Donnerstag, 19. Februar 2009

Ich übe meine Neins ...

Wenn ich ehrlich bin, bin ich schlecht drauf.
Aber das bin ich eigentlich schon länger.
Neu ist, dass ich mich einerseits nun dennoch aufraffe und nicht nur meine Spaziergänge mache, sondern heute auch wieder auf dem Crosstrainer war.
Außerdem habe ich mir bei Sheego einen Schwung neuer Klamotten bestellt, der heute gekommen ist.
Und ich unterdrücke die schnelle Linderung für meinen Frust und stopfe keinen Stapel Brote in mich hinein.
Das alles sind Investitionen in eine glückliche Zukunft, denn die Gegenwart ist eher mühsam.
Vor meinem inneren Auge läuft immer der Film, bei dem mich Bewegung glücklich macht und so habe ich nun einige Tage darauf gewartet, glücklich genug für Bewegung zu sein ...
Ich sehe ein, dass ich den Gaul wohl doch eher von hinten aufzäumen muss und so treibe ich nun halt missmutig Sport. Das geht. Wenn man eh übel drauf ist, wird das durch Bewegung nicht schlimmer, nur schwitziger ...

Aber ok, hier das neue Nein:

Meine verruchte Freundin, ich nenne sie nun künftig Eva - so heißt sie nicht, aber es würde sie freuen, denn ist Eva nicht der Inbegriff des verlockenden Weibes? - also, Eva erzählte mir, dass Babette (die selbstredend auch nicht so heißt, aber ich finde, Babette klingt nach gepudertem, hochnäsigen Weib mit Pudel ... oder Hund in der Handtasche ... hat sie zwar beides nicht, würde aber passen ... sozusagen eine natural born Babette ...)
Ok, noch einmal:
Eva erzählte mir, dass Babette eingeschnappt sei, weil sie ihr für den Samstag abgesagt hat.
Babette hat Theaterkarten besorgt, aber einer von Evas Lovern hat ein Hotelzimmer in einem Hilton-Hotel in einer schönen Stadt und wer Eva kennt, weiß was Eva lieber macht ...
Lustig war, dass Babette nun bei mir anrief und erzählte, sie habe zufällig dieses ganz wunderbare Schauspiel entdeckt und uns doch gleich Karten dafür besorgt, bevor diese ausverkauft seien. Eigentlich wollte sie mir nur mitteilen, wann ich wo zu sein hätte und sie schaffte es glatt, auch noch zu fragen, ob mir mein dunkelblaues Kostüm noch passt, denn das wäre dem Anlass angemessen.
Gelgentlich ist es interessant, einmal genau hinzuhören, wie andere mit einem reden.
Ich war mutig und verpasste ihr ein ganz deutliches Nein.
Kein "keine-Zeit"-Nein, sondern ein ganz klares, "keine-Lust"-Nein.
Als Babette mir tatsächlich ein schlechtes Gewissen machen wollte, dass sie mir doch extra schon eine Karte besorgt hatte, weil sie ganz sicher gewesen wäre, es wäre mir eine Freude mit ihnen ins Theater gehen zu können, schlug ich vor, sie solle doch Eva fragen, ob die ihr nicht die Kosten für die Karte erstatten wolle.
Danach hätte ich dann doch fast den Hut vor Babette gezogen, denn sie tadelte mich wie ein Schulmädchen für meine Frechheit, sie so reinlegen zu wollen.
Ein echtes Hochgefühl wollte sich nicht einstellen.
Mit was für Menschen habe ich mich eigentlich umgeben und wozu?

Irgendwann wird dieser Baum Früchte tragen, aber noch buddle ich im Matsch um den Samen zu legen ...

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