
Sobald man sich mit Essensentzug straft, geht der Schuss übel nach hinten los.
Und bei meiner etwas verbittert frustriert gedemütigten Laune, war ich mir gestern nicht ganz sicher, ob ... heute bin ich es aber.

Die geschwundenen Pfunde sind natürlich nur Wasser.
Dennoch, ganz ehrlich und ganz albern:

es wäre mir schon wichtig, zweistellig ins Jahr 2013 zu rutschen


1 Kommentar:

Felicity hat gesagt…

Hallo Pfundi,

hab mich sehr über das Lebenszeichen hier im Blog gefreut! Gutes Gelingen bei der Zitronensaft-Geschichte und nicht unterkriegen lassen von den Widrigkeiten des Lebens! Stichwort Stehaufmädchen!

LG Feli