Samstag, 14. Februar 2009

Wohin jetzt mit all der Meinung?

Sehr schön, ich habe ein Fazit.
Allerdings muss ich es gut festhalten, denn eigentlich ist es ein derartiger Allgemeinplatz, dass er mir einfach so durch die Finger flutschen will, so selbstverständlich ist er eigentlich.

1. künftig werde ich in Erwägung ziehen, Unmut zu äußern, wenn meine Gefühle verletzt werden. Bisher habe ich da immer gerne das Gefühl, dass ich zu schnell einschnappe, dass das alles sicher gar nicht so gemeint war und und und ... ich habe mir selbst Argumente gesucht, die das Verhalten meines Gegenübers erklärten und statt meine eigenen Wunden zu lecken, habe ich mich nahezu geschämt, dass ich überhaupt so albern bin, gekränkt zu sein, weil es entweder gar nicht böse gemeint sein könnte oder wenn es böse gemeint war, albern wäre, demjenigen auch noch eine Träne nachzuweinen.
Künftig möchte ich dieses Verfahren abkürzen und nur schauen, ob ich verletzt wurde, ob mich etwas stört. Und dann kann der Verursacher das Erklären übernehmen und Auswege suchen.

2. ich werde mich mehr um meine Bedürfnisse kümmern. In einer idealen Welt gibt es ein Geben und Nehmen, aber wenn man sich wie ich Freunde sucht, die allesamt hervorragend für sich selbst sorgen können, macht man sich irgendwann zum Dienstmädchen.
Und das sind nicht die Freunde schuld, sondern man selbst.
Ich werde mir mehr bei ihnen abgucken.
So rief ich vor ein paar Tagen eine Freundin an, ob sie mir helfen könnte, einen Spiegel aufzuhängen. Mit ihr habe ich im Sommer sozusagen ihr Haus renoviert und nach meinem Denken hätte sie glücklich sein müssen, sich endlich mal revanchieren zu können.
Falsch!
Sie ist glücklich, dass ihr Haus nun so schön ist und für diesen Abend hatte sie ein Schaumbad geplant. Sie fühlte sich nicht im geringsten verpflichtet, mir bei meinem Spiegel zu helfen, sondern nahm ihr Schaumbad. Und nein, ich verüble das nicht, sondern nehme mir das zum Vorbild:
mein Schaumbad ist mir künftig wichtiger als dein Spiegel.
Denn danach bin ich frisch gebadet, entspannt und rieche gut.

Jetzt gibt es nur ein Problem:
hier stehe ich mit dieser sagenhaften Entschlusskraft, allein sie wird nicht abgeholt ...
Keiner da, dem ich die Meinung oder ein Nein! mitgeben könnte oder sollte.
Vielleicht rufe ich gleich mal meine Freundin an und sage ihr einfach so, dass sie heute nicht mit mir rechnen sollte, da ich mir die Zehen lackieren und einen Porno gucken möchte!

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