Samstag, 24. Januar 2009

Spice up your Diät ...


Was ich die ganze Zeit noch erzählen wollte:
nach einem durchkicherten Wochenende mit einer guten Freundin,
bekam meine Nicht-Diät ein Konzept:
Pfunde verlieren durch Bewegung und gesunde Ernährung,
ist gut, aber langweilig.
Als meine Freundin anrief, wollte sie mit mir vermutlich nur über ihre neueste Eroberung im Reich der Männer plaudern, aber da sie ein höflicher Mensch ist, fragte sie erst nach meinem Befinden und so schwallte ich sie umgehend mit meiner Nicht-Diät zu, bevor sie auf ihre Männer zu sprechen kommen konnte.
Um also doch noch auf ihr Thema zu kommen, riet sie mir, mein eher fades, fettes Leben mit Sex aufzupeppen. Kurze Logik: ich bin übergewichtig, weil ich irgendwas kompensiere. Wenn ich das irgendwas statt mit Essen mit Sex kompensiere, nehme ich ab.
Na, wenn sie dachte, sie könnte mir jetzt endlich von ihrem Aufriss erzählen, hatte sie sich getäuscht, denn ich nötigte sie, mir zu verraten, wie eine derart alte, dicke Frau wie ich an Sex kommen sollte.
Sie liebt Herausforderungen und nun konnte sie hilfsbereit wirken UND von ihrem Aufriss berichten:
sie schubste mich dahin, meine Anzeige im Friendscout zu vergessen.
Der Friendscout kämpft um ein einigermaßen seriöses Image, wird aber dennoch liebevoll Fickscout genannt und hat sich daher auch gleich die Domain gesichert.
Guckt selbst: http://www.fickscout.de/
Unter dieser Adresse findet man aber (noch?) nicht, was man sucht ... aber wer bei Google ein wenig weitersucht und den Begriff Seitensprung oder ähnliches einsetzt, findet Kontaktbörsen, fern der Halbherzigkeit des Fickscouts ...
Dort wird es dann zum Erröten konkret.
Gemeinsam mit einer Freundin errötend herumzukichern macht natürlich einen Riesenspaß und so gaben wir bald das Telefon auf, saßen dann gemeinsam am Bildschirm und erschufen eine dauerlüsterne Rubensfrau auf Männersuche.
Du brauchst ein Bild von Dir!, stellte sie knapp fest, zückte ihre Digicam und köpfte die zweite Sektflasche des Abends.
Natürlich habe ich protestiert, aber nicht zu stark, denn was soll die Ziererei? Wir hatten einen wunderbar verruchten, fröhlichen Weiberabend. Wenn keine Männer anwesend sind, es aber um Männer und Sex geht, sind Frauenabende eine Wucht.
Und so wühlten wir uns quer durch meine Dessous, die Faschings-Kiste und die Nachthemden auf der Suche nach einem verruchten Outfit.
Da das gewählte Sortiment farblich nicht harmonierte, wurden es im Endeffekt Schwarzweißbilder, die wir produzierten.
DIE Stellung für die Dicke Dame von heute: Ann Nicole Smith bei H&M
Man werfe sich auf den Rücken und strecke die Beine hoch.
Klingt nicht sexy ... ist es aber ...
Ok, ok ...
Es gab da einen ungeplanten Trick: anders als Ann Nicole (atme ich noch ...) warf ich mich nicht auf den Boden, sondern rücklings auf mein Bett. Dort konnte ich meine Füße dann auch bequem an der Wand abstützen. Da ich dennoch nach kürzester Zeit rotköpfig in Atemnot geriet, war es wirklich eine hervorragende Idee, Schwarzweißbilder zu machen.
Und meine super weiche Matratze sorgte für einen sehr schmeichelhaften Nebeneffekt, den meine Freundin Freud sei Dank den "Titanic-Effekt" nannte.
Natürlich meinte sie eigentlich den Eisberg-Effekt, da sich bei Eisbergen 80% unsichtbar unter Wasser befinden, so wie mein Körper tief in die Matratze sank. Fast hätte mich ihr Titanic-Fehlschluss ernüchtert.
War sie auf die Titanic gekommen, weil ich so tief gesunken war ... nicht nur in der Matratze sondern der Moral?
War ich ein altes, verlorenes Wrack?
Ich, die ich so hoffnungsfroh von meinen Eltern in dieses Leben gesetzt wurde, so wie die Titanic einst ... Cut!
Nein, alles was meine Freundin im Sinn hatte, war ein Tausch:
ihr schwebte länger schon eine besonders gewagte Pose vor, die sie mittels Selbstauslöser nicht hinbekam.
Schwer errötet bekam ich die Bilder hin.
Ich werde meine Freundin künftig mit ganz anderen Augen sehen ...
Wir luden also meine Bilder hoch und lasen uns den Rest des Abends begeistert durch die Profile der Männerwelt.
Da ist man in einer ganz ganz bösen, verruchten, verdorbenen Welt und kichert ohne Unterlass, denn der Anteil der Männer, die nicht erotisch, sondern unfreiwillig komisch wirken, ist nicht zu unterschätzen.
Eine bei den Männern sehr beliebte Pose ist die, einen großen Wandspiegel in ihr Wohnzimmer zu schleppen und dann vor ihrer Gelsenkirchener-Barock-Schrankwand zu posieren.
Dann wird in den Spiegel hineingeknipst, der brav Schrankwand und Mann spiegelt und fertig ist das Erotikfoto. Gerne bleibt die Hose an und nur das beste Stück wird dekorativ aus dem Reissverschluss geangelt. Dazu ein hochkonzentrierter Blick, denn jetzt mit der seitlich gehaltenen Kamera das Spiegelbild zu treffen ist eine Herausforderung für sich.
Zweit liebste Pose ist vor dem Badezimmerspiegel.
Allerliebst, wenn unser Nackedei da neben der Duschhaube und dem geblümten Frottee-Bademantel seiner Frau posiert. Bestenfalls ist es der geblümte Bademantel der Frau ...
Hättet Ihr mich vor diesem Ausflug in die Schmuddelwelt gefragt, so hätte ich mir sicherlich nicht auch nur annähernd vorstellen können, dass man auf so einer Seite einen solchen Spaß haben könnte.
Kann man aber.
Und so entstand am nächsten, wieder nüchternen Tag der Plan, all jenem verdorbenen Kram eine echte Chance zu geben, der bisher in meinem sehr vernünftigen und gesitteten Leben keine Chance hatte und damit den Spaß-Faktor meiner Nicht-Diät drastisch zu erhöhen.

Neues Nicht-Diät ein Konzept:
Pfunde verlieren durch Sinnliches, Wellness, Bewegung und gesunde Ernährung,

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