Samstag, 20. Februar 2010

96,3 kg - gestrandet ...



In der vergangenen Woche bin ich hochmotiviert und mit vernünftigen Schuhen losmarschiert um Ende des Jahres schlank zu sein.
Dann rutschte ich auf einem vereisten Stück Bürgersteig aus und stürzte wirklich übel zu Boden.
Gebrochen war zum Glück nichts, aber es war ein rundum schockierendes, demütigendes und demotivierendes Erlebnis.
In den folgenden Tagen hatte ich Schmerzen und konnte mich kaum bewegen.
In dieser angeschlagenen Stimmung erfuhr ich dann auch noch, das eines meiner Kinder zu seinem Vater ziehen möchte.
Er möchte nicht von mir weg, aber zu Papi hin.
Ich musste mich sehr zusammenreißen, um diese Neuigkeit nicht persönlich zu nehmen und mein Kind nicht emotional unter Druck zu setzen bei Mami zu bleiben.
Na, und woher nimmt eine angeschlagene Dicke diese Kraft?
Aus dem Kühlschrank.

Vorhin wollte ich mein "Diättagebuch" löschen.
Wem mache ich etwas vor?
Ich bin ein fettes Wrack und wer hier mitliest, tut dies um sich daran zu erfreuen, wie ich immer und immer wieder scheitere und genau das fette Wrack bleibe, das ich selbst aus mir gemacht habe.

Oh ja ...
Ich muss schwer aufpassen, dass ich nicht vollkommen verbittere und im Selbstmitleid untergehe.
Ja, derzeit ist es einfacher, ein wenig Trost in Schokolade zu finden, als sich meinen schmerzenden, fetten Körper schlank vorzustellen, aber ganz sacht und zaghaft merke ich, dass ich zwar noch im Absturz begriffen bin, aber längst den Fallschirm geöffnet habe.
So war ich heute immerhin auf der Waage,
habe das Tagebuch nicht eingestampft und
lasse zwar noch nicht vom Kühlschrank, stopfe mich aber nicht ganz wahllos voll,
sondern "gönne" mir schweinesauteure Süßigkeiten aus dem Bioladen.
Mit weißer Joghurtschokolade überzogene Sauerkirschen und weiße Schokolade mit Blütenblättern.

Ja, wenn ein Wal strandet, weiß man eigentlich gleich, dass der arme Kerl verloren ist und dennoch kämpfen immer wieder und unermüdlich Menschen um sein Leben - und hin und wieder gelingt es tatsächlich, einen solchen Wal wieder ins Meer zurück zu bringen.
Selten, aber wer weiß?
Vielleicht bin ich der Ausnahme-Wal.
Der eine, der es schafft und irgendwann wieder fröhlich schwimmt.
Und erschlankt und ein Aal wird ...

ok ok ganz doofer Vergleich, aber ich mag ihn dennoch

5 Kommentare:

Martina hat gesagt…

Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst! Ich bin auch einer der Wale, die ständig versuchen los zu schwimmen, aber immer wieder zurück gespült werden. Trotzdem versuch ich es immer wieder. Tiefphasen kennt jeder zur genüge, aber es geht trotzdem bald wieder aufwärts!

Anonym hat gesagt…

Oh Mensch Pfundi, da haste mich jetzt aber kalt erwischt...Selbstverachtung in Reinkultur, kennen wir doch alle zu genüge, wenn der Kühlschrankinhalt mal wieder zu verlockend war.

Ist aber völlig unangebracht (ja, ja du willst das hier nicht lesen ;)

Ich finde deine Zunahme im Verhältnis zur Seelenpein sehr gering.

Und überhaupt, dem Kind die freie Wahl zu lassen, auch wenn die dann Mitten ins Herz trifft, das schaffen nicht viele Mütter. Hut ab!

(Sollte hier jemand mitlesen, der sich an deinen "Niederlagen" erfreut, mag der zwar schlank sein aber ansonsten ein ganz armes Würstchen.)

Alles Liebe

Sudda Sudda hat gesagt…

Nö, ich lese hier NICHT, um dich scheitern zu sehen. Ich hatte immer das Gefühl, dass du gut unterwegs bist. Komm schon. Alles wird gut!!!

machen und tun hat gesagt…

kopf hoch, es kommen bessere zeiten!!
ganz lieben gruss von
claudia

Anonym hat gesagt…

Ich finde gut, dass Du hier mal richtig Luft ablässt. Auch ich bin eine fucking fette Planschkuh und hasse mich so oft. Aber irgendwie geht meine Ausstrahlung trotzdem nicht flöten und ich komme immer mal wieder hoch.

Pfundi, wir sind dick und trotzdem irgendwie genial.

Oder ?!?!?!?!