Dienstag, 3. März 2009

Eva weckt die Sex-Göttin

In Sachen inneres Kind habe ich mich ohne größere Aha-Erlebnisse durch das 2. Kapitel gelesen.
Insgesamt scheine ich wohl in den letzten Wochen unbewusst eine Art Vorarbeit in Sachen inneres Kind geleistet zu haben. Ich und Eva.
Wenn man mal von der Formulierung inneres Kind wegkommen möchte, kann man an diese Stelle auch so etwas wie Bedürfnisse und Gefühle setzen. Am besten jene, die wir eben ganz gerne verleugnen.
Da ich sehr unlustig bin, mich auf eine neue Beziehung einzulassen - nicht, dass da Nachfrage bestünde - habe ich nicht nur mein inneres Kind, sondern auch meine innere Sexgöttin mit Stubenarrest belegt um in Ruhe arbeiten zu können.
Denn bitte nicht vergessen, es gibt auch noch Mutterpflichten und die Notwendigkeit zum Geldverdienen in meinem Leben. Und einen staubigen Haushalt samt Wäschegebirgen, Flecken und Haustieren. Krams, den ich hier aber nicht thematisieren werde.
Auf mein inneres Kind bin ich nun in der Form eingegangen, dass ich eine Postkarte gekauft habe. Das Blag vermisst nämlich einen Freund. Einen Freund mit Stacheln. Während das Kind der Meinung ist, wir sollten hingehen und für Versöhnung sorgen, hat mein erwachsener Anteil eine ganze Schriftrolle an Gegenargumenten.
Die Stacheln zB, die man schon öfter schmerzhaft in die Nase gerammt bekommen hat.
Ich habe also gesucht und einen Kompromiss gefunden, der im Versenden von Geburtstagskarten bestehen wird. Ohne schwülstigem Text!
Jaja, ich schildere das hier so flapsig, weil das etwas ist, was jeder für sich selbst herausfinden muss. Nicht umsonst haben die Amis da die Umschreibung des inneren Kindes gesucht und gefunden, denn es geht eben um Kindliches fern der erwachsenen Souveränität.
Wann immer die souveräne Erwachsene da ein Kapitel endgültig abschließen will, beginnt das Kind ganz bitterlich zu weinen und ich fürchte, dass einiges an meiner Verfressenheit daher stammen könnte.
An meinem Impuls, das Kindliche, Sentimentale und somit verdammt verletzliche in mir zu verleugnen. Ich habe wohl die Stacheln in meiner Nase gegen Fett auf meinen Hüften eingetauscht und bin nicht ganz sicher, was nun besser ist. Pest oder Cholera?
Und natürlich ist mir klar, dass ich nicht mit dem Versenden einer einzelnen Geburtstagskarte - noch dazu erst im Sommer - davon komme.
Es gilt künftig genauer zu horchen, ob ich etwas gerade tue, weil ich es für angemessen halte. Bzw nicht tue ...
Aber wie gesagt, ich denke, ich habe Vorarbeit geleistet, denn erst im Dezember habe ich bei einem unvermeidlichen Zusammentreffen meine Hand gereicht und Stacheln geerntet.
Lustig, wie klar ich sehe, dass die Erwachsene das vorher, währenddessen und hinterher voraussehbar und doof fand und sich aber dennoch gönnte, weil dieses Handreichen eben zu mir gehört. Ich habe sogar eine zugeknallte Tür wieder geöffnet und laut und deutlich ein "meine Tür steht dir weiterhin offen" in die Nacht gesagt.
Wer nun meint, ich habe wohl gar keinen Stolz, sollte nachgrübeln, ob er sich hinreichend um sein inneres Kind kümmert ...
Meinem jedenfalls tue ich keine kalten Abschiede mit Menschen an, die wir lieben. Weshalb die Erwachsene aber hinreichend intelligent ist, Zusammenkünfte mit stachligen Freunden weiträumig zu vermeiden.
Ich gehöre definitiv nicht zu den hinterherlaufenden Wesen dieser Welt.

Ok, da ich also nebenbei die Sache mit dem inneren Kind brav angegangen bin, dies aber wirklich tödlich verquastes Gesabbel mit sich bringt, habe ich als nächsten Punkt auf der sinnlichen Liste die Lektüre eines erotischen Romans in Angriff genommen.
Gewagte Spiele von Alison Kent - ausdrücklich als erotischer Roman gelistet.
Bisher habe ich nur das erste und eher nicht erotische Kapitel hinter mich gebracht, in dem die Protagonistin sich nur nach einem Nachbarn sehnt und in einem Nebensatz befriedigt.
Ich bleibe gespannt.
Online hat sich ein 28jähriger bei mir gemeldet, in dessen Anzeige er scheinbar sein Konfirmationsbild eingebaut hat. Nein, ich möchte noch nicht einmal herausfinden, was ihn ausgerechnet auf mich bringt. So brav wie er aussieht, gehört er zur Gattung: männliche Jungfrau mit ständig steigendem Panikpegel angesichts der eigenen mitalternden Jungfräulichkeit.
Und der Gedanke an einen unerfahren in mir herumstochernden Grünschnabel macht mich in etwa so heiß, wie mein eigener Nachwuchs mit Brechdurchfall morgens um 4 Uhr ...

1 Kommentar:

Butterfloeckchen hat gesagt…

Ich kenne den Roman und ich fand ihn sehr anregend:) Weiterlesen, denn es wird bald feucht und ehr erotisch.....