Mittwoch, 11. Februar 2009

Wenn das innere Kind Hunger hat ...

Heute habe ich mir einen Termin bei meiner psychotherapierenden Heilpraktikerin gegönnt und sichte nun die Ergebnisse zu denen wir kamen danach, ob mir irgendwas daraus weiterhilft.

Ihr Fazit ist, dass mein inneres Kind nach Aufmerksamkeit schreit. Nach Nähe und Zuwendung.
Der Punkt mit der Aufmerksamkeit bringt mich weiter, denn es kommt hin, dass ich mich mehr um mich selbst kümmere, seit ich so fett bin.
Mich plagt kein Selbsthass angesichts meiner Massen - vielmehr begreife ich, dass ich mich mal um mich kümmern muss und nicht dauernd um andere. (aus diesem andere klammere ich meine Kinder aus)
Ich bin viel zu sehr und viel zu schnell bereit, eigene Bedürfnisse zu ignorieren, wenn es darum geht, für andere auf der Matte zu stehen. Leider fehlt es den anderen nie an Nahrung ... vielmehr fressen sie Aufmerksamkeit, vergessen dann aber gerne, sich zu revanchieren.
Es ist ganz interessant, wenn man sich mal seinen Freundeskreis anschaut und feststellt, dass man sein Herz immer wieder gerne an den gleichen Menschentypen verschenkt. Mich scheinen magisch Menschen anzuziehen, die fantastisch für sich selbst sorgen können, das Leben genießen und Lebensfreude -gier ausstrahlen.
Ich sollte mir von diesen Freunden aber auch dringend mal abgucken, wie man a) nimmt was man haben möchte und sich b) gegen die Wünsche und Bedürfnisse anderer abgrenzt, denn sonst verwandelt man sich irgendwann in jemanden, der immer nur gegeben hat und daran verbittert, dass er nichts zurückbekommt.
Zu nehmen wird nie wirklich meins sein - leider - ich bin kein insgeheim stolzer Märtyrer - aber ich arbeite seit langem recht erfolgreich daran, nichts mehr rauszurücken, was ich selbst brauche.
Und wir reden hier nicht unbedingt über Materielles.
Aber sagen wir mal, es geht Dir so lala - wenn Du dann zulässt, dass jemand seinen Seelenmüll bei Dir ablädt und es Dir danach dann mies geht, dann geht es Dir so, wie es mir öfter ging.
Bis eine meiner Susi Sorglos' mir von einem tollen Abend erzählte und ich doch mal nachfragte, weshalb sie mich nicht einfach mitgenommen hatte.
Ihre Antwort war sehr ehrlich, dass sie da gar nicht drauf gekommen sei.
Ich sei ihr Fels, wenn es ihr mal mies ginge ...
Nö, mag kein Fels sein.
Ich bin gerne bereit, die Regentage mitzutragen, wenn ich bei Sonnenschein dann auch mit an den Strand darf.

Zurück auf Anfang:
es ist tatsächlich so, dass ich mir schon seit dem Durchbrechen der 80er Kilogrenze mehr Gedanken um mich selbst mache.
Gedanken um meine Bedürfnisse.
Vielleicht muss ich darin noch etwas besser, geduldiger und ausdauernder werden, damit dieses Kind das Fett wieder gehen lässt.
Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass mir von außen gar nichts fehlt - oder das was mir fehlt auch nur von mir gestillt werden kann.
Ich futtere nicht den Kühlschrank leer, weil mir der Traummann fehlt, sondern um mich für mich zu interessieren.
Ja, das ist so verdreht, dass es schon wieder zu mir passt.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Pfundi, ich glaube ja nicht, dass du immer nur gibst und nichts zurückbekommst. Ich glaube eher, du bekommst viel zurück, nimmst es nur nicht wahr, weil du dich zu sehr um dich selbst drehst. Nimm einfach deine Umwelt und deine Mitmenschen wahr und zwar aus der ebenbürtigen Perspektive, dann kriegst du nicht nur ein realistischeres Bild, sondern auch viel positives zurück. Sorry, das ich das so schreibe. ich kenne dich gar nicht, ich hoffe, du nimmst meinen Kommentar nicht als Einmischung wahr. Gruß, Hennii

Satt Werden hat gesagt…

Du hast Recht, Du kennst mich überhaupt nicht und evtl. solltest Du Deine Motive hinterfragen, die Dich dazu bringen, in Deinem Kommentar das glatte Gegenteil dessen unterzubringen, was eine studierte Psychologin einer Patientin, die sie seit Jahren kennt, mit auf den Weg gegeben hat.

Anonym hat gesagt…

Also ich kann nur sagen, wie es mir geht. Und zwar sehr ähnlich.

Einer meiner ersten Blogeinträge (es war ein Dankbarer Dienstag) behandelt z.T. das Phänomen: einseitige Freundschaft.

Ja. Satt immer derjenige zu sein, der anruft und nachhackt: wie geht's? Bzw. immer der Ohren offen halten, um den anderen abzufangen. Oder immer ein waches Auge und helfende Hand zu haben... dankbar nehmen sie alle.

Und ich würde mich ganz einfach um einen Gruß "außer der Reihe" freuen.

Das lässt mich an Valentinstag denken... vielleicht habe ich Zeit heute, was dazu zu schreiben? Ein künstlicher Feiertag der Vergügungs- und Verkaufsindustrie vom feinsten.

Ich möchte lernen, zu leben ohne zu murren... darum mein Dankbarer Dienstag... und doch vielleicht eine kleine Annäherung an Hennii, um zu lernen, in allen Dingen dankbar zu sein. Eine andere Perspektive zu gewinnen.

Jetzt mein Fitness, Duschen und vielleicht meine sinnliche Valentinsbeitrag schreiben? Mal schauen...

Liebe Pfundi, ich wünsche Dir viel Kraft auf deine Reise, und wenn Du ins Land der Zufreidenheit ankommst, schickst Du mir bitte eine Karte mit Wegbeschreibung, ok?

Anonym hat gesagt…

Was prägt unsere Vorstellung von Freundschaft, Liebe und Romantik? Warum Valentinstag? “Ein Baby in vollen Windel mit primitive Waffen gerüstet verkörpert nicht die Romantik, oder? …”

Neugierig?

Das habe ich für Pfundi geschrieben... hier weiter lesen!