Freitag, 9. Januar 2009

93, 8 kg diätloser Abnahmealltag ...

2009, so habe ich beschlossen, wird das Jahr, in dem ich mich meiner Figur widme und zugleich das erste Jahr seit langem, in dem ich keine Diät machen werde.
Ein Widerspruch in sich?
Nö.
Wenn ich richtig rechne, bin ich seit 17 Jahren auf Diät oder voll des schlechten Gewissens, weil ich gerade nicht auf Diät bin, gepaart mit dem Vorsatz, Montag die nächste Diät zu starten, mit der ich dann aber endgültig wieder abnehme.
Abnehmen ist theoretisch das einfachste der Welt.
Man muss rein gar nichts tun um abzunehmen. Man muss nur eine Sache nicht tun ... essen ...
Und es ist erstaunlich, wieviele Bücher und Zeitschriften man mit unterschiedlichen Methoden, nichts zu essen, füllen kann.
Wir Dicken sind ein wunderbarer Markt.
Es gibt einen Markt, der sich darauf spezialisiert, Kindern das Taschengeld aus der Nase zu leiern, einen Markt, Singles zu melken und dann wieder einen großen Markt, Dicken das Geld abzuknöpfen.
Wobei sämtliche Hersteller bemüht sind, ihre Klientel nicht zu verlieren.
Keine Kontaktbörse möchte, dass ihre Kunden möglichst schnell Partner finden und kein Diäthersteller möchte ernsthaft, dass seine Kunden abnehmen.
Nichts geht über Stammkundschaft.
Einmal bei Weight Watchers, immer bei Weight Watchers - dafür gibt es die Goldcard. Als wären erschlankte Dicke ähnlich wie Alkoholiker auch dann noch Dicke, wenn die Waage etwas ganz anderes sagt.
Wer 2005 die Brigitte Diät gemacht hat, soll sie auch 2006, 2007, 2008, 2009 und ganz sicher auch 2010 machen. Damit nimmt man immer und immer wieder gut ab ...
Ich habe mit jeder einzelnen Diät immer gut abgenommen.
Kein Problem.
Nur sind Diäten sehr zeitraubend und wenn man keine Zeit für eine Diät hat, nimmt man lustiger Weise wieder zu und dann gleich noch ein paar Kilo mehr, als man je abgenommen hat.
Meine erste Brigitte Diät habe ich mit 62 kg begonnen.
Sollte ich dort je wieder hinkommen, gebe ich eine Party!
Einen Tag vor meiner letzten Geburt, wog ich 83 kg und wollte nie wieder über 80 kg wiegen ... Jetzt ist die 83 sozusagen mein erste Etappenziel.
Wie ich dorthin gelangen will?
Einerseits über Bewegung.
Bisher habe ich meinen Vorsatz, der Bewegung immer die Priorität zu geben, gut durchgehalten, aber heute ist auch erst der 09.01.
Andererseits möchte ich auf meine Bedürfnisse eingehen.
Im Vordergrund soll nicht mehr eine bestimmte Ernährungsform stehen, sondern ich.
Was will ich, was tut mir gut?
Statt nun feste Diätmahlzeiten aus Dingen zuzubereiten, die ich nicht mag, koche ich nun gezielt Dinge, die ich mag oder widme die Zeit lieber Dingen, die ich gerne tue und öffne einen Bofrost-Beutel. Wenn ich Lust zu kochen habe, stöbere ich in einem dicken Buch mit über 1.000 fettarmen Rezepten und bereite daraus ein Mittagessen für alle zu.
Morgens esse ich eh ungerne, habe mir aber angewöhnt, 2 Äpfel und einen Liter Wasser mit auf den ersten langen Spaziergang zu nehmen. Äpfel kann ich nur im Gehen essen. Und dass ich sie esse, verhindert die erste Heißhungerphase mittags beim Kochen.
Mir ist es immer gerne passiert, dass ich das Frühstück ausfallen ließ und dann beim Zubereiten der Diätmahlzeit nebenbei den Kühlschrank leerfutterte ...
Mein Problem sind nie die Mahlzeiten, sondern das Nebenbei.
Das Abendessen habe ich bisher immer gerne ausfallen lassen und dann nur ein kleines Stück Käse gegessen. Und noch eins. Und ein Stück Wurst. Und noch eins. Und ein paar Kekse. Und den Rest der Packung. Und noch ein kleines Stück Käse. Und noch eins. Und ich weiß wirklich nicht, weshalb ich zunehme, ich esse wie ein Spätzchen. Und noch eins.
Jetzt mache ich mir abends auch eine Mahlzeit.
Einen regelrechten Berg aus lecker Gemüse und Reis oder Kartoffelpüree.
Und lustig.
Wenn ich den ganzen Berg Gemüse und Reis aufesse, habe ich noch immer weniger Kalorien in mich hineingestopft, als mit meiner Spätzchen-Art ...
Gefährlich wird es nur, wenn ich zu lange aufbleibe, der gegessene Berg längst in Vergessenheit geraten ist und das Spätzchen in mir erwacht ... Und noch eins ...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Zitat:"Einmal bei Weight Watchers, immer bei Weight Watchers - dafür gibt es die Goldcard. Als wären erschlankte Dicke ähnlich wie Alkoholiker auch dann noch Dicke, wenn die Waage etwas ganz anderes sagt."

Bedauerlicherweise ist es genau so. Dauerhaftes oder übermäßiges Übergewicht ist eine Krankheit, genaugenommen sogar eine Suchtkrankheit mit ähnlichen psychischen und physischen Effekten.

Das hat aber primär mal nix mit Weight Watchers zu tun. Jede Ernährungsumstellung muss dauerhaft eingehalten werden, sonst bringt sie nix. Egal welcher Methode Jünger ich bin, ich muss mich dauerhaft auf den neuen Weg einlassen. Sobald man in alte Gewohnheiten zurückfällt, sind die Kilos wieder da - gerade selbst erfahren.

WW lässt sich die Gruppenstunden bezahlen, aber ein Goldmitglied bezahlt nach Erreichen des Wunschgewichts ja nix mehr. Das heißt, dass du die Leistung zum Erhalt des Erreichten gratis bekommst - naja, nachdem du eine erkleckliche Summe bezahlt hast.