Samstag, 9. Januar 2010

Beneiden Dicke ihre dünnen Freundinnen?

Kurz: nein!
Wir halten es da locker mit "think big!"
und statt nun unsere dünnen Freundinnen zu beneiden,
beneiden wir Frauen wie Demie Moore.
Das lohnt sich wenigstens!

Und mit beneiden meine ich: so aussehen wollen, wie ...
und nicht etwa: nicht gönnen und heimlich an der Vernichtung des Lebensglücks derjenigen arbeiten.

Die Freundschaft zwischen dicken und dünnen Frauen funktioniert problemlos, wobei in meinen Augen die Dünnen dabei die Gewinnerinnen sind, so sie männliche Aufmerksamkeit genießen können, denn "natürlich" sehen die Dünneren in den Augen der meisten Männer besser aus.
Laut einer lustigen Umfrage von irgendwann einmal, würden mehr Männer eine Alkoholikerin, eine psychisch Gestörte oder eine Schwachsinnige als Partnerin akzeptieren, als eine Dicke.

Das stört mich wenig, da ich die meisten Männer nicht als Partner geschenkt haben möchte :)

Als Dicke lernt man Männer auch viel besser kennen.
Die Dünnen lernen Männer oft von viel netteren Seiten kennen, als die Dicken und das ist nicht immer von Vorteil, denn wen man von einer netten Seite kennenlernt, möchte man nicht vor den Kopf stoßen.
Während Männer sich vor Dicken also viel lockerer als Ärsche zu erkennen geben und wir deutlich weniger Skrupel haben, ihre Gefühle zu verletzen, sind die Dünnen von netten Losern umgeben, deren Gefühle sie nicht verletzen wollen.
Von diesen Frauen hört man dann gerne weinerliche Arien, wieviel Rücksicht sie auf "den Kerl" genommen haben und dass sie nie erwartet oder verdient hätten, wie achtlos er dann mit ihnen ... Rhabarber ...

Ich kann jeder Frau nur raten, mindestens eine dicke Phase im Leben zu haben um dadurch eine viel lockerere Einstellung zur Verletzlichkeit der männlichen Gefühle zu erlangen.
Wenn ich höre, dass eine Frau so einem Kerl eiskalt das Herz gebrochen, das Konto geplündert und das Haus samt Kindern und Haustieren behalten hat, tippe ich immer darauf, dass sie mal dick war.

Zurück zu den dünnen Freundinnen.
Die Freundin, die mir einmal unterstellte, sie immer schon beneidet zu haben, kombinierte diesen Vorwurf mit der wundersamen Unterstellung, dass es mich deshalb nun freuen würde, dass sie ein behindertes Kind auf die Welt gebracht hätte.

Damals war ich so entsetzt, dass ich gar nicht antwortete.
Bis heute nicht, denn immer wenn ich genug Wut gesammelt habe, um ihr ein paar Takte zu dieser ganz widerlichen Unterstellung zu sagen, tut sie mir schlicht entsetzlich Leid.
Nicht wegen des Kindes, denn das ist ein kleiner Goldschatz.
Nein, sie tut mir Leid, weil sie eine tolle Freundin hatte - mich - und davon scheinbar gar nichts hatte. Mir geben meine Freundschaften sehr viel. Ich möchte keine davon missen. Ihr hat eine 30jährige Freundschaft dagegen nichts (mehr?) gegeben und sie hat sie tatsächlich via Email in die Tonne getreten.
Und das sehr grundlos, denn so wenig, wie ich mich je am Unglück anderer freuen könnte, habe ich sie je beneidet.
Wobei: doch ja, wenn es ein kleines Unglück ist, mehr so ein Stolpern, dann kann ich schon kichern. Aber nicht bei Freundinnen. Und großes Unglück bringt mich selbst bei Ärschen nicht zum Grinsen.

Meine Freundin ist übrigens wirklich dünn und durchtrainiert, aber die Idee sie zu beneiden kam mir nie, denn sie hat ein Gesicht wie Stan Laurel mit Korkenzieherlocken und einen Körperbau wie eine Laufente.
Einen Stipphintern und keinerlei Oberweite.
Dazu hat sie ihre Jugend auf der Sonnenbank verbracht, was ihr eine großporig braun gegerbte Haut verschafft hat, die von einem Narbenteppich bedeckt ist, da ihr dauernd irgendwelche Leberflecken entfernt werden mussten, die sich unter Einwirkung von Sonne und Sonnenbank seltsam veränderten.

Nein, Neid fühlte ich nie, eher leichte Besorgnis, ob irgendeiner der vielen noch verbliebenen Leberflecken im Untergrund gegen sie arbeitete, denn im Grunde ist einem das Aussehen von Freundinnen, die man derartig lange kennt wirklich egal.

Wenn ich versuche, mich für eine Diät zu motivieren, schwebt mir also sicherlich nicht der busenlos ledrige Laufenten-Körper meiner damaligen Freundin vor, sondern Demi Moore.

Ich glaube, jede von uns Dicken hat so ein Idealbild/Motivationshilfe und bei den wenigsten ist das die Bäckereifachverkäuferin vom Edeka.

Die meisten meiner Freundinnen sind dünner als ich und ich merke, dass sie in meiner Anwesenheit etwas relaxen, weil puh, dünner als ich sind sie allemahl und überhaupt das Leben ist schön und klar nehmen sie noch ein Stück Kuchen.
Das sieht direkt anders aus, wenn eine von den wenigen mit am Tisch sitzen, die es tatsächlich durchziehen, ihren Körper wie einen Tempel heilig und schlank zu halten.
Mit 5 moppligen Damen am Tisch braucht man mehr Kuchen, als wenn sie als 6. noch dazu kommt.
5 Moppel essen problemlos 10 -12 Stück Kuchen samt Sahne, Kekschen und Naschkram.
5 Moppel und eine Tempelfrau essen dagegen nur 5 halbe Kuchenstücke und "hast du Süßstoff?"

Wer also zu wenig Kuchen im Haus hat, sollte schnell noch eine Dünne einladen, weil sämtliche Moppel sich an ihre guten Vorsätze erinnert umgehend zurückhalten und gar nicht wissen weshalb sie so dick sind, denn sie essen wie die Spätzchen - muss wohl die Schilddrüse sein.

Übrigens trösten wir Dicken uns auch auf die gleiche Methode.
Ich kenne derzeit niemanden, der dicker ist als ich.
Unglücklich macht mich das nicht wirklich, denn im Grunde wissen wir doch alle, dass die Dünnen allesamt dämliche Zicken sind, während wir Dicken die wahrhaft Guten sind.
Ich brauche mir nur den neuesten Spott über Victoria Beckham anschauen und bin doch lieber dick und gut, als dünn und dämlich.
Dass zwischen Victoria und mir noch ganz andere bewohnbare Welten sind, lösche ich dann gerne aus meinen Gedanken.

"Wir Dicken" das sind Beth Ditto, Marianne Sägebrecht, Alison Moyet und und und - die Dünnen, das sind Paris Hilton, Victoria Beckham und und und ...
und natürlich gehöre ich lieber zu den dicken Powerfrauen - auch wenn ich weder schauspielern kann, noch eine nennenswerte Sitmme habe :)

5 Kommentare:

Mausflaus hat gesagt…

laut ner umfrage wollen männer aber lieber sex mit ner dicken: http://portal.gmx.net/de/themen/lifestyle/liebe/9199656-Maenner-moegen-s-im-Bett-lieber-kurvig.html

grund: die geben sich im bett mehr mühe.
insofern stehen die chancen gar nicht schlecht, je nachdem was man will... ^^

Satt Werden hat gesagt…

Partner und Bett sind ja oft auch ganz unterschiedliche Dinge.
Der Partner ist ein Vorzeigeobjekt und das Betthupferl dann ein Genussmittel :)
Ja, an eindeutig zweideutigen Angeboten mangelt es mir wenig, aber wenn man nicht bei Schritt und Tritt irgendwelchen Ein-Nacht-Liebhabern über den Weg laufen möchte, verkneift man sich so etwas ganz dringend im eigenen "Revier".

Pustekuchen hat gesagt…

Prima geschrieben =)

Ich kann nicht alles nachvollziehen, aber ich muss sagen, dass ich es schon ein starkes Stück finde, was deine ehemalige Freundin da behauptet!
Das muss ihr ja ständig im Kopf rumgegeißtert sein, wenn ihr was gemacht habt! Wie schrecklich!

Also, Männer mögen wirklich Kurven mehr,als i-ein so runtergehungertes Mäusschen & was sie nochmehr mögen: Selbstvertrauen!
Also Mädels, liebt euch so wie ihr seid......seid Tempelfrauen^^

Shoushou hat gesagt…

Na da bin ich ja über einen lustigen blog gestolpert, jeder der sich wohlfühlen kann und das auch will ist toll, denn die Ausstrahlung kommt hundert Prozent rüber, egal, ob dünn oder dick

Anja hat gesagt…

... und ausserdem ist Demi Moore x-mal operiert!

Angenehm, aber einer Abnahme nicht eben zutraeglich, war unser Umzug nach Neuseeland vor anderthalb Jahren.
Umgeben von Maoris und Pazifik-Insulanern (Samoa, Rarotonga etc.) fuehle ich mich ploetzlich nicht mehr wie der Elefant im Porzellanladen (mit 48/50)... ;o)

Liebe Gruesse!