Dienstag, 10. März 2009

1 Dose kalte Ravioli auf Ex ...

Ich bin ja nicht blöde, also habe ich messerscharf kapiert, dass meine allabendlichen Fressattacken etwas mit meinem stetig steigenden Gewicht zu tun haben könnten.
Deshalb habe ich beschlossen, künftig um 18 Uhr die letzte Mahlzeit zu mir zu nehmen und danach nur noch Tee zu trinken.
Soweit so gut.
Das Problem daran ist nur, dass ich das bereits vor Monaten beschlossen hatte und abends eine Art Virus die Herrschaft über meinen Körper übernahm, mich zum Kühlschrank führte und erst mit einem klitzekleinen Happen hiervon, der nicht schaden könnte und einem Bröckchen hiervon, der den Braten nicht fett macht ... einlullte, bis wir zu "nun ist es auch schon egal und morgen bin ich aber vernünftig ..."-Portionen landeten.
Verrückt.
Sonntag dann wieder.
Aber irgendwas war anders.
Wie fremdgesteuert habe ich mir ein Müsli gemacht.
Müsli ist gesund.
Und auch die süßen Dinger mit viel Schokolade heißen Müsli ...
2 Portionen davon gingen noch als nahezu unschädlich durch.
Nach soviel süß gierte mein Magen natürlich nach herzhaft und irgendwas in mir empfahl die Dose Ravioli, die im Schrank stand.
Natürlich nicht die ganze Dose, sondern nur ein paar Häppchen. Den Rest würde ich den Kindern morgen servieren. Und dann war es, als guckte ich mir selbst zu, wie ich natürlich doch die ganze Dose kalt verschlang.
Danach fühlte ich mich, als hätte ich die Dose mit geschluckt.
Danach lag ich wie ein fetter Käfer im Bett und fühlte die übliche Mischung aus Scham, Selbstekel, Übelkeit, Machtlosigkeit und leiser Panik.
Aber irgendwas in mir notierte diese Stationen.
Und gestern Abend waren sie abrufbar.
Mich lockte kein kleines Häppchen zum Kühlschrank.
Stattdessen sah ich mich als fetten Käfer hilflos auf dem Rücken liegend mit einer Dose Ravioli im Magen.
Ich stellte mir meine innere Sportskanone vor, wie sie erschlankend und fröhlich wieder durch die Wälder joggte. Davon bin ich noch weit entfernt, aber es gibt sie und ich mag sie soviel lieber als die ächzende Käfer-Frau.
Immer wieder sah ich das schlankere Pfundi vor mir, wie beweglich sie ist, wie nett man einen drallen Körper kleiden kann und wieviel angenehmer es ist, ein nicht ganz so fettes Gesicht zu schminken.
Ich reizte die Situation ewig aus, arbeite noch ein Stündchen und noch ein Stündchen und ging erst gegen 2 Uhr morgens zu Bett. Die letzte Mahlzeit war die um 19 Uhr mit den Kindern gewesen.
Vielleicht war es gut, richtig gut, diese Ravioli in mich hineinzuschlingen.
Ich muss nur immer wieder daran denken und überlegen, ob ich so jemand sein will.
Psychotantenmässig visualisiere ich derzeit gerne die ideale Pfundi (die übrigens nicht dünn, faltenfrei und perfekt ist)

2 Kommentare:

Andrea @ BlogDichFrei hat gesagt…

Liebe Pfundi,

Du darfst ruhig Abends etwas (gehaltvoll) zu dir nehmen...

Noch einen Beitrag für dich:

Abendliche Fressattacke--Diätvernichter?

Ich finde deine Lösung, das Bild von deiner Fressanfall wieder in Erinnerung zu rufen doch sehr genial.

Abends Essen hat (mindestens) zwei Ursachen: Frau hat Hunger. Frau hat Frust.

Du bist auf einen sehr guten Weg, dein Frust zu erkennen. Und wenn Du wirklich Hunger verspürst, dann darfst Du auch was essen!

Danke für diesen Beitrag.

Anonym hat gesagt…

Ja, manchmal braucht man solche "Fehltritte" - aber kalte Ravioli?? Warm mag ich die ja auch, aber kalt.... *brrrr*