Freitag, 13. Februar 2009

Das innere Kind kommt in die Trotzphase ...

Ich weiß nicht, wie es Euch nach einem Besuch beim Therapeuten geht, ich brauche danach immer erst einmal eine ganze Weile Zeit um wieder auf die Beine zu kommen.
Innerhalb dieser Weile schwöre ich jedesmal tausend Eide, mich nie wieder derart aufwühlen zu lassen, aber nach dieser Weile merke ich dann immer, wieviel mir diese innere Einkehr gebracht hat und ich bin froh, dass ich es getan habe.
Mir ist ein Rätsel, wie Therapeuten das machen.
Ich fühle mich, wie einmal umgegraben - aber gut, da ist mittlerweile das Wissen, dass daraus was Gutes entsteht.
Meine Erkenntnisse bringen mich persönlich viel weiter, klingen aber in den Ohren anderer vermutlich nur nach einem kleinen Katzenpups.
Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass es mir nicht besonders guttut, dass ich mich von Menschen, die mir übel mitspielen einfach schweigend abwende. Bisher dachte ich, ich zeige damit Größe und zerbreche gleichzeitig nicht noch mehr Geschirr, gebe mir keine Blöße und und und ...
Evtl. ist das alles auch richtig, aber es tut mir nicht besonders gut.
Evtl. sollte ich mich mal plärrend auf dem Boden wälzen und Unmut äußern.
Allein der Gedanke, auf eine Kränkung (von jemandem, an dem mir etwas liegt) zu reagieren, schnürt mir alles zusammen, könnte aber etwas bringen.
Zum Beispiel Abstand zu der Formulierung des "alles in sich Hineinfressens".
Nach einer Ohrfeige nicht einfach abwenden und gehen, sondern ihr nun meinerseits vor das Schienbein treten und gehen (bzw rennen ...)
Mir zumindest von so jemandem nicht weiter in Dulderinnenhaltung auf der Nase herumtanzen lassen.
Um es auf den Punkt zu bringen:
einfach mal die Klappe aufmachen, wenn mich etwas stört!

Habe ich heute sogar schon.
Ok, nur per Email und jetzt traue ich mich nicht, die Antwort zu lesen, aber immerhin habe ich meinen Unmut in Worte gefasst und geäußert.

Auf langen, verschlungenen Wegen gehört auch das dazu, meine Bedürfnisse wahrzunehmen, ernstzunehmen und mich um deren Erfüllung zu kümmern, statt mich halb meiner eigenen Bedürfnisse zu schämen. (und damit meine ich rein gar nichts Sinnliches ;-)

Gut ja, gebt mir noch ein paar Tage zum Wundenlecken, dann höre ich mit dem Psychogesabbel auf und komme wieder zu Sport, Ernährung und Sinnlichem ... hier wartet eh noch ein Päckchen auf mich, aber es passt so gar nicht zu meiner derzeitigen Grübelstimmung und muss warten.

Nachtrag
Ich verspüre ein erleichtertes "Mama, Mama, er hat gar nicht gebohrt!", nachdem ich soeben todesmutig die Antwort auf mein "Klappeaufmachen" gelesen habe. Sieh an, andere kochen auch nur mit Wasser.

1 Kommentar:

seifenlädchen hat gesagt…

UI, das kenne ich. Bei Behörden, in einem Gescgäft oder sonst wo, da wo mich kein Schwein kennt, da kann ich meinen Unmut äussern. Aber bei Personen an denen mir was liegt kann ich das nicht. Mir hat jemand die Freundschaft gekündigt, weil diese Person mir helfen wollte ( von sich aus) und dann, nachdem ein fester Termin gemacht worden war, nicht erschien weil ich ihr nicht vorher noch zig-mal hinterhertelefoniert habe. Der Person würde ich auch immer mal wieder gerne was sagen, aber klappt nicht, backe dann auch kleine Brötchen... ich lese jetzt wie DU das machst und mache es nach.
LG